Zwischen Riesenjubel und Mega-Enttäuschung: Die Augsburger Panther erlebten die komplette Gefühls-Palette am vergangenen Wochenende in der Deutschen Eishockey-Liga. Am Freitag hatte die Mannschaft von Trainer Greg Thomson in einem starken Endspurt die Partie gegen den ERC Ingolstadt gedreht und nach 1:2-Rückstand kurz vor Schluss noch mit 3:2 nach Verlängerung gewonnen. Gestern in Düsseldorf ging es genau andersherum. Nach einer 4:1-Führung bei der Düsseldorfer EG unterlagen die Augsburger mit 4:5 (2:0, 2:2, 0:2, 0:1) nach Penaltyschießen.
Ohne ihren Kapitän Steffen Tölzer mussten die Augsburger im Rheinland auskommen. Der Verteidiger fehlte wegen Grippe. Das „C“ für Captain trug Abwehrkollege Arvids Rekis, der mit seinem ersten Saisontor den Augsburgern den ersten Sieg nach zuvor fünf Niederlagen beschert hatte. Für Tölzer rückte der zuletzt pausierende Stürmer Fabio Carciola in den Kader.
Die Panther schlossen gestern Nachmittag nahtlos an das Ingolstadt-Match an und gingen in der neunten Minute in Führung. James Bettauer, wieder ein Verteidiger, schloss eine Einzelleistung mit dem 1:0 ab. Wenig später legte Philip Riefers zum 2:0 (19. Minute) nach.
Nach dem 1:2 (23.) der DEG gerieten die Panther stark unter Druck. Auch weil Verteidiger Brady Lamb wegen eines Bandenchecks fünf Minuten plus eine Spieldauerstrafe kassierte. Lamb durfte zum Duschen, seine Teamkollegen gerieten noch mehr ins Schwitzen.
Die Gastgeber dominierten, doch entweder landete der Puck am Pfosten, an der Latte oder in den Schonern von AEV-Torhüter Chris Mason. Die lange Strafzeit überstanden die Augsburger ohne Gegentreffer und erhöhten anschließend durch Bettauers zweiten Treffer des Abends und Thomas J. Trevelyan auf 4:1.
Für die Rheinländer verkürzte im zweiten Drittel DEL-Rekordtorschütze Daniel Kreuzer mit seinem insgesamt 251. Karriere-Treffer auf 2:4. Ohne das bisher beste Verteidiger-Duo Tölzer/Lamb wollten die AEV-Profis die Führung über die Zeit retten. An Anfeuerung von den Rängen fehlte es nicht. 650 im Sonderzug mitgereiste Fans unterstützten ihr Team, das bis zur 57. Minute den Zwei-Tore-Vorsprung hielt. Dann glichen Ficenec und erneut Ebner aus. Nach torloser Verlängerung konnten Louie Caporusso, T. J. Trevelyan und Philip Riefers ihre Penaltys nicht nutzen, während Rob Collins mit einem verwandelten Versuch für den DEG-Sieg sorgte.
Bitter: Wie schon am 7. Dezember in Wolfsburg gaben die Panther einen 4:1-Vorsprung aus der Hand. Auch damals setzte sich der Gegner mit 5:4 durch. (unz, AZ)
Augsburger Panther Mason – Reiß, Lamb; Woywitka, Rekis; Jobke, Bettauer; Seifert – Machacek, Moore, Riefers; Trevelyan, Caporusso, DaSilva; Grygiel, Weiß, Ciernik; Breitkreuz, Hinterstocker, Carciola