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ERC Ingolstadt: Greilinger erzählt aus dem Leben eines Olympioniken

ERC Ingolstadt

Greilinger erzählt aus dem Leben eines Olympioniken

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    Greilinger bei Olympia
    Greilinger bei Olympia

    Gleich vier Spieler stellt der ERC Ingolstadt für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver. Unter ihnen ist auch Stürmer Thomas Greilinger. In einem Brief an die Neuburger Rundschau schildert er seine ersten Eindrücke aus dem olympischen Dorf und von der Eröffnungsfeier.

    "Hallo liebe Eishockey-Fans und Leser der Neuburger Rundschau!

    Am vergangenen Donnerstag hat das Abenteuer Olympische Spiele 2010 in Vancouver für mich nun tatsächlich begonnen. Ich habe ja schon mal gesagt, dass ich das Ganze erst dann glaube, wenn ich wirklich im Flieger nach Kanada sitze. Mit knapp zweistündiger Verspätung sind wir gegen 14.30 Uhr mit unserer Lufthansa-Maschine von Frankfurt in Richtung Vancouver gestartet.

    Für die meisten Spieler von uns sind Olympische Spiele absolutes Neuland. Natürlich haben wir uns über den Wolken bei den Jungs etwas informiert, die schon einmal bei einer derart großen Veranstaltung dabei waren - und sie haben uns von dem ganzen Flair und Drumherum mächtig vorgeschwärmt. Kein Wunder also, dass ich bereits mächtig neugierig war und es kaum erwarten konnte, bis wir endlich auf dem Flughafen in Vancouver landen.

    Gegen 17 Uhr Ortszeit war es dann endlich soweit: Kaum angekommen, stand bereits ein Bus bereit, der uns umgehend zum olympischen Dorf beförderte, wo es erstmal zum Abendessen ging. Ich muss schon zugeben, dass der erste Eindruck wirklich überwältigend war. Man muss sich den Speisesaal wie ein großes Restaurant vorstellen, in dem es wirklich nahezu alles zum Essen und Trinken gibt. Schier unglaublich, aber sogar ein McDonald's ist im olympischen Dorf integriert, bei dem man sich die ganze bekannte Palette an Fast Food holen kann.

    Viele Prominente geben sich die Ehre

    Wir Deutsche sind alle zusammen in einem eigenen großen Haus untergebracht, doch beim Essen laufen dir sämtliche Athleten aus allen Nationen über den Weg. So habe ich beispielsweise schon Eisschnellläuferin Anni Friesinger oder die Eishockey-Stars Peter Forsberg und Jaromir Jagr gleich bei unserer Ankunft gesehen. Sogar US-Gouverneur Arnold Schwarzenegger hat am Samstag kurz vorbeigeschaut.

    Nach dem Abendessen ging es dann zunächst mit dem Bus zur Eishalle, wo wir unsere Sachen ausgepackt haben und danach wieder zurück zum Dorf beziehungsweise auf unsere Zimmer. Ich teile mir eines mit meinem Sturmpartner Michael Wolf aus Iserlohn, mit dem ich mich persönlich auch sehr gut verstehe.

    Allzu viel haben wir dann an unserem ersten Abend nicht mehr unternommen, da uns allen der lange Flug doch ziemlich in den Knochen steckte. Außerdem wollten wir für die Eröffnungsfeier am Freitag fit und ausgeschlafen sein. Und diese hatte es dann auch wahrlich in sich.

    Wir haben uns zunächst am Eisstadion getroffen und sind dann mit unserer Einheits-Ausrüstung zur großen Halle gelaufen, wo wir vor unserem Einmarsch rund zwei Stunden warten mussten. Auch wenn ich vor, während beziehungsweise nach unserem "großen Auftritt" mächtig geschwitzt habe, da es in der Arena unglaublich heiß war, muss ich sagen: Es war ein unbeschreibliches Erlebnis, das ich niemals vergessen werde und bei dem ich Gänsehaut bekommen habe. Auf einmal war alles so real, was bislang so weit entfernt war - man ist ein Teil der olympischen Geschichte!

    Was mir in den ersten Tagen übrigens auch noch extrem aufgefallen ist: Ohne deine Sportler-Akkreditierung kommst du hier kaum einen Schritt vorwärts. An nahezu jedem Eck wird man kontrolliert und genau unter die Lupe genommen. Das ist zwar hin und wieder schon etwas nervig. Doch letztlich ist es ja für die eigene Sicherheit.

    Ach ja, am Freitag habe ich mich via Internet natürlich noch ausführlich über das ERCI-Match gegen Köln informiert und riesig darüber gefreut, dass die Truppe das Ding auch ohne uns gewonnen hat. Klasse, Jungs! Ob wir auch mit der DEB-Auswahl am Mittwoch bei unserem ersten Match gegen Schweden jubeln können?

    Klar wird das eine enorm schwere Aufgabe. Aber warum sollten wir nicht gleich für eine dicke Überraschung sorgen? Möglich ist alles - also fangt's schon mal mit dem Daumendrücken an. Viele Grüße aus Vancouver,

    Euer Greile.

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