Verkehrte Eishockeywelt im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft: Titelverteidiger Eisbären Berlin steht vor der Partie am Montag in Augsburg (14.30 Uhr) vor dem Aus, den gastgebenden Panthern könnte der größte Erfolg der Vereinsgeschichte gelingen.
Nach dem überraschenden 5:3 am Samstag in Berlin führt die Mannschaft von Trainer Larry Mitchell in der Serie mit 2:1 und kann mit einem Erfolg am Ostermontag in das Halbfinale einziehen. "Das ist für uns eine ungewohnte Situation. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand", gab Eisbären-Trainer Don Jackson am Samstag zu. Die Panther freuten sich darüber, dass sie ihrem Sportmanager und Co-Trainer Duanne Moeser das passende Geschenk zum 47. Geburtstag gemacht hatten, waren aber um Zurückhaltung bemüht. "Es ist immer das schwierigste Spiel, wenn es darum geht, eine Play-offs-Serie erfolgreich zu beenden", sagt Verteidiger Steffen Tölzer.
Duanne Moeser rechnet damit, dass sich die Berliner nach der Augsburger Gala (4:0 im zweiten Drittel) in der O2 World taktische Veränderungen einfallen lassen, um den Ausgleich in der Serie zu schaffen und ein Endspiel am Mittwoch in Berlin zu erreichen. Die Augsburger vertrauen auf ihr erfolgreiches Konzept. "Wir müssen einfach spielen und Fehler vermeiden", so der Plan von Verteidiger Christian Chartier. "Den größeren Druck hat der Titelverteidiger."
Stürmer Uli Maurer, der wegen eines Jochbeinbruchs nur zuschauen kann, sieht in der Disziplin den Schlüssel zum Erfolg. "Wir müssen uns von der Strafbank fernhalten", hat der Angreifer den Respekt vor dem Powerplay des vierfachen DEL-Meisters nicht verloren. Aber auch die Serie der Augsburger ist beeindruckend. Die Panther haben zehn der vergangenen elf Spiele gewonnen und dürfen vor einer großen Kulisse spielen. Am Ostersonntag gab es aber noch Eintrittskarten in allen Kategorien. Peter Deininger