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Curt-Frenzel-Stadion: Wehmut und Vorfreude bei den Panther-Fans

Curt-Frenzel-Stadion

Wehmut und Vorfreude bei den Panther-Fans

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    Eishockey DEL Männer 01.04.2010
    Eishockey DEL Männer 01.04.2010 Foto: Siegfried Kerpf

    Selten hat ein Slogan der Stadtverwaltung den Zeitgeist so genau getroffen wie die großen Banner am Curt-Frenzel-Stadion, die auf den Umbau der Arena hinweisen. "Die Tradition lebt" heißt es da, und über 7000 Zuschauer traten am Donnerstag den Beweis an. "Wenn so viele Menschen für den AEV schreien, dann geht man schon mit Gänsehaut aufs Eis", sagt Nationaltorhüter Dennis Endras, der beim 2:1 gegen Meister Berlin (siehe Spielbericht im überregionalen Sportteil) wieder einmal der Rückhalt der Panther war.

    Höhere Lautstärke als in der NHL

    Die Kulisse war beeindruckend, selbst für einen erfahrenen Eishockeyprofi wie Connor James. Der kanadische Profi bestritt 16 Spiele in der nordamerikanischen Profiliga NHL, aber "so einen Lärm, wie die Augsburger diesmal veranstalteten, habe ich noch nie erlebt". Auch Trainer Larry Mitchell vergaß bei allem Stolz über den Sieg seiner Mannschaft nicht, wie wichtig die Zuschauer gewesen sind. "Das Publikum war unser siebter Mann - einfach phänomenal."

    Hans-Jörg Haug (43) ist einer von denen, die schon zum Eishockey gingen, als die Mannschaft noch AEV hieß und Panther allenfalls im Zoo zu sehen waren. "Ich war fünf Jahre, als ich mit meiner Mutter zum ersten Mal im Curt-Frenzel-Stadion war." Seit 20 Jahren hat Haug eine Dauerkarte, sein Stammplatz ist auf dem Stehwall an der Blauen Kappe, Kälte und Wind sind im Winter im Eintrittspreis inbegriffen. "Das ist noch nicht das letzte Heimspiel der Panther", gab er am Donnerstag vor der Begegnung den richtigen Tipp ab.

    Doch sobald die Play-offs für die Panther beendet sind, fahren die Abrissbagger auf. Das Curt-Frenzel-Stadion wird bis Sommer 2012 in eine Halle verwandelt. Die DEL will es so, eine offene Arena passt nicht mehr in das Konzept einer Eliteliga, heißt es. Wenn der Stadtrat dem Umbau nicht zugestimmt hätte, wäre die DEL-Lizenz für die Panther in Gefahr gewesen. "Vielleicht bringt die Halle ja wirklich den Vorteil, dass mehr Leute ihre Frauen und Kinder mitbringen, weil es nicht mehr so kalt ist." Haug zeigt Verständnis, rechnet aber damit, dass ihm die vertraute Atmosphäre anfangs fehlen wird.

    "Im Zeitalter der Mehrzweckhallen ist Augsburg Kult", betont auch Werner Gall. Der 62-Jährige besuchte bereits Eishockeyspiele, als das 1963 erbaute Curt-Frenzel-Stadion noch nicht einmal ein Dach hatte. Das kam erst im Jahr 1971 hinzu. Gall erinnert sich gerne an spektakuläre Spiele wie ein 14:6 in der Saison 1972/73 über Düsseldorf nach einem 1:5-Rückstand.

    Seit einem Vierteljahrhundert ist er einer der Betreuer in der AEV-Kabine. "Deshalb schwingt schon Wehmut mit, wenn ich an den Umbau denke. Aber ich freue mich auch darüber, dass wir eine moderne Arena bekommen." Auf dem Stadion-Transparent steht: "Das Eisstadion wird fit gemacht."

    Berliner Fans hatten Schirme dabei

    Zuvor bieten die Panther noch Abschiedsvorstellungen in gewohnter Umgebung. Die Eigenart von Play-offs bringt es mit sich, dass die genaue Zahl der Auftritte nicht bekannt ist. Die Berliner Fans zeigen auf ihre Weise Humor. Zur Donnerstagspartie hatten die knapp 400 Gäste Schirme in ihren Vereinsfarben (Weiß, Rot, Blau) mitgebracht, um auf diese Weise auf die oftmals widrigen Wetterverhältnisse im Curt-Frenzel-Stadion hinzuweisen. "Es gab keinerlei Probleme, alles blieb friedlich", zog Thomas Kaiser vom Stadion-Sicherheitsdienst eine positive Zuschauerbilanz.

    Am Montag (14.30 Uhr) haben die Panther das nächste Heimspiel gegen Berlin, es soll noch nicht das letzte im Frühjahr 2010 sein.

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