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DEL-Finale: Augsburger Panther: Mehr laufen, mehr schießen

DEL-Finale

Augsburger Panther: Mehr laufen, mehr schießen

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    Dennis Endras
    Dennis Endras Foto: Ulrich Wagner

    Die Torhüter haben es im Eishockey am schwersten. Die Pucks fliegen ihnen mit über 120 Stundenkilometern um die Ohren, ihre Fehler führen meistens zu Toren, und nach dem Spiel müssen sie die schwerste Tasche schleppen, weil sie besser gepolstert sind als alle anderen.

    Und obwohl Dennis Endras mit den Augsburger Panthern mit 1:3 das erste Finale um die deutsche Meisterschaft bei den Hannover Scorpions verlor, lässt er sich das nicht anmerken.

    Der Allgäuer ruht in sich, wirkt gelassen. Im Bauch der TUI-Arena analysierte Endras das erste Endspiel der Best-of-five-Serie, in der drei Siege zum Titel führen, nüchtern. "Im ersten Drittel waren wir nicht ganz bereit, aber je länger das Spiel gedauert hat, desto besser waren wir drin", sagt der 24-Jährige.

    Mit einer Fangquote von 94,1 Prozent in den Play-offs spielt der Nationaltorhüter die stärkste Saison seiner jungen Laufbahn. Im zweiten Abschnitt hatten zwar auch die Augsburger große Chancen, aber die Niedersachsen nutzten nun ihre Möglichkeiten und gingen durch Dzieduszycki mit 1:0 in Führung.

    Nach dem 2:0 verkürzte Connor James zum 1:2. Der AEV-Torwart trug dazu maßgeblich bei. Über Endras und Verteidiger Christian Chartier kam der Puck zum schnellsten DEL-Spieler James, der eher aus Verlegenheit in Richtung Tor abzog.

    Stürmerkollege Uli Maurer monierte: "Insgesamt haben wir zu wenig geschossen." Torwartkollege Endras merkte an: "Ja, ja, wenn der Hätt und der Wenn nicht wären, dann…" Am Ende drängten die Augsburger auf den Ausgleich und kassierten das 1:3.

    Nach der Partie hatte Scorpions-Coach Hans Zach, seit jeher ein Förderer junger deutscher Spieler, es als taktischen Fehler von Panther-Trainer Larry Mitchell ausgemacht, dass dieser die deutschen Akteure Chris Heid, Ulrich Maurer und Michael Kreitl nur sporadisch aufs Eis schickte. "Wenn die Leute bei denen auf der Bank sitzen, können sie keine Punkte machen", erläuterte er und kritisierte Mitchell: "Wir sind nicht tiefer besetzt, wir spielen nur konsequent mit vier Reihen."

    Die Panther hakten die Auftaktniederlage jedoch schnell ab und beschäftigten sich mit dem Freitag. Für das zweite Duell bauen sie auf ihren siebten Mann, das Publikum. "In Augsburg wird es ein ganz anderes Spiel. Mit dem Tollhaus brennt nichts an", hofft Uli Maurer.

    Zach erwartet mehr Arbeit für sein Team: "Wenn wir unsere Positionen nicht halten, dann werden wir verlieren." Übersetzt heißt das: Der 61-jährige Ex-Bundestrainer wird wieder Beton anrühren und mit vier Mann an der blauen Linie einen Riegel aufbauen.

    Dagegen gibt es ein Rezept. "Wir müssen unser großes läuferisches Potenzial besser ausnutzen, dann kriegen wir auch mehr Chancen", fordert Endras. Eigentlich ist es ganz einfach: mehr schießen, schneller laufen und wenn dann der Wenn und der Hätt auch noch AEV-Fans sind, kann wenig schiefgehen.

    Alle Karten für die Partie am Freitag waren jedenfalls bereits gestern Abend verkauft. In einer Pressemitteilung bat das Panther-Management die Fans auf den Stehrängen zusammenzurücken. Von Milan Sako

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