Die Augsburger Panther lassen eine Behelfstribüne aufstellen und erhöhen damit das Fassungsvermögen für das erste Heimspiel auf der Baustelle Curt-Frenzel-Stadion gegen Hannover .
Architekt Stefan Öttl drückt den Panthern die Daumen. "Ich hoffe, dass sie im Curt-Frenzel-Stadion ähnlich erfolgreich sind wie bei ihren Auswärtsspielen." Mit dem Spiel gegen Meister Hannover Scorpions stellt sich das Team von Trainer Larry Mitchell am Sonntag (18.30 Uhr) erstmals in dieser Saison den heimischen Fans vor. Der Umbau im Stadion ließ keinen früheren Spielbetrieb zu, zunächst sollten auch nur 2650 Zuschauer die Panther auf der Baustelle sehen. Der Verein ließ aber gestern zusätzlich Behelfstribünen vor dem Stadiongebäude für genau 252 Fans errichten. Offizielles Fassungsvermögen demnach: 2902.
Warum wird das Stadion umgebaut?
Die an drei Seiten offene Arena aus dem Jahr 1963 entspricht nicht mehr den Anforderungen für den modernen Profisport. Die Panther spielten nur mit Ausnahmegenehmigung in der DEL und liefen Gefahr, aus der Eliteliga verbannt zu werden. Deshalb beschloss der Stadtrat, die Arena bis zum Sommer 2012 in eine Halle umzubauen.
Wie weit ist der Umbau?
Bis zum Sonntag werden die Westtribüne (450 Sitzplätze) und die Osttribüne fertiggestellt sein. An der Seite zur Blauen Kappe sind später Sitz- und Stehplätze vorgesehen, in dieser Saison werden alle Besucher (2200) stehen. "Bisher lief alles nach Plan", sagt Architekt Öttl. Auch die archäologischen Untersuchungen östlich des Stadiongebäudes brachten keine größeren Verzögerungen. Öttl steht mit seinem Team vor der Herausforderung, bei laufendem Spielbetrieb den Terminplan für die Bauarbeiten einzuhalten.
Wie viele Fans finden auf der Behelfs-tribüne der Panther Platz?
Laut Hauptgesellschafter Lothar Sigl genau 252. Zahlreiche Fans haben gestern dabei geholfen, das Stahlrohr-Gestell in zwei Teilen neben der Zambonieinfahrt auf der Nordseite aufzubauen. "Wir werden uns dafür erkenntlich zeigen und die Helfer zu einem Spiel einladen", sagt Sigl.
Ab wann gibt es die zusätzlichen Karten zu kaufen?
Nach Auskunft von Sigl sind am Donnerstag ab 18 Uhr rund 300 Karten im Ticketbüro am Stadion erhältlich. Neben den Tickets für die Sondertribüne, die farblich eigens gekennzeichnet sind, gibt es noch Karten aus dem Kontingent von Hannover, die der Gastverein nicht benötigt. Auch für die Partien gegen Wolfsburg und Köln werden Karten abgegeben, nur zwei pro Spiel an jeden Interessenten. "Es gibt keinen Onlineverkauf", betont Sigl.
Worauf müssen die Zuschauer auf der "Baustelle" achten?
Es ist nicht mehr möglich, zwischen den Tribünen hin- und herzuwechseln. Für Stehplatzbesucher ist der Eingang an der Blauen Kappe gegenüber dem städtischen Verwaltungsgebäude. "Ich empfehle diesen Zuschauern, die Straßenbahnhaltestelle Klinkertor zu benutzen und nicht bis zum Brunntal zu fahren", sagt Projektleiter Wolfgang Tanzer von der Augsburger Gesellschaft für Stadtentwicklung. Auf dem östlichen Vorplatz der Arena wurden Toilettencontainer und mobile Verpflegungsstände aufgestellt. Die Besucher für die Behelfstribüne und die Westtribüne kommen durch den gewohnten Eingang am Senkelbach oder durch den VIP-Eingang am Pantherclub ins Stadion. Die Plätze für die Rollstuhlfahrer sind über den Senkelbach-Eingang zu erreichen.
Was müssen Dauerkarteninhaber berücksichtigen?
Die Panther haben ein neues Einlasssystem, deshalb müssen die Fans, die im Besitz von alten Tickets sind, ihre Karten zu den üblichen Zeiten im Ticketbüro umtauschen.
Wie sieht die Generalplanung aus?
In der Endfassung für 6760 Fans wird das "neue Curt-Frenzel-Stadion" mit Tribünen an vier Seiten ausgestattet sein. Die Südtribüne soll bis Jahresende fertig sein, damit die Panther 5000 Anhänger ins Stadion lassen können. "Künftig sollen alle Besucher gute Sicht auf die Eisfläche haben", so Architekt Öttl. Deshalb beginnen die ersten Zuschauerreihen rund zwei Meter über dem Betätigungsfeld der Spieler.
Welche Arbeiten sind vor der Saisonpremiere noch nötig?
In den vergangenen Tagen wurden auf der Osttribüne viele "Wellenbrecher" montiert. Die Versammlungsstättenverordnung schreibt die Stahlgeländer als Sicherheitsmaßnahme vor. Am morgigen Donnerstag werden die grauen Sitze montiert. Ähnliche Modelle sind auch in der Münchner Allianz-Arena verwendet worden.
Was sagen andere Nutzer?
Architekt Öttl hat den Auftrag, das Stadion für 16,2 Millionen Euro (netto) DEL-tauglich zu machen. Das Problem: In den Planungen sind (fast) keine Umkleidekabinen für die vielen AEV-Nachwuchsmannschaften berücksichtigt. Diese Räume sind zum Großteil in einem zweiten Realisierungsabschnitt an der Bahn zwei vorgesehen. Dafür gibt es noch keine Finanzierung. Die Eishockeyspezialisten befürchten, dass die derzeitigen Container zu Endlösungen werden könnten.