Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Augsburger Panther
Icon Pfeil nach unten

DEL-Playoffs: Augsburger Panther: Zwei Männer, ein Ziel

DEL-Playoffs

Augsburger Panther: Zwei Männer, ein Ziel

    • |
    Panther - Wolfsburg - 3:2 und damit Einzug ins Finale der playoffs / Deutsche Meisterschaft.
    Panther - Wolfsburg - 3:2 und damit Einzug ins Finale der playoffs / Deutsche Meisterschaft. Foto: Ulrich Wagner

    Als hätten es alle schon vorher gewusst. Die Fans entrollten vor dem vierten Halbfinalspiel der Augsburger Panther ein riesiges Band, auf dem "Das Tollhaus der Liga" geschrieben stand. Nach zweieinhalb packenden Stunden und dem 3:2-Erfolg gegen Wolfsburg traf die Voraussage ein: Der Jubel im Curt-Frenzel-Stadion kannte keine Grenzen.

    Selbst abgebrühte Profis zeigten sich von der Atmosphäre in der bald fünfzig Jahre alten Betonschüssel beeindruckt. "Ich habe schon vor 20.000 Zuschauern in Boston gespielt, aber das ist nichts verglichen mit der irren Stimmung heute Abend", sagte der Stürmer Chris Collins, der mit insgesamt vier Treffern maßgeblich dazu beitrug, dass sich die AEV-Profis mit 3:1-Siegen gegen Wolfsburg durchsetzten.

    Ab Dienstag (Spielbeginn 19.30 Uhr/live in Sky) treffen die Augsburger in der Finalserie nun auf die Hannover Scorpions, die den ERC Ingolstadt ausgeschaltet hatten. Wer drei Mal gewinnt, erhält den silbernen Meisterpokal.

    "Wir wissen, dass es alles andere als leicht wird", sagte Trainer Larry Mitchell, verkündete aber auch: "Wir wollen noch eine Serie gewinnen." Der 42-Jährige hat großen Anteil daran, dass erstmals ein Vorrunden-Achter die DEL-Endspiele erreichte. "Das ist seine Mannschaft", erklärte Augsburgs Hauptgesellschafter Lothar Sigl, der seit 23 Jahren das Augsburger Eishockey-Unternehmen führt.

    Deutsch-Kanadier Mitchell erklärte nach dem jetzt schon größten Erfolg in der 132-jährigen Vereinsgeschichte seine Philosophie "Mein Wunsch war es, dass die Mannschaft eine Identität hat: jung, schnell und ehrgeizig." Nach diesen Kriterien suchte der Coach seine Profis aus, "und natürlich ist es toll, wenn man einen großen Torwart wie Dennis Endras hat", sagte Mitchell.

    Der 24-jährige Sonthofener hielt in der spannenden Schlussphase, als Wolfsburg mit aller Macht auf den Ausgleich drängte, überragend, und spielt eine grandiose Play-off-Serie. Das hat auch der Bundestrainer längst registriert. "Dennis ist gut", lobte auch Uwe Krupp. "Play-offs haben ihre eigenen Gesetze. Wichtigster Mann ist der Torwart, und mit ein bisschen Scheibenglück hat man plötzlich einen Lauf. Augsburg konnte man nicht im Finale erwarten", sagte Krupp am Rande des Länderspiels gegen Norwegen in Dresden.

    In den Hintergrund rückte angesichts der Freude die Trainer-Fehde zwischen Mitchell und dem scheidenden Wolfsburger Coach Toni Krinner. Zu einem Handschlag auf dem Eis kam es nicht, nachdem sich beide zuletzt verbal attackiert hatten. Krinner wechselt als Nachfolger von Altmeister Hans Zach zum nächsten Gegner der Augsburger.

    Die Niedersachsen können zwar etwas ausgeruhter ins Finale gehen, aber dafür ist das Selbstvertrauen auf der Gegenseite schier grenzenlos. "Wir haben alles vor. Jetzt brauchen wir nur noch drei Siege, und dann kann die Saison beendet sein", wünschte sich Augsburgs Sportmanager Duanne Moeser, der kurz nach der Schlusssirene ebenso wie alle Spieler ein T-Shirt mit der Aufschrift trug: "Augsburger Panther. Finale 2010, ich war dabei." Von Milan Sako

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden