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Augsburger Panther: Zum Siegen verdammt

Augsburger Panther

Zum Siegen verdammt

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    Enttäuschung nach drei Stunden und 16 Minuten: Die Panther (links J.D. Forrest, rechts Derek Whitmore) haben ihr erstes Play-off-Spiel mit 2:3 nach Verlängerung gegen Straubing verloren und stehen damit heute unter Zugzwang.
    Enttäuschung nach drei Stunden und 16 Minuten: Die Panther (links J.D. Forrest, rechts Derek Whitmore) haben ihr erstes Play-off-Spiel mit 2:3 nach Verlängerung gegen Straubing verloren und stehen damit heute unter Zugzwang. Foto: Siegfried Kerpf

    Am Tag danach betreten die Panther mit ernsten Mienen ihre Kabine im Curt-Frenzel-Stadion. Die meisten von ihnen hatten keine angenehme Nacht. Immer wieder dachten sie an den Abend zuvor, an jene 79.29 Spielminuten in der ersten Play-off-Runde mit dem falschen Ende aus Augsburger Sicht. Der Straubinger Michael Endraß stocherte den Puck in der Verlängerung ins Augsburger Tor.

    Nach 3.16 Stunden feierten nur die rund 500 Straubinger Fans unter den 5233 Zuschauern. Wenn die Tigers am heutigen Freitag ihr Heimspiel gewinnen, ist die Saison für die Panther beendet. Aber daran denkt am Donnerstag noch niemand. „Wir müssen die Niederlage aus dem Köpfen bringen und das Gute sehen“, versucht sich Sportmanager Duanne Moeser als Motivator. Das Gute? „Wir haben 80 Minuten Vollgas gegeben und uns viele Chancen erarbeitet.“ Aber gerade das Überzahlspiel war nicht der erwünschte Vorteil. Die Panther kontrollierten zwar das Spiel in der Straubinger Zone und passten den Puck ungehindert rund ums Tigers-Tor, die entscheidende Lücke fanden sie jedoch nicht.

    Augsburger Panther: Powerplay mit Luft nach oben

    „Wenn es nicht funktioniert, schaut es furchtbar aus“, räumt Sportmanager Moeser ein, „wenn wir treffen, ist alles in Ordnung.“ So aber hatten die Gäste ein Plus. Ein Tor erzielten sie im Powerplay, ein weiteres kurz nach dem Ablauf einer Panther-Strafzeit. „Uns fehlt sicherlich T.J. Trevelyan, aber wir hatten ja dennoch unsere Chancen“, wollte Moeser das Fehlen des lädierten Kanadiers nicht als Ausrede gelten lassen.

    „Uns hat das Quäntchen Glück gefehlt“, bedauert Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl nach der Marathonpartie, „jetzt müssen wir die Sache eben am Freitag in Straubing korrigieren.“ Das intensive Spiel am Mittwoch hat seine Spuren hinterlassen. Tigers-Verteidiger Grant Lewis schied nach einem heftigen Kniecheck von Nick Ross mit Verdacht auf Bänderriss aus, Tigers-Kollege Carsen Germyn war nach einem Zweikampf mit John Zeiler nicht mehr einsatzfähig.

    Panther und Tigers im Vergleich

    Etat: Panther: 3,4 Millionen Euro Tigers: 4,2 Millionen Euro

    Spielort: Panther: Curt-Frenzel-Stadion, 5233 Plätze, davon 1500 Sitzplätze Tigers: Eisstadion am Pulverturm, 5854 Plätze, davon 1513 Sitzplätze

    Vorrunden Platz: Panther: 8.77 Punkte Tigers: 9. 74 Punkte

    Beste Torjäger: Panther: Sergio Somme (18) Tigers: Blaine Down (22)

    Torhüter: Panther: Patrick Ehelechner (Fangquote: 91,6 %/Gegentorschn.: 2,75) Tigers: Jason Bacashihua (Fangquote 91,5 %/Gegentorschn.: 2,63)

    Strafbanksünder: Panther: Peter Flache (133) Tigers: Blaine Down (109)

    Trainer: Augsburger Panther: Larry Mitchell (45 Jahre). Der ehemalige Stürmer trainiert seit Dezember 2007 die Panther. Tigers: Dan Ratushny (42 Jahre). Der Ex-Verteidiger trainiert seit August 2011 die Tigers.

    Bei den Panthern hat Angreifer Peter MacArthur einen Schuss auf den Knöchel bekommen. „Das ist nur eine Prellung“, gibt Mannschaftsarzt Dietmar Sowa Entwarnung. Dagegen ist der Einsatz von Verteidiger Rob Brown ungewiss. Er bekam den Puck an den Hinterkopf, möglicherweise ist ein Knochen hinter dem Ohr abgesplittert. „Dann könnte er am Freitag nicht spielen“, so Sowa. Das Mittwoch-Spiel war für Brown nicht längenrekordverdächtig. „Ich habe in der Collegeliga einmal vier Verlängerungen gespielt, da war das Spiel erst nach Mitternacht beendet.“

    Eine lange Nacht hatte auch Verteidiger Steffen Tölzer, der nach der Partie zu seiner schwangeren Frau in die Klinik eilte. Mittlerweile hat seine Frau Ramona Stammhalter Ben gesund auf die Welt gebracht.  Sportmanager Duanne Moeser hofft, dass Tölzer mit der Euphorie des frischgebackenen Vaters in die Partie am Freitag gehen kann. „Es wird vor allem wichtig sein, gut ins Spiel zu kommen“, glaubt Ersatztorhüter Leo Conti. „Wir haben diese Saison zweimal in Straubing gewonnen, wissen also, wie es funktioniert.“

    Kollege Patrick Ehelechner, beim 2:3 ein Rückhalt der Panther, gab bereits kurz nach der Niederlage Kampfgeist als Parole aus. „Wer jetzt den Kopf in den Sand steckt, ist fehl am Platz.“ Als er am Donnerstag zum Training kommt, verbreitet er wieder Aufbruchsstimmung. „Ich habe gut geschlafen und bin gut drauf.“ Das soll Hoffnung wecken für Straubing.

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