Nach dem 5:4 am Freitag gegen Ingolstadt, mit dem die Augsburger Panther "einen Riesenschritt" (Hauptgesellschafter Lothar Sigl) in Richtung Play-offs gemacht hatten, wollte die Mannschaft von Trainer Larry Mitchell in der Deutschen Eishockey-Liga am Sonntagnachmittag bei den Nürnberg Ice Tigers nachlegen.
"Wir müssen vor allem aufpassen, dass bei den Nürnbergern nicht Scott King zum Zug kommt", gab Sportmanager Duanne Moeser als taktische Anweisung vor. Das Vorhaben misslang.
Der frühere Augsburger King konnte in den ersten beiden Dritteln nach Belieben schalten und walten und führte sein Team zu einem deutlichen 5:2 (3:2, 2:0, 0:0)-Erfolg.
Am Abend bekamen die Panther nur geringe Schützenhilfe. Die Iserlohn Roosters gewannen mit 5:4 nach Verlängerung in Ingolstadt und haben nur noch sechs Punkte Rückstand auf Augsburg. Die Panther müssen sich deshalb in den Spielen in Hamburg (Dienstag), gegen Duisburg (Freitag) und in Krefeld (Sonntag) noch mindestens einen Punkt sichern um in die Play-Offs (bis Rang zehn) einzuziehen. Theoretisch ist zwischen Rang vier und elf noch alles möglich.
In Nürnberg hatten die Panther vor allem ein Problem: Sie stellten sich nicht auf die Regelauslegung der beiden Hauptschiedsrichter Roland Aumüller und Ulpi Sicorschi ein. "Es hätte ein schöner Eishockey-Nachmittag werden können, wenn nicht die Schiedsrichter das Spiel so entscheidend beeinflusst hätten", meinte Panther-Geschäftsführer Max Fedra.
Augsburg saß auf der Strafbank, Scott King "organisierte" die ersten vier Tigers-Tore - eines erzielte er selbst, die anderen durch Adrian Grygiel, Shawn Carter und Florian Keller bereitete er vor. Da auch noch Brad Leeb erfolgreich war, führten die Nürnberger nach 29 Minuten bereits sicher mit 5:2. Zweimal waren sie bei 5:3-Überzahl treffsicher oder der Puck landete im Tor von Dennis Endras, als ein Augsburger "Sünder" gerade erst auf das Eis zurückgekehrt war.
Die Panther-Treffer durch Patrick Buzas (zum 1:2) und Steve Junker (zum 2:3) waren nicht viel mehr als ein kurzer Adrenalin-Kick für die rund 500 Panther-Fans. Die Profis waren auch im Schlussdrittel um eine Resultatsverbesserung bemüht - ohne die Nürnberger häufig in Bedrängnis zu bringen.
Dafür sah Schiedsrichter Aumüller einen Stockstich von Eric Werner gegen Alexander Polaczek. Nach seiner Spieldauer-Disziplinarstrafe ist er am Dienstag in Hamburg gesperrt.
Tore 1:0 (5.) Grygiel (Savage/King), 2:0 (12.) King (Periard/Keller), 2:1 (17.) Buzas, 3:1 (17.) Carter (Keller/King), 3:2 (19.) Junker (Hunt/Maurer), 4:2 (21.) Keller (King/Periard), 5:2 (29.) Brad Leeb (Swanson/Barta)
Zuschauer 6494
Strafminuten 18 - 31 plus Spieldauer für Werner