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Augsburger Panther privat: Austin Wycisk: Deutscher Pass als Türöffner

Augsburger Panther privat

Austin Wycisk: Deutscher Pass als Türöffner

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    Austin Wycisk, Stürmer der Augsburger Panther.
    Austin Wycisk, Stürmer der Augsburger Panther. Foto: Fred Schöllhorn

    Austin Wycisk (sprich Waisik) hat an der Lakehead-Universität im kanadischen Thunder Bay Maschinenbau studiert und Eishockey gespielt. Da sein Vater in Dresden geboren ist und später von Braunschweig nach Kanada ausgewandert ist, war es für ihn kein Problem, einen deutschen Pass zu bekommen.

    Die Papiere machten ihn begehrt auf dem einschlägigen Transfermarkt. "Ich spiele nun bereits meine sechste Saison in Deutschland", erzählt der 29-jährige Stürmer und passt gleichzeitig auf, dass sein 17 Monate alter Sohn Jaakko kein Unheil mit den Malstiften anrichtet.

    Nach fünf Jahren ist Austin Wycisk in der DEL angekommen. Er begann in Bremerhaven, erlebte mit Trainer Larry Mitchell den Aufstieg und Fall des EV Landsberg und feierte anschließend nach zwei Jahren mit dem EHC München die Zweitligameisterschaft. "Stiller Anführer" (Silent Leader) nannte Trainer Pat Cortina seinen Angreifer, der es im vergangenen Winter auf 40 Scorerpunkte in 51 Spielen brachte.

    Einen Vertrag in München bekam er dennoch nicht. Es sei kein Geld da, bekam er zu hören. Wycisk glaubt, dass dies eine Ausrede war. Er vermutet, dass er nicht mehr ins Konzept des Trainers passte. "Im ersten Moment war die Enttäuschung sehr groß", gibt er zu. Aber er hatte Glück, weil ein Kollege vom Pech verfolgt war. Als Panther-Stürmer Thomas Jörg an der Hand operiert werden musste, erinnerte sich Trainer Larry Mitchell an seinen ehemaligen Spieler Austin Wycisk. "Er hat mir eine Mail geschrieben und ein paar Tage später bekam ich den Vertrag", so der Deutschkanadier. "Ein schönes Gefühl ist es für ihn, in der DEL zu spielen."

    Vertrag mit Ausstiegsklausel

    Eine Hintertür haben sich die Panther offen gelassen. Sie können den Vertrag zum 30. November kündigen. Daran will Wycisk nicht denken, sondern mit Taten überzeugen. Im vierten Block ist er nicht für technische Feinheiten oder Offensiv-Feuerwerke zuständig. Der Mann aus Windsor/Ontario ist ein typischer kanadischer Eishockeyprofi - stark im Zweikampf und unerschrocken vor dem Tor. Dass er nicht zu den Sprintern der Branche gehört, weiß der Trainer. "In der DEL ist alles viel schneller, es gibt keine Zeit zu überlegen", sagt Wycisk.

    Für ihn ist nur die Liga Neuland, Augsburg kennt er bereits.

    Als er noch für Landsberg spielte, arbeitete seine Frau Jaana als Lehrerin an der internationalen Schule in Gersthofen. Dort ist die Kanadierin mit finnischen Vorfahren inzwischen wieder aushilfsweise tätig. Die Pädagogin sehnt die ersten Heimspiele herbei. "Ich will doch meinem Mann bei der Arbeit zuschauen." Die Pädagogin, die sich an der Universität in ihren späteren Ehemann verliebte, muss sich noch bis Anfang Oktober gedulden. Erst dann sind die Panther im Curt-Frenzel-Stadion tätig.

    Kumpel aus Landsberg

    Marc St. Jean wäre schon froh, wenn er überhaupt einen Arbeitgeber hätte. Der Verteidiger darf bei den Panthern mittrainieren und bei Austin Wycisk, seinem Kumpel aus Landsberger Tagen, kann er übernachten. "Ich hoffe es ergibt sich bald etwas", so St. Jean, ehe er sich wieder im Internet nach Neuigkeiten aus der Branche umsieht.

    Austin Wycisk bekam diese Woche im Training einen neuen Nebenmann zugeteilt. Zu Peter Flache gesellte sich Thomas Pielmeier, weil Trainer Mitchell seinen bisherigen Partner Jeffrey Szwez zu Nathan Smith und Mike Radja beorderte. "Im Training lief es gut", sagt Wycisk und freut sich auf die nächsten Partien in Köln (heute) und Hannover (Sonntag). "Von Larry Mitchell haben wir in der Offensive mehr Freiheiten als in München", beschreibt der Stürmer die Unterschiede. Am Sonntag kann er wieder mit einem weiteren früheren Landsberger fachsimpeln. Adam Mitchell hat es mit den Scorpions zur deutschen Meisterschaft gebracht. Von Peter Deininger

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