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ERC Ingolstadt: Greilinger kämpft um Olympia-Ticket

ERC Ingolstadt

Greilinger kämpft um Olympia-Ticket

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    Thomas Greilinger vom ERC Ingolstadt.
    Thomas Greilinger vom ERC Ingolstadt.

    München (dpa/lby) - Einst als Jahrhunderttalent gefeiert, dann als verschleudertes Talent abgestempelt und nun auf der großen Bühne zurück - Eishockey-Nationalspieler Thomas Greilinger hat alle erdenklichen Höhen und Tiefen einer Sportlerkarriere erlebt.

    Beim 20. Deutschland Cup an diesem Wochenende in der Münchner Olympiahalle kämpft der 28 Jahre alte Angreifer des ERC Ingolstadt um ein Ticket für die Olympischen Winterspiele im Februar in Vancouver. "Beim Turnier wollen wir prüfen, ob er den internationalen Ansprüchen wieder gewachsen ist", sagt Bundestrainer Uwe Krupp über den aktuellen Topscorer der Deutschen Eishockey Liga (DEL), der seine Profikarriere vor vier Jahren schon beendet hatte.

    Bei der B-WM 1999 in Kattowitz war der Stern des gebürtigen Deggendorfers aufgegangen. Nach zahlreichen Absagen debütierte Greilinger unter dem damaligen Bundestrainer Hans Zach als gerade einmal 18 Jahre alter Drittliga-Spieler im Nationalteam und avancierte prompt zu dessem besten Stürmer. Wenige Tage später gewann er mittels Förderlizenz mit den München Barons die Deutsche Meisterschaft. Dem Senkrechtstarter wurde eine Karriere wie den in der nordamerikanischen Profiliga NHL tätigen deutschen Stars Marco Sturm (Boston) und Jochen Hecht (Buffalo) prophezeit.

    Ein unsteter Lebenswandel und zahlreiche Knieverletzungen verhinderten jedoch den großen Durchbruch. Nach weiteren DEL- Stationen in Schwenningen, Nürnberg und Mannheim sowie 57 Länderspielen beendete Greilinger im Sommer 2005 sogar mit gerade einmal 24 Jahren seine Karriere. Comeback-Versuche in Straubing und Iserlohn waren misslungen und sein Körpergewicht bei einer Größe von 1,80 Metern auf 115 Kilogramm angewachsen. "Ich habe sicherlich Fehler gemacht. Als junger Mensch sieht man einige Dinge einfach anders", gibt er inzwischen zu.

    Nach einer Saison Pause wagte sich der Angreifer bei seinem Heimatverein Deggendorfer SC in der viertklassigen Bayernliga wieder aufs Eis. Und er fand in Freiluftarenen den Spaß an seinem Sport wieder. In 97 Partien in Bayern- und später Oberliga gelangen ihm sensationelle 215 Scorerpunkte (109 Tore), die im Frühjahr 2008 das Interesse von DEL-Klub ERC Ingolstadt weckten. Dessen Assistenztrainer Greg Thomson nahm das schlampige Genie unter seine Fittiche und ließ ihn mit einem ausgeklügelten Fitnessprogramm fast 30 Kilogramm abspecken. Mit Ausstiegsklauseln und einer Bezahlung pro Partie sicherte sich der oberbayerische Klub gegen einen Rückfall Greilingers ab.

    Nach Eingewöhnungsproblemen erreichte der Außenstürmer immer mehr seine einstige Form. Im Februar verlängerte er seinen Vertrag langfristig bis 2012, im April kehrte er nach fünf Jahren ins Nationalteam zurück. "Thomas hat die besten Hände aller deutschen Spieler", sagt sein Mentor Thomson. Eine Schultereckgelenkssprengung im vorletzten Vorbereitungsspiel gegen Dänemark ließ jedoch seinen Traum von der WM-Teilnahme platzen.

    "Ansonsten wäre er dabei gewesen", sagt Krupp. Nun lockt die erstmalige Olympia-Teilnahme. "Das ist für jeden Sportler das Größte", sagt der mit 30 Punkten (13 Tore) in den ersten 17 Saisonspielen beste Scorer der gesamten DEL.

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