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Eishockey: Augsburger Panther: Minusgrade sorgen für höheren Materialverbrauch

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Augsburger Panther: Minusgrade sorgen für höheren Materialverbrauch

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    Die Augsburger Panther trotzen der Kälte, wie hier Jean O´Conner.
    Die Augsburger Panther trotzen der Kälte, wie hier Jean O´Conner.

    Die Luft ist minus elf Grad kalt, das Eis ist wärmer: –7,1 Grad zeigt das Steuergerät für die Eismaschine an. Bei den frostigen Temperaturen ist die Kühlanlage abgeschaltet, erklärt Eismeister Ireneusz Gano und fügt an: „Die Panther trainieren praktisch auf Natureis.“ Gefühlt ist es noch kälter, denn auf Bahn I pfeift am Donnerstagvormittag ein beißender Ostwind den Panthern um die Ohren. Die Trainer Larry Mitchell und Duanne Moeser ziehen ihre schwarzen Mützen tief ins Gesicht. Ansonsten ist bei den Profis nichts zu bemerken. Jammern gilt nicht.

    Während früher Torjäger Colin Murphy, der jetzt für die Hamburg Freezers in der warmen O2-World spielt, einen abgeschnittenen Stutzen (= Eishockeystrumpf) als Kälteschutz unter den Helm zog, verzichten die aktuellen AEV-Spieler auf Hilfsmittel. „Die Zehen und die Ohren sind irgendwann verdammt kalt und gefroren, aber sonst geht es“, sagt Stürmer John Zeiler. Der Amerikaner ist aus der American Hockey League nur Hallen gewöhnt. Mit den Verhältnissen im einzigen noch offenen DEL-Stadion hat er sich mittlerweile arrangiert.

    Der Materialverbrauch ist allerdings höher, denn bei den Minusgraden brechen die Schläger aus Carbon schneller. Die Donnerstags-Einheit kommt teuer: vier Schläger zu rund je 200 Euro splittern in den Händen der Panther-Profis.

    An die kernigen Verhältnisse im Schleifgraben bestens gewöhnt ist Steffen Tölzer. „Das ist Eishockey wie früher. Das ist das Curt-Frenzel-Stadion. Das ist Kult“, sagt der Verteidiger aus dem AEV-Nachwuchs. Sogar nützlich sein könnte die Kälte aus Sibirien im nächsten Heimspiel am Sonntag gegen Ingolstadt. Etwa 13 Grad unter null sind für den Abend vorhergesagt. „Für uns ist das ein Vorteil. Wir sind solche Temperaturen gewohnt,

    Trainer Mitchell fügt einen weiteren Punkt an: „Kaltes Eis ist schnelles Eis. Einer schnellen Mannschaft wie uns kommt das entgegen.“ Der Panther-Coach passt die Trainingseinheit am Donnerstag an die Temperaturen an und baut anfangs zwei Laufübungen ein, damit seine Profis schneller Betriebstemperatur erreichen. Ansonsten lässt Larry Mitchell am Tag vor der heutigen Partie in München ausgiebig das Überzahlspiel üben, die meist entscheidende Situation in jedem Eishockeyspiel.

    Bei den Oberbayern, merkt Sean O’Connor an, habe die Mannschaft etwas gutzumachen. „Im ersten Saisonspiel in München haben wir unsere vielleicht schlechteste Auswärtsleistung geboten“, erinnert sich der Deutsch-Kanadier an den schwachen Auftritt Ende Dezember in der mit 11000 Zuschauern ausverkauften Olympiahalle. Das heutige Duell findet wieder in gewohnter Umgebung statt: in der Olympia-Eishalle.

    Wie schon bei den Erfolgen in Hamburg und Hannover steht heute vermutlich Jordan Parise im Augsburger Tor. Für das Sonntagsspiel gegen Ingolstadt ist Tyler Weiman gesetzt, „schließlich haben wir mit ihm 15 von 17 Heimspielen gewonnen“, rechnet Larry Mitchell vor.

    Im Sturm rückt gegen München Petr Macholda für Andreas Farny in die vierte Angriffsreihe zu Gabe Gauthier und Peter Flache. Eigengewächs Farny habe sich den Hannover-Einsatz mit seinem Treffer gegen Köln sowie fünf Toren im AEV-Juniorenteam verdient. Doch jetzt sei wieder Macholda an der Reihe, erklärt Coach Mitchell, der nach dem Training entspannt in der wohlig warmen Umkleide sitzt.

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