Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Augsburger Panther
Icon Pfeil nach unten

Eishockey: Der „Professor“ im Panther-Tor

Eishockey

Der „Professor“ im Panther-Tor

    • |
    Den Puck meist im Blick: Tyler Weiman entwickelte sich zum großen Rückhalt m Tor der Augsburger Panther. Der DEL-Klub würde den Torwart gerne halten.
    Den Puck meist im Blick: Tyler Weiman entwickelte sich zum großen Rückhalt m Tor der Augsburger Panther. Der DEL-Klub würde den Torwart gerne halten. Foto: Siegfried Kerpf

    Zwei Dinge schätzt Larry Mitchell an seinem Torhüter: seine Konstanz und seine Ruhe. „Er ist wie ein Professor, er konzentriert sich auf jede Kleinigkeit, ohne herumzuhampeln“, beschreibt der Panther-Trainer seinen Schlussmann Tyler Weiman. Die außerordentlich gute Fangquote von derzeit 93,4 Prozent – nur der Münchner Jochen Reimer ist mit 93,5 Prozent in der Deutschen Eishockey-Liga einen Tick besser – trägt mit dazu bei, dass nicht nur der AEV-Coach den 27-Jährigen schätzt. Dabei war er nicht immer so ausgeglichen wie heute: „Früher habe ich mir vor einem Spiel über alles Mögliche einen Kopf gemacht. Ob ich es gut mache, wie man über mich denkt. Das blende ich inzwischen aus.“

    Gar 100 Prozent Fangquote weist Weimans Statistik in der National Hockey League aus. Allerdings spielte der gebürtige Kanadier lediglich in einer Partie im Oktober 2007 für die Colorado Avalanche. Doch beim 0:4 gegen Nashville blieb Weiman in 16 Minuten ohne Gegentor. Lange hatte er auch deshalb auf einen Vertrag in der besten Eishockey-Liga der Welt gehofft. Als ein Angebot jedoch ausblieb, entschloss er sich im Frühjahr 2011 zum Wechsel nach Europa, nach Augsburg. Zuvor sah sich der Torwart allerdings bei seinem Klub in einer Stippvisite genau um. „Eine gute Wahl“, urteilt Weiman heute.

    "Ich mag es, wie diszipliniert die Leute hier Auto fahren. Ich mag die Tradition. Es gibt mehr Struktur und klare Regeln."

    Auch sein Chef ist hochzufrieden. „Es war ein schwieriger Zeitpunkt für Weiman als Nachfolger für Dennis Endras zu kommen. Aber er hat das hervorragend gemeistert“, lobt Mitchell. Nach der Vertragsverlängerung der kompletten ersten AEV-Sturmreihe mit Somma, Roloff und Valery-Trabucco würde der Trainer auch den Torwart gerne halten, doch der 27-Jährige setzt andere Prioritäten: „Ich konzentriere mich auf meinen Job im Tor und will mit Augsburg in die Play-offs, den Rest überlasse ich meinem Agenten.“

    Und was ist dran an den Gerüchten, dass die Adler Mannheim den Panther-Schlussmann verpflichten wollen? „Ich habe mit niemandem gesprochen. Außerdem wundert es mich, wie frühzeitig hier in Deutschland verhandelt wird.“ Er wolle sich Zeit lassen. Auf das heutige Duell mit Mannheim (19.30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion) freut sich Weiman aus einem anderen Grund. Sein Gegenüber Freddy Brathwaite zählt zu den Idolen seiner Jugend. „Als ich ein kleiner Bub war, habe ich Freddy spielen sehen.“

    Zwar ist Weimans lädierter Daumen an der Stockhand immer noch geschwollen, „aber ich habe zumindest keine Schmerzen mehr“.

    Problematisch seien eher die Sichtverhältnisse im Curt-Frenzel-Stadion beim Training. In der Abschlusseinheit am Donnerstagvormittag taucht die tief stehende Sonne die gesamte Eisfläche in gleißendes Licht. „Manchmal sieht man die Scheiben sehr spät, das kann gefährlich sein.“

    Aber ansonsten fühlt sich der Panther-Torwart in der neuen Heimat wohl. „Ich vermisse nur meine Familie und Freunde. Und durch den Zeitunterschied ist es nicht einfach, den Kontakt zu halten.“ Europa bietet allerdings auch einige Vorteile gegenüber Nordamerika: „Ich mag es, wie diszipliniert die Leute hier Auto fahren. Ich mag die Tradition. Es gibt mehr Struktur und klare Regeln.“ Der „Professor“ liebt offenbar die Ordnung – auf und auch neben dem Eis.

    Tyler Weiman

    Der 27-jährige Kanadier stammt aus Saskatoon, ist 1,80 m groß und wiegt 82 kg.

    Vereine Weiman wurde 2002 bei der NHL-Spielerziehung von den Colorado Avalanche gedraftet, kam dort aber nur einmal zum Einsatz. Den Großteil seiner Karriere spielte er seit 2005 in der AHL für die Lowell Lock Monsters, die Albany River Rats, die Lake Erie Monsters und Manitoba Moose. Dort musste er in 29 Vorrundenspielen durchschnittlich 2,62 Gegentore hinnehmen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden