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Eishockey: Deshalb verlässt Ehelechner die Augsburger Panther

Eishockey

Deshalb verlässt Ehelechner die Augsburger Panther

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    Nachdenklich zeigt sich Torwart Patrick Ehelechner bei seinem Abschied aus Augsburg.
    Nachdenklich zeigt sich Torwart Patrick Ehelechner bei seinem Abschied aus Augsburg. Foto: Ulrich Wagner

    Torhüter zählen meist zu den umjubelten Figuren jeder Eishockeymannschaft, weil sie spektakulär die Pucks aus der Luft fischen oder sich als Türme in der Schlacht vor dem eigenen Tor bewähren müssen. Auch Patrick Ehelechner zählte zu den Lieblingen der AEV-Fans. Gestern gab der Schlussmann seinen Abschied aus Augsburg bekannt.

    In seiner ersten Saison bei den Panthern (2012/13) lief es für den gebürtigen Rosenheimer noch glänzend. Der ehemalige National-Torwart kam auf 2730 Spielminuten in 47 Einsätzen und hatte maßgeblichen Anteil am Play-off-Einzug der Mannschaft von Larry Mitchell. Logische Folge war die Vertragsverlängerung.

    Mehr Tiefen als Höhen

    Doch die gerade abgelaufene Saison verlief mit mehr Tiefen als Höhen für den 29-Jährigen. Stellvertreter Markus Keller setzte sich im teaminternen Duell um die Nummer eins überraschend durch, was auch die Einsatzzeiten verdeutlichen. Der gebürtige Augsburger Keller liegt mit 1791:1338 Minuten klar vorne.

    Nach zwei Jahren verlässt Ehelechner nun Augsburg und nennt im Internet auf seiner Facebook-Seite Gründe für den Abschied. „Speziell für mich als Torwart muss alles passen, um Top-Leistungen zu bringen“, schreibt Patrick Ehelechner und fügt an: „Es waren für mich wichtige Kleinigkeiten, die mich zu dieser Entscheidung gebracht haben.“ Das Geld oder der Verein seien nicht ausschlaggebend gewesen.

    Über die wahren Gründe, über die „wichtigen Kleinigkeiten“, darf nun spekuliert werden. Fakt ist, dass Ehelechner im ersten AEV-Jahr mit Leonardo Conti einen zweiten Mann hinter sich hatte, der im Herbst seiner Karriere stand und die Rolle als Ersatzmann mehr oder weniger akzeptierte.

    Mit Markus Keller rückte ein hungriger Keeper nach

    Doch 2013/14 rückte mit Markus Keller aus der zweiten Bundesliga ein vergleichsweise junger und hungriger Schlussmann nach, der zudem in der Vorbereitung mit überzeugenden Auftritten glänzte. Der verstärkte Konkurrenzdruck, aber auch Verletzungs-Pech machten dem neunfachen Nationaltorhüter zu schaffen. Schließlich musste der als sehr sensibel geltende Ehelechner im Januar dieses Jahres wegen einer eitrigen Mandelentzündung zweieinhalb Wochen lang komplett mit dem Training aussetzen. Eine Folge: Er fand nie in seinen Rhythmus, die Leistungen schwankten.

    Schwächephase in der Mitte der Saison

    Die Enttäuschung nach einer durchwachsenen Saison sitzt tief. Nachdem die Panther ihr Saisonziel Play-off-Teilnahme verpasst haben, fühlt der Oberbayer „erst einmal nur Leere“. Der Schlussmann sucht nach Ursachen. „Ich glaube, dass wir die Play-offs nicht in den letzten sieben Spielen verpasst haben, sondern eher in der Mitte der Saison, wo wir einfach nicht konstant genug waren.“

    In seiner Heimatstadt Rosenheim will sich der Eishockey-Profi nun erst einmal von einer anstrengenden Saison erholen und seine sportliche Zukunft planen. Die Straubing Tigers und die Mannheimer Adler sind als mögliche Arbeitgeber im Gespräch.

    Larry Mitchell sucht Ersatz

    Die Panther, die den Vertrag mit Markus Keller bereits verlängerten, suchen nach einer neuen Nummer eins. Laut Larry Mitchell sind beide Versionen möglich: „Ich kann mir viel vorstellen – zwei deutsche Torhüter, aber auch einen Ausländer als Nummer eins.“ Zu den Kandidaten zählen offenbar der Kölner Youri Ziffzer und der Amerikaner Tyler Weiman (Nürnberg), der auf eine Einbürgerung hoffen kann.

    Mit warmen Worten verabschiedet sich Patrick Ehelechner im Internet von den AEV-Anhängern, die den Schlussmann im letzten Saisonspiel gegen München feierten, obwohl er nicht zum Einsatz gekommen war: „Als mich die Fans noch mal gerufen haben, wusste ich, dass nicht alles falsch war, was ich tat und das ist ein gutes Zeichen für mich.“

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