Eine seltsame Atmosphäre herrschte am Sonntag im Curt-Frenzel-Stadion, fast wie auf dem Baggersee. Die Zurufe der Spieler oder die lautstarken Proteste der Trainer waren bestens zu hören, weil auf den Rängen weitgehend Stille herrschte. Nur 3720 Zuschauer im Curt-Frenzel-Stadion, darunter etwa 100 Gästefans, wollten das Match der Augsburger Panther gegen Schwenningen sehen.
Beide Mannschaften demonstrierten eindrucksvoll, warum sie auf Rang zwölf (Augsburg) und Platz 14 stehen. Für beide Kontrahenten ist die Saison gelaufen, weil sie keine Chance mehr auf die Play-offs haben. Das Duell „lustlos“ gegen „ich-mag-nicht-mehr“ gewann Augsburg mit 5:2 (3:1, 0:1, 2:0).
Ein treuer Anhänger meinte bitter enttäuscht: „Seit 51 Jahren gehe ich zum AEV, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt. Was ist da eigentlich mit der Mannschaft los?“ Die Klubspitze hatte noch gefordert die Saison mit Anstand zu Ende zu spielen.
Eishockey-Fans nehmen unmotiviertes Spiel mit Galgenhumor
Die Besucher auf den Rängen nahmen die unmotivierten Darbietungen aber auch mit Galgenhumor. Nachdem die Augsburger Verteidiger Steffen Tölzer und Jeff Woywitka innerhalb von nur zwei Sekunden den Puck in die Ränge droschen, was jeweils zwei Minuten Strafzeiten wegen Spielverzögerung zur Folge hatte, skandierten die SERC-Anhänger: „Einer geht noch, einer geht noch raus.“ Die Fakten des Spiels sind schnell erzählt. Die Tore für Augsburg schossen Adrian Grygiel, James Bettauer, Dan DaSilva, zweimal Ivan Ciernik.
Für die Gäste traf ebenfalls der Augsburger Tölzer, der die Scheibe mit der Hand stoppen wollte und dabei unglücklich den Puck seinem eigenen Torhüter ins Netz boxte. Das Tor zum 2:1 wurde Nick Palmieri gutgeschrieben. Den zweiten Treffer für die Mannschaft aus dem Schwarzwald schoss Jonathan Matsumoto.
Nach der Partie hatte AEV-Trainer Greg Thomson einen weiteren Ausfall zu beklagen. Stürmer Thomas J. Trevelyan wurde in der vierten Minute nach einem Schuss von einem eigenen Mitspieler am rechten Bein getroffen und humpelte anschließend in die Kabine. Von dort wurde der Kanadier ins Krankenhaus zu weiteren Untersuchungen gebracht.
Am Freitag hatten die Augsburger in Berlin den Eisbären zumindest noch anfangs einen guten Kampf geboten. Nach einer 2:0 und einer 4:2-Führung unterlagen die AEV-Profis am Ende mit 4:6.
Augsburger Panther Keller – Seifert, Lamb; Reiß, Woywitka; Tölzer, Bettauer; Kurz – Trevelyan, Caporusso, DaSilva; Machacek, Moore, Riefers; Grygiel, Breitkreuz, Ciernik; Schäffler, Jobke