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Besuch in Augsburg: Für Dennis Endras beginnt das Abenteuer Nordamerika

Besuch in Augsburg

Für Dennis Endras beginnt das Abenteuer Nordamerika

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    Dennis Endras
    Dennis Endras Foto: dpa

    Für Dennis Endras ist es am Dienstag ein Trip in die Vergangenheit. Der 26-jährige Eishockey-Nationaltorhüter begrüßt in der Kabine des Curt-Frenzel-Stadions seine ehemaligen Pantherkollegen und geht anschließend mit Torwarttrainer David Belitski aufs Eis. „Ich will meine neue Ausrüstung anprobieren“, erzählt der bisherige Panther-Schlussmann, umringt von kleinen Fans aus dem AEV-Nachwuchs.

    Für die jungen Eishockeyspieler ist Endras eine Berühmtheit. Der gebürtige Allgäuer hat als wertvollster Spieler der WM 2010 das Interesse der nordamerikanischen Profiliga geweckt. Am nächsten Mittwoch beginnt für ihn das Abenteuer USA. München, Amsterdam, Minneapolis heißt die Flugroute von Endras und seiner Augsburger Freundin Lisa. Es ist nicht nur geografisch ein großer Sprung. Am 16. September geht der gebürtige Allgäuer mit der NHL-Mannschaft der Minnesota Wild ins Trainingscamp. Dort wird das Personal begutachtet und anschließend auf die verschiedenen Mannschaften der Organisation verteilt.

    „Der Finne Niklas Bäckström sollte die Nummer eins sein, er verdient schließlich sechs Millionen Dollar im Jahr“, hat sich Endras mit seinen künftigen Kontrahenten beschäftigt.

    Der Kanadier Josh Harding war lange verletzt, im AHL-Farmteam der Houston Aeros hat sich der erst 21-jährige Matt Hackett (ebenfalls Kanada) empfohlen. „Ich möchte so viel wie möglich erreichen, damit ich nächstes Jahr einen One–Way-Vertrag für das NHL-Team bekomme“, gibt Endras Einblick in seine Berufsziele.

    Auf Weisung seines künftigen Arbeitgebers hat er bereits fünf Kilogramm zugelegt, dank der mütterlichen Verpflegung und häufigen Trainings. „So eine Saison ist in Übersee sehr kräftezehrend und Dennis ohnehin ein Typ, der schnell Gewicht verliert“, weiß Panther-Trainer Larry Mitchell, der maßgeblich an der Karriere des Torhüters beteiligt war.

    Plan B im Hinterkopf

    Mitchell traut seinem Musterschüler zu, sich in der härtesten Liga der Welt durchzusetzen, wenn er sich ganz auf dieses Ziel konzentriert. „Viele Profis – ich denke da vor allem an Schweizer Spieler – haben bei einem Wechsel im Hinterkopf, dass sie in der Heimat einen sicheren lukrativen Job haben. Daran scheitern sie häufig. Wenn Dennis derartige Gedanken aus dem Kopf bekommt, dann wären ich und unser Torwarttrainer David Belitski nicht überrascht, wenn aus ihm in den nächsten Jahren ein NHL-Torwart wird“, glaubt Mitchell

    Bereits im Herbst 2010, als sein NHL-Verein ein Gastspiel in Finnland gab, gehörte Endras kurz zur Delegation der Minnesota Wild. Nach der Saison mit den Panthern („Die Enttäuschung nach dem letzten Platz ist noch nicht vergessen.“) war der Augsburger eine Woche bei den Houston Aeros. Auch im Sommer hatte er bereits viel Eiszeit. Zunächst durfte er bei den Mannheimer Adlern mittrainieren, bei denen sein bisheriger Pantherkumpel Florian Kettemer unter Vertrag steht. Anschließend flog er ins kanadische Toronto und bereitete sich unter Anleitung von Belitski auf die neue Saison vor. „Da waren auch einige Spieler der New York Islanders dabei.“ Zurzeit wohnt er bei seinen Eltern zu Hause in Sonthofen und spürt, wie die Gelassenheit des Allgäuers der Vorfreude weicht. „Für mich und Lisa wächst die Aufregung, weil bald ein neuer Lebensabschnitt für uns beginnt.“

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