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Beim Sieg gegen Wolfsburg: Augsburger Panther: Nächste Runde im Trainerzoff

Beim Sieg gegen Wolfsburg

Augsburger Panther: Nächste Runde im Trainerzoff

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    Larry Mitchell (links) und Toni Krinner.
    Larry Mitchell (links) und Toni Krinner. Foto: Ulrich Wagner

    Mit einem knappen 1:0-Sieg vor ausverkauftem Haus schickten die Augsburger Panther im zweiten Play-off-Spiel die Grizzly Adams Wolfsburg zurück in die Autostadt. Nun hat der AEV drei Matchbälle, um zum ersten Mal ins DEL-Play-off-Finale einzuziehen.

    Es war ein hartes Spiel auf dem Eis des Curt-Frenzel-Stadion, die Profis schenkten sich nichts. Und auch hinter der Bande ging es heiß her. Zwei Männer ohne Schutzkleidung standen dort im Mittelpunkt: Larry Mitchell und Toni Krinner. Diese beiden werden keine Freunde mehr. Mittlerweile verbindet die Trainer eine tiefe Abneigung.

    Den Gästetrainer pfiffen die AEV-Fans schon beim Aufwärmtraining aus. Später kamen die in Eishockey-Deutschland einmaligen "Krinner, Depperle"-Schmährufe dazu. Der 42-Jährige nahm es äußerlich gelassen hin und meinte: "Da sieht man, wie sich die Zeiten ändern. Ich habe schon erlebt, wie das ist, wenn man einen hier mag. Ich habe erlebt, wie es jetzt ist. Ich bin mit beiden Situationen zurechtgekommen."

    Im ersten Duell am Freitag in Wolfsburg, das die Augsburger mit 3:2 nach Verlängerung gewannen, gerieten Mitchell und Krinner zumindest indirekt aneinander. Wieder einmal. Streitpunkt war die indiskutable Leistung von Hauptschiedsrichter Heiko Dahle aus Berlin.

    Der Unparteiische benachteiligte ganz offensichtlich die Augsburger, als er beispielsweise eine rüde Attacke gegen den auf dem Eis liegenden AEV-Stürmer Uli Maurer oder ein Beinstellen von Grizzlies-Verteidiger Blake Sloan gegen den dreifachen Torschützen Chris Collins nicht ahndete.

    Der AEV-Coach sah seine Mannschaft ungerecht behandelt: "Wir fühlen uns von Schiedsrichter Dahle benachteiligt, aber wir müssen uns weiter auf uns konzentrieren", sagte der Deutschkanadier unmittelbar nach dem Freitagspiel. Krinner beschwerte sich ebenfalls.

    Im TV-Interview mit dem Abo-Sender Sky missfiel ihm, dass sich sein Gegenüber über die Schiedsrichterleistung mokiert habe. Als Krinner die Passage mit dem üblen Foul an Maurer gezeigt wurde, entgegnete der Bad Tölzer: "Habt ihr keine Szene, wo es eine Strafzeit gegen Augsburg hätte geben müssen und die Schiris nicht gepfiffen haben?"

    Dass Krinner mit seiner Meinung daneben lag, müsste er spätestens dann gemerkt haben, als Sky-Moderator Michael Leopold und TV-Experte Harald Birk den Grizzlies-Coach rasch abwürgten.

    Nicht der erste Zoff der Übungsleiter

    Der Trainerzoff hat eine Vorgeschichte. Nicht erst seit dem Play-off-Halbfinale sind sich die beiden Übungsleiter spinnefeind. Mitte November vergangenen Jahres gerieten sie sich bereits in die Haare. Nach einem 2:7 der Panther in Niedersachsen tauschten die Kontrahenten Nettigkeiten aus.

    Weil ein Wolfsburger offenbar nach einer Panther-Attacke allzu schnell in die Knie gegangen war, stritten Larry Mitchell und Toni Krinner lautstark an der Spielerbank. Der Augsburger Trainer schickte deshalb nach der Schlusssirene seinen Assistenten Duanne Moeser in die Pressekonferenz.

    Dort zog der ehemalige AEV-Stürmer Krinner kräftig vom Leder: "Das ist respektlos von Larry Mitchell, weil ein verletzter Spieler auf dem Eis lag und er ihm Simulieren unterstellte." Zudem legte der Coach der Grizzly Adams kräftig nach: "Mitchell sollte sich lieber auf seine Mannschaft konzentrieren, da hat er genug zu tun."

    Die Reaktion der Gegenseite ließ nicht lange auf sich warten. "Wenn ich einen Ruf hätte wie Toni Krinner, würde ich an seiner Stelle ganz ruhig sein", erwiderte Mitchell. Es sei ligaweit bekannt, dass Wolfsburger Spieler zuerst den sterbenden Schwan spielen, um im nächsten Wechsel einen Gegenspieler "umzufahren".

    Ein weiterer Vorfall: Nach einem Vorrundenspiel im Curt-Frenzel-Stadion befürchtete Krinner, dass Kai Hospelt mit einer Knieverletzung lange auszufallen drohe. Tatsächlich sprang der Nationalstürmer im folgenden Match putzmunter über das Eis.

    Die älteren AEV-Fans haben den Mann aus Bad Tölz in guter Erinnerung, weil er 1994 mit seinem Tor gegen Kassel den Erstliga-Aufstieg der Augsburger perfekt machte. "It's not a trick - it's a Toni" stand auf einem Transparent - in Anlehnung an einen damals beliebten Slogan eines Elektronikkonzerns. Von Milan Sako

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