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DEL-Play-offs: Patrick Reimer: "Es wird eine körperbetonte Serie werden"

DEL-Play-offs

Patrick Reimer: "Es wird eine körperbetonte Serie werden"

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    Patrick Reimer wurde wieder zum DEL-Spieler des Jahres gekürt.
    Patrick Reimer wurde wieder zum DEL-Spieler des Jahres gekürt. Foto: Daniel Karmann (dpa)

    Sie haben jüngst als erster Profi die Schallmauer von 300 Toren in der Deutschen Eishockey-Liga durchbrochen. Was bedeutet Ihnen der Rekord?

    Patrick Reimer: Momentan nicht so viel. Natürlich ist es schön, so einen Meilenstein erreicht zu haben. Und ich hoffe, dass noch zahlreiche Tore hinzukommen. Aber ich bin mir sicher, dass ich nicht mehr allzu lange alleine im Klub der 300er sein werde. Michael Wolf vom EHC München liegt nur fünf Treffer hinter mir und ich bin mir ziemlich sicher, dass er noch diese Saison die Marke erreichen wird.

    Welche Tore sind in Erinnerung geblieben?

    Reimer: Es gab einen Treffer, der sich im Nachhinein als wichtig erwiesen hat. Ich habe in meiner Zeit bei der Düsseldorfer EG das letzte Tor im alten Stadion an der Brehmstraße erzielt. Das war im Halbfinale gegen Köln. Denn im Finale haben wir im Heimspiel leider kein Tor geschossen. Aus der vergangenen Saison ist ein Treffer gegen Wolfsburg in der Verlängerung in Erinnerung geblieben. In der Nationalmannschaft wird mir mein erstes Tor bei einer Weltmeisterschaft unvergessen bleiben. Es war der Treffer zum 2:0-Sieg gegen Russland. So etwas vergisst man nicht.

    Können Sie sich an Ihren ersten DEL-Treffer erinnern?

    Reimer: Das war in einem Spiel mit Düsseldorf gegen Köln. Im KEC-Tor stand Chris Rogles.

    Sie haben Ihre 300 Treffer in 766 DEL-Spielen erzielt. Kann man Tore schießen lernen?

    Reimer: Ich glaube nicht. Als Torjäger muss man eine gewisse Gabe haben, um erkennen zu können, wo die Scheibe zu bestimmten Situationen ist oder hinkommen wird. Man muss instinktiv zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Entweder man hat das Torjäger-Gen oder nicht. Aber man kann sich so verbessern, dass man seine Chancen auf Torerfolge erhöht.

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    Machen Sie spezielle Übungen nach dem Ende des Mannschaftstrainings?

    Reimer: Nicht so gezielt, dass es herausstechen würde, im Gegensatz zu anderen. Ich trainiere schon Direktabnahmen oder Schüsse aus dem Slot, also aus dem Bereich zwischen den beiden Bullypunkten im Angriffsdrittel. Aber es ist nicht mehr oder weniger, was andere Spieler auch machen.

    Es geht ab Mittwoch im Play-off-Viertelfinale gegen die Augsburger Panther. Was zeichnet Ihren Gegner aus?

    Reimer: Wir haben ja auch in der Vorbereitung zweimal gegen Augsburg gespielt. Die Gesamtbilanz ist ausgeglichen. Jeder hat dreimal gewonnen, jeweils ein Testspiel und zwei Ligapartien. Augsburg ist eine wirklich hart arbeitende Mannschaft, die von Trainer Mike Stewart und seinem Assistenten Tray Tuomie sehr gut eingestellt ist. Sie haben sich nicht umsonst direkt für das Viertelfinale qualifiziert. Sie werden versuchen, uns das Leben so schwer wie möglich zu machen. Und ich bin mir sicher, dass die Fans im Curt-Frenzel-Stadion ordentlich toben werden.

    Das jüngste Duell zwischen beiden Kontrahenten entschieden die Panther in Augsburg 4:0 für sich. Am Ende ging es körperlich hart zu Sache, wie haben Sie das Match in Erinnerung?

    Reimer: Augsburg hat uns da tatsächlich ein wenig dominiert. Auch weil wir es zugelassen und nicht unsere beste Leitung gezeigt haben. Am Ende ging es etwas ruppiger zu. Man hat gesagt, dass der überschwängliche Torjubel von AEV-Verteidiger Gabe Guentzel über sein 4:0 in unsere Richtung der Grund dafür war. Aber das weiß ich nicht. Es wird im Viertelfinale eine körperbetonte Serie werden, weil beide Mannschaften über den Kampf kommen werden.

    Sie bilden mit Steven Reinprecht und Yasin Ehliz die vielleicht beste Sturmreihe der Liga. Was zeichnet das Trio aus?

    Reimer: Reinprecht ist der klassische Spielmacher, ich eher der Torjäger. Ehliz kann beides. Zudem ist Yasin unglaublich stark an der Bande, er kommt über den Kampf und öffnet uns damit Räume. Dadurch ergänzen wir uns sehr gut. Uns ist aber auch klar, dass in den Play-offs die Gegner ihr Augenmerk auf uns richten werden. Man wird versuchen, uns das Leben so schwer wie möglich zu machen. Das war in der Punktrunde schon so, aber in den Play-offs bereitet man sich noch intensiver auf den Gegner vor.

    Was erwarten Sie?

    Reimer: Man wird noch öfter versuchen, eine spezielle Reihe gegen uns anzusetzen.

    Wie groß ist die Eishockey-Euphorie in Nürnberg?

    Reimer: Wir haben eine konstante Hauptrunde gespielt und deshalb ist die Euphorie, aber auch die Erwartungshaltung, schon groß.

    Pflegen Sie Rituale vor dem Spiel?

    Reimer: Ich ziehe mich tatsächlich immer in derselben Reihenfolge an. Aber das steckt so in mir drin, dass ich es nicht als Ritual bezeichnen würde. Und ich habe schon oft zu jungen Spielen gesagt: Gewöhnt euch das gar nicht an, denn sonst steht man sich schnell selbst im Weg.

    Play-offs bedeuten eine extreme Belastung für den Körper. Die Teams spielen alle zwei Tage, dazu kommen die Reisen. Wie entspannen Sie?

    Deutsche Eishockey-Meister seit 1991

    1991-1993: Düsseldorfer EG

    1994: EC Hedos München     

    1995: Kölner Haie

    1996: Düsseldorfer EG

    1997-1999: Adler Mannheim

    2000:München Barons

    2001: Adler Mannheim

    2002: Kölner Haie

    2003: Krefeld Pinguine

    2004: Frankfurt Lions

    2005-2006: Eisbären Berlin

    2007: Adler Mannheim

    2008-2009: Eisbären Berlin

    2010: Hannover Scorpions

    2011-2013: Eisbären Berlin

    2014: ERC Ingolstadt

    2015: Adler Mannheim

    2016: EHC Red Bull München

    2017: EHC Red Bull München

    Reimer: Man ist so viel unterwegs, dass man froh ist um jede freie Minute, und dann lege ich einfach die Beine hoch. Wenn ich etwas mehr Zeit habe, gehe ich mit meiner Frau Anja spazieren.

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