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Augsburger Panther privat: Steve Junker: Die weiche Seite des AEV-Profis

Augsburger Panther privat

Steve Junker: Die weiche Seite des AEV-Profis

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    Steve Junker: Die weiche Seite des AEV-Profis
    Steve Junker: Die weiche Seite des AEV-Profis Foto: Fred Schöllhorn

    Von Peter Deininger Augsburg. Wer an der Tür des Friedberger Reihenhauses klingelt, wird zunächst von Eddy begutachtet. Der Labrador mustert den Besucher interessiert und würde ihn gerne noch näher untersuchen, wenn nicht der Hausherr etwas dagegen hätte.

    "Eddy, bad", ruft Steve Junker immer wieder. Seine Autorität bei Hunden ist offensichtlich ausbaufähig, bei den Panthern gilt der 36-Jährige dagegen als Führungsfigur. Trainer Larry Mitchell hält ihn für ein Vorbild. "Er zeigt in jedem Training vollen Einsatz." Im Punktspiel brachte er es bisher auf zehn Scorerpunkte (vier Tore, sechs Vorlagen) - viel für einen Profi mit deutschem Pass.

    Der gebürtige Kanadier Junker hat Vorfahren aus Ostpreußen ("Mein Ururgroßvater"), aber die deutschen Papiere bekam Junker, weil er seit 1997 hierzulande Eishockey spielt. Landshut (zwei Jahre), Mannheim (fünf) und Schwenningen (vier) hießen die Stationen vor den Panthern. "Höhepunkt war die deutsche Meisterschaft 2000/2001 mit

    Aber der Mann aus Castlegar ("zwischen Vancouver und Calgary") hatte auch schon einen Vertrag mit den New York Islanders in der NHL. "Nur acht Spiele, aber es war eine schöne Zeit." Junker hat als Eishockeyprofi fast ganz Nordamerika kennengelernt. Er arbeitete in Los Angeles, Denver, Detroit und tingelte mit der kanadischen Nationalmannschaft um die Welt.

    "Umzüge gehören zum Geschäft. Es war allerdings leichter, als die Kinder noch kleiner waren." Doch Ellis ist mittlerweile zehn und geht aufs Gymnasium, der achtjährige Gabriel besucht die zweite Klasse. "Da ist nur einer doof", fühlt sich der begeisterte Schwimmer in Friedberg gut aufgehoben.

    "In Kanada bekommen wir keine Hausaufgaben", weist Ellis auf den Nachteil deutscher Schulpolitik hin. Aber er hat innerhalb weniger Wochen neue Freunde gewonnen. Er spielt bei den AEV-Kleinschülern und hält Rhett Gordon für den besten Panther. Dem Wunsch des Fotografen, für das Zeitungsbild Mutter Sunny zu küssen, kommt er nur widerwillig nach. Das ist nichts für "harte Eishockey-Männer".

    Für Vater Steve war Sunny früh die große Liebe. "Ich habe sie mit 15 Jahren auf der Schule kennengelernt", erzählt er. 1995 haben sie auf Jamaika geheiratet und verbringen seit elf Jahren den Winter in Deutschland. "Zum Glück blieb ich von schweren Verletzungen verschont." Ein paar gebrochene Rippen, eine Gesichtsverletzung und der Verlust von sechs Zähnen - das war's. "Ich muss heute Nachmittag mal wieder zum Zahnarzt." Berufsrisiko.

    Er fühlt sich fit und will spielen, solange es möglich ist. "Anschließend könnte ich mir vorstellen, Trainer zu werden." In Deutschland oder Kanada? Junker hält sich alle Optionen offen und beschäftigt sich lieber mit der Panther-Gegenwart. "Wir können die Play-offs erreichen, aber dafür benötigen wir die gesamte Mannschaft. Wenn nur ein oder zwei wichtige Spieler fehlen, wird es schwierig." Am Freitag gegen Düsseldorf (19.30 Uhr) ist Kapitän Mark Murphy nach seiner Schlägerei gegen Berlin gesperrt.

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