Ein überragender Tyler Beechey schoss die Augsburger Panther fast alleine zum Sieg im ersten Pre-Play-off gegen die Adler Mannheim. Drei Treffer erzielte der treffsichere Kanadier am Mittwochabend vor über 4000 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion zum 4:1 (2:1, 1:0, 1:0) gegen den fünffachen deutschen Eishockey-Meister.
Die AEV-Fans feierten begeistert ihr Team, doch Uli Maurer blieb auf dem Boden. "Auch wenn wir heute gewonnen haben, haben wir noch nichts gewonnen. Wir brauchen zwei Siege zum Einzug ins Viertelfinale", sagte der Panther-Stürmer, der wegen einer Verletzung die Klasseleistung seiner Kollegen nur auf der Tribüne verfolgen konnte.
Am Freitag folgt das zweite Match zwischen beiden Kontrahenten in Mannheim. Steht es dann 1:1, dann folgt das entscheidende dritte Match am Sonntag (14.30 Uhr) in Augsburg.
Ein Spiel mit 60 intensiven Minuten
"Ich habe vorher gesagt, dass eine unserer Top-Linien ein Spiel fast alleine entscheiden kann, heute war es die Sturmreihe mit Beechey, Collins und James", freute sich AEV-Trainer Larry Mitchell nach 60 intensiven Minuten.
Es war zu spüren, dass die K.-o.-Runde nun endlich losging, denn auch die AEV-Fans waren motiviert bis in die Haarspitzen und peitschten ihre Mannschaft nach vorne. Nach einer stimmungsvollen Begrüßung mit einem Spruchband ("Ein erhabenes Gefühl, für einen guten, für den besten aller Vereine einzustehen.") gaben die Fans genauso wie die Panther-Profis alles.
Zwar gerieten die Augsburger schnell unter Druck und lagen nach sechs Minuten mit 0:1 (Ahren Spylo) zurück. Doch Tyler Beechey mit einem Doppelpack innerhalb von zwei Minuten (17./19.) drehte den Spieß um.
Der 28-jährige Kanadier machte seinen Hattrick (drei Treffer in Folge) mit dem 3:1 in der 28. Minute perfekt. Die Vorlage gab jeweils Connor James, der turboschnell lief und nicht von der Scheibe zu trennen war. Davor rettete AEV-Torwart Dennis Endras in höchster Not nach einem Alleingang von Adler-Stürmer Justin Papineau.
Die Mannschaft von Trainer Larry Mitchell zeigte gegen die Mannheimer Tempo-Eishockey, und das ging den langen Kerlen in der MERC-Abwehr doch meist etwas zu schnell. Die Augsburger waren immer einen Schritt schneller und einen Tick bissiger als die Adler, die allzu routiniert ihre Eisarbeit verrichteten.
Nach einem Schuss von der blauen Linie von Verteidiger Kemp fälschte AEV-Topscorer Darin Olver die Scheibe unhaltbar zum 4:1 (51.) ab. Danach rettete noch einige Male Endras vor den heranstürmenden Adlern, aber der Sieg geriet nicht mehr in Gefahr.
Am Freitag folgt das zweite Duell beider Teams in Mannheim. Wer sich die Reise nach Nordbaden sparen möchte, kann die Partie live auf Großbild-Leinwand im Curt-Frenzel-Stadion verfolgen. Medienpartner Hitradio RT 1 überträgt mit eigenen Kameras, da der Abosender sky am Freitag die zweite Pre-Play-off-Partie zwischen den Kölner Haien und dem ERC Ingolstadt zeigt. Von Milan Sako
Panther-Aufstellung Endras - Likens, Kemp; Chartier, Heid; Kohl, Kettemer; Tölzer - Engelhardt, Olver, Murphy; Collins, Beechey, James; Gordon, Rochefort, Junker; Jörg, Kreitl
Tore 0:1 (6.) Spylo (Robinson, Hackert), 1:1 (17.) Beechey (James), 2:1 (19.) Beechey (Gordon, James), 3:1 (28.) Beechey (James, Collins), 4:1 (51.) Olver (Kemp) - Zuschauer 4023 - Strafminuten 2 - 8.