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Augsburger Panther: Wer geht heute k.o.?

Augsburger Panther

Wer geht heute k.o.?

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    Das Duell der Panther gegen die Nürnberger bleibt spannend bis zum Schluss.
    Das Duell der Panther gegen die Nürnberger bleibt spannend bis zum Schluss. Foto: Siegfried Kerpf

    Das Duell Augsburg gegen Nürnberg wird heute Abend beendet. Ein „Do-or-die-Spiel“ nennen sie das im Eishockey. Der Sieger steht im Halbfinale, für den Verlierer beginnt der Sommerurlaub. Spiel sieben wird das Finale einer verrückten Serie, in der das Momentum fast täglich hin und her wechselte.

    Der Duden umschreibt den Begriff Momentum mit „[richtiger, geeigneter] Augenblick, Zeitpunkt“. Aus dem Englischen wird er mit „Schwung“ übersetzt. Wenn Eishockey-Trainer vom Momentum sprechen, was sie oft machen, meinen sie einen schwer greifbaren Zustand, in dem ein Team plötzlich Oberwasser bekommt. Auslöser dafür kann ein glückliches Tor sein oder ein unerwarteter Sieg oder auch etwas ganz Banales wie ein gewonnener Zweikampf.

    Augsburg und Nürnberg hatten das Momentum in dieser Serie gleich mehrfach auf ihrer Seite. Als die Panther mit einem überraschend klaren Auswärtssieg (4:1) in die Serie starteten, schien klar: Das folgende Heimspiel wird eine eindeutige Angelegenheit. Wurde es auch – für Nürnberg (3:1). Die Ice Tigers nutzten das Momentum tatsächlich für einen 5:3-Sieg in ihrem zweiten Heimspiel und die Panther schienen abgeschrieben. Weit gefehlt: Die Mannschaft von Trainer Mike Stewart ließ einen fulminanten 4:0-Heimsieg folgen und gewann danach ebenso fulminant in Nürnberg (5:1). Während viele nur noch über die Höhe des Sieges im sechsten Spiel diskutierten, wechselte das Momentum erneut die Seiten und Nürnberg glich die Serie am Sonntag mit einem 3:0-Sieg auf 3:3 aus.

    Und jetzt? Eine Prognose wagt inzwischen niemand mehr. Nürnberg scheint im Vorteil. Aber das hat in dieser Serie nichts zu bedeuten. Die beiden Trainer hatten sich von Anfang an auf eine lange Serie eingestellt. „Ich habe schon immer gesagt, dass es eine Schlacht wird, die über sechs oder sieben Spiele geht“, knarzte Nürnbergs Trainer Rob Wilson am Sonntagabend mit heißerer Stimme. „Wir sehen zwei gute Teams, die nichts herschenken und großartig kämpfen. Und jetzt haben wir eben die Situation, dass es am Dienstag um alles geht.“

    Einen Vorgeschmack darauf, welche Umgangsformen dann auf dem Eis herrschen werden, bekamen die über 6000 Zuschauer im ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion am Sonntagabend. Harte Checks, viele Nickligkeiten auf beiden Seiten, Emotionen pur bis hin zu handfesten Faustkämpfen. „Das ist Play-off-Eishockey“, sagte Stewart. „Die Jungs geben keinen Zentimeter Eis her.“

    Das große Manko der Panther in Spiel sechs analysierte Stewart in seiner ganz eigenen Art: „Wenn du kein Tor schießt, ist es einfach verdammt schwer, ein Eishockeyspiel zu gewinnen.“ 32 Schüsse hatten die Augsburger auf das Nürnberger Tor abgegeben, keiner landete im Tor. Nürnberg feuerte aus allen Lagen und gab 65 Schüsse ab. Der starke AEV-Torwart Meisner hielt zwar, was zu halten war.

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    Beim ersten Gegentreffer rutschte ihm aber der Puck wie in Zeitlupe durch die Schoner, der zweite war ein verwandelter Penalty und der dritte ein Treffer kurz vor Ende ins leere Tor, das Meisner schon zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassen hatte. „Jeder von uns hat viel investiert, aber manchmal verlierst du trotzdem. Jetzt konzentrieren wir uns voll auf Dienstag. Wir wollen locker und fokussiert spielen, das kriegen wir hin“, kündigte Stewart an.

    Sein Kapitän hat diese Marschroute schon verinnerlicht. „Wir sind auswärtsstark, deswegen habe ich keine Bedenken“, gab sich Steffen Tölzer selbstbewusst. „Es gibt Tage, an denen du nicht dein bestes Hockey spielen kannst.“ Am Sonntag sei ein solcher Tag gewesen. „Aber am Dienstag sieht es wieder anders aus.“ Nicht ausgeschlossen, dass sich das Momentum ein letztes Mal entscheidet, überraschend die Seiten zu wechseln.

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