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Eishockey: Derbysieg! Augsburg schlägt Ingolstadt mit 6:3

Eishockey

Derbysieg! Augsburg schlägt Ingolstadt mit 6:3

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    Der Glücksmoment im Leben eines jungen Eishockey-Profis: Marco Sternheimer jubelt nach seinem Treffer zum 3:1-Zwischenstand gegen Ingolstadt.
    Der Glücksmoment im Leben eines jungen Eishockey-Profis: Marco Sternheimer jubelt nach seinem Treffer zum 3:1-Zwischenstand gegen Ingolstadt. Foto: Siegfried Kerpf

    Augsburg hat das schwäbische-oberbayerische Derby gegen Ingolstadt gewonnen. 6:3 (2:1, 1:0, 3:2) hieß es nach 60 Minuten vor 6139 Zuschauern im ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion. Die schwäbischen Panther stehen mit dem Sieg auf Platz drei der Deutschen Eishockey Liga (DEL), der ERCI belegt Rang acht.

    Schon vor dem Spiel waren die Emotionen hochgekocht. Vor dem Stadion hatte die Polizei alle Hände voll damit zu tun, Mitglieder der beiden rivalisierenden Ultra-Gruppierungen (die es in Augsburg offiziell gar nicht mehr gibt und die in Ingolstadt großteils mit einem bundesweiten Stadionverbot belegt ist) auseinander zu halten. Das gelang, auch weil Pfefferspray zum Einsatz kam. Im ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion, darunter rund 600 Ingolstädter, herrschte dann eine elektrisierende aber friedliche Atmosphäre - von einigen derb-liebevollen Sprechgesängen abgesehen, die meistens mit essbaren Nutztieren zu tun hatten.

    Auf dem Eis ging es von Beginn an weniger friedvoll zu. Immer wieder gab es kleinere Reibereien und Nickligkeiten. Ingolstadt wirkte anfangs frischer, hatte aber auch rund 1000 Kilometer weniger Busfahrt in den Beinen. Während die Panther erst am Samstagmorgen um 5.30 Uhr aus Berlin zurückgekehrt waren (2:1), hatte der ERCI am Freitagabend ein Heimspiel gegen Wolfsburg (3:2 n.V.). Es dauerte etwas, ehe die Gastgeber in Schwung kamen. Das nutzten die Gäste konsequent und gingen durch einen Powerplay-Treffer von Maurice Edwards mit 1:0 in Führung (7.).

    Ingolstadt hatte gegen Augsburg Probleme mit der Disziplin

    Die Antwort der Augsburger: erst ein Pfostentreffer von Matt Fraser (10.) und dann der Auftritt von Mr. Schlagschuss Brady Lamb. In Überzahl nahm der Interims-Kapitän, Amtsinhaber Steffen Tölzer fehlte wegen einer Verletzung, von der blauen Linie Maß und traf zum 1:1 in den Torwinkel (11.). Das nahm sich Simon Sezemsky zum Vorbild: nächstes Powerplay, nächster Treffer aus der Distanz (15.). Spätestens jetzt hatten die Panther die Busbeine ausreichend durchgeschüttelt. Ingolstadt dagegen hatte Probleme mit der Disziplin und kassierte viel zu viele Strafen. Gegen Ende des ersten Drittel mussten die Oberbayern fast eine Minute mit zwei Mann weniger auf dem Eis überstehen, was fehlerfrei glückte.

    Nach der ersten Pause deutete zunächst wenig darauf hin, dass sich Außergewöhnliches tun könnte. Dann aber stocherte Marco Sternheimer den Puck zum 3:1 über die Linie (24.). Der erste Treffer des Augsburger Eigengewächses in der DEL. Alle Nachwuchsmannschaften hatte er beim AEV durchlaufen, nutzte die vergangene Saison mit nur einem DEL-Einsatz als Lehrjahr beim Oberligisten Sonthofen und steht jetzt fast regelmäßig im Kader der Profis. Sein erster Treffer als Panther löste auf den Rängen einen Jubelsturm aus. Gleichzeitig war es eine Art Vorentscheidung.

    Markus Keller spielt im Tor der Augsburger Panther überragend

    Ingolstadt blieb in der Offensive vieles schuldig, agierte jetzt in der Defensive aber wesentlich disziplinierter. Dafür kassierten nun die Panther munter Strafen und mussten ebenfalls 30 Sekunden mit zwei Mann weniger überstehen. Alle Ingolstädter Versuche, die Partie zu drehen, endeten aber spätestens in den Fängen des überragenden Markus Keller, dem zweiten Augsburger im Team der Panther. Er hatte im Tor den Vorzug vor Olivier Roy erhalten.

    Auf der anderen Seite sorgte Sezemsky mit seinem zweiten Treffer für klare Verhältnisse und traf zum 4:1 (45.) - der dritte Überzahltreffer des Abends. Der vierte folgte 40 Sekunden später. Matt White erhöhte auf 5:1 (46.). Ingolstadt zeigte jetzt Auflösungserscheinungen. In Unterzahl erhöhte Christoph Ullmann auf 6:1 (47.). Die Ingolstädter Anschlusstreffer durch Jerry D'Amigo zum 2:6 (54.) und Brett Olson zum 3:6 (56.) kamen zu spät, waren aber immerhin Beleg einer ungebrochenen Moral. La Ola schwappte davon unbeeindruckt durchs weite Rund.

    Augsburg Keller - Lamb, Valentine; Sezemsky, Haase; McNeill, Rekis; Rogl - Hafenrichter, LeBlanc, White; Payerl, Gill, Fraser; Sternheimer, Ullmann, Schmölz; Holzmann, Stieler, Trevelyan

    IngolstadtPielmeier - Koistinen, Edwards; Wagner, Friesen; Jobke, Schütz; Taticek - D`Amigo, Olson, Collins; Mashinter, Cannone, Elsner; Garbutt, Olver, Greilinger; Braun, Wohlgemuth, Ramoser

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