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Eishockey: Adam Payerl: Vom Frustrierten zum Matchwinner

Eishockey

Adam Payerl: Vom Frustrierten zum Matchwinner

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    Augsburgs Adam Payerl (r) jubelt nach seinem Tor zum 1:0.
    Augsburgs Adam Payerl (r) jubelt nach seinem Tor zum 1:0. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Wer Adam Payerl da so stehen sieht, könnte kaum glauben, dass der Mann die zweitmeisten Strafminuten in den 52 Hauptrundenspielen der Deutschen Eishockeyliga gesammelt hat – 146. Diese Zahl kam auch dank mehrerer veritabler Prügeleien zustande. Nach dem 2:0-Sieg gegen München ist er aber aus einem anderen Grund gefragt. Payerl hat beide Treffer erzielt.

    Also steht er nach dem Spiel in Unterwäsche in den Katakomben des Curt-Frenzel-Stadions und erzählt, wie er das alles erlebt hat. Wie immer spricht Payerl dabei sehr leise und überlegt. Er ist keiner, der Sprüche klopft. Wenn er sagt, dass es ganz okay wäre, im siebten Spiel der Serie noch einmal zwei Tore zu schießen, gleicht das einem emotionalen Erdbeben.

    AEV-Coach Mike Stewart: "Die zwei Tore waren da ein Extra-Bonus"

    Dabei liegen eher unerfreuliche Tage hinter dem Stürmer. In den ersten zwölf Play-off-Spielen ackerte er wie alle seine Kollegen, nur ein Treffer wollte ihm weder gegen Düsseldorf noch gegen München bisher gelingen. Ein bisschen frustriert sei er deswegen gewesen, sagt sein Trainer Mike Stewart. "Aber seine Defensivarbeit, seine Bullys, einfach wie er spielt für uns – das war für mich genug. Die zwei Tore waren da ein Extra-Bonus."

    Hängende Köpfe bei den Münchner Profis, während Panther-Stürmer Adam Payerl (vorne) mit Matt White seinen Treffer zum 1:0 bejubelt.
    Hängende Köpfe bei den Münchner Profis, während Panther-Stürmer Adam Payerl (vorne) mit Matt White seinen Treffer zum 1:0 bejubelt. Foto: Christian Kolbert

    Das sieht Payerl selbst geringfügig anders. "Ich habe eigentlich ganz ordentlich gespielt", sagt er. "Aber der Puck wollte einfach nicht reingehen. Darüber war ich nicht besonders glücklich, denn Toreschießen gehört zu meinem Job einfach dazu. Mir ist einiges von den Schultern gefallen, als es jetzt endlich geklappt hat."

    Die beiden Treffer des Kanadiers mit österreichischen Wurzeln zwangen Serienmeister München in das siebte und entscheidende Spiel. Am heutigen Dienstag fällt im Olympia-Eisstadion die Entscheidung darüber, wer im Finale um die deutsche Meisterschaft auf Mannheim trifft. Und auch der Stürmer Payerl sieht die größte Stärke seiner Mannschaft in der Defensive. "Unser Unterzahlspiel ist sehr gut im Moment. Jeder kämpft für jeden. Beide Mannschaften spielen auf einem hohen Niveau, da können diese Dinge den Unterschied machen."

    Payerl: "Es ist unglaublich, so etwas habe ich noch nie erlebt"

    Zu "diesen Dingen" gehört sicherlich auch das, was die Fans auf den Rängen des Curt-Frenzel-Stadions veranstalten. "Es ist unglaublich, so etwas habe ich noch nie erlebt", schwärmt Payerl. In der nordamerikanischen AHL, wo er vor seinem Wechsel nach Deutschland sein Geld verdiente, sind derartige Fangesänge unbekannt. Unterstützung beschränkt sich dort meist auf rhythmisches Klatschen. "Vor allem, dass uns so viele Fans nach München begleitet haben, ist sensationell", sagt Payerl. Das dürfte auch im entscheidenden Spiel 7 der Fall sein, obgleich der gastgebende EHC nichts unversucht lässt, den Ticketverkauf an AEV-Anhänger zu unterbinden. Die Euphorie in Augsburg ist groß und die Panther wollen alles daran setzen, die Saison noch einmal zu verlängern. "Wir werden wieder bereit sein, alles zu opfern", kündigt Stewart an.

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