Bei der 1:5-Niederlage der Augsburger Panther gegen den ERCI Ingolstadt waren Pech und Unvermögen treue Begleiter der Panther. Am Ende des Nachmittags stand die dritte Niederlage im dritten DEL-Spiel - es war eine Pleite, die in dieser Höhe auch in Ordnung ging. Und es tauchte erneut die Frage auf, ob es nicht doch noch einer personellen Verstärkung bedürfe.
Der AEV ging mit einem schlanken Kader in die Saison
Augsburger spielt mit einem sehr schlanken Kader, was die Ausländerpositionen anbelangt. Sparsamkeit ist das Gebot der Stunde, um die Corona-Pandemie auch finanziell möglichst unbeschadet zu überstehen. Bislang waren noch sechs Lizenzen frei – am Dienstag wurde eine davon jedoch vergeben, die Panther verpflichteten Spencer Abbott.
Bereits am Montagmittag tauchte der Spieler plötzlich in der Kaderliste der Panther auf der Homepage der DEL auf. Von Klubseite gab es dazu am Montag auf Nachfrage nur "Kein Kommentar" zu hören. Am Dienstag gab der AEV jedoch die Verpflichtung auch offiziell bekannt.
Abbot wird ab dem 30. Dezember bei den Augsburger Panthern mittrainieren
Dass die Panther mit der Bekanntgabe noch zögerten, lag an den obligatorischen Tests in Zeiten der Corona-Pandemie. Erst am Dienstagvormittag lag das negative Ergebnis des ersten SARS-CoV2-Abstrichtests vor. Somit ist Abbott berechtigt, ab Mittwoch, 30. Dezember, am Mannschaftstraining teilzunehmen. Ehe der Kanadier dann auch in der DEL spielberechtigt ist, muss noch ein zweiter negativer Abstrich erfolgen. Läuft alles nach Plan, kann Abbott am 3. Januar in der Partie gegen die Nürnberg Ice Tigers sein Debüt im Panthertrikot mit der Nummer 81 feiern.
Abbott hat das Potenzial, eine echte Verstärkung zu sein
Panther-Gesellschafter Lothar Sigl wird in der Pressemitteilung der Panther wie folgt zitiert: "Die große Unterstützung unserer Werbepartner und der nur verschwindend geringe Anteil an Dauerkarten-Rückerstattungen hat es uns früher als gedacht ermöglicht, unser Team nochmals punktuell zu verstärken und wettbewerbsfähiger zu machen. Als sich die Chance ergeben hat, einen Spieler wie Spencer Abbott für uns zu gewinnen, haben wir deshalb entgegen unserer ursprünglichen Planungen nicht lange gezögert."
Abbott gewann in der Saison 2015/16 mit dem schwedischen Topteam Frölunda die Champions Hockeyleague und hat in seiner Vita auch zwei NHL- und 314 AHL-Spiele stehen. Damit dürfte er das Potenzial haben, die erhoffte Verstärkung in der Offensive zu sein.
Denn dort haperte es bisher noch an allen Ecken und Enden. Viel zu ungenau war das Passspiel der Panther auch in Ingolstadt. Immer wieder wurden sie blitzschnell ausgekontert. Dazu kamen unnötige Strafzeiten und schon war der Fehlstart in die Saison komplett. Drei Spiele, drei Niederlagen – so lautet die Auftaktbilanz der Panther.
"Da ist natürlich nicht das Start, den wir uns erhofft haben", sagt Stürmer Thomas Holzmann. Er führt mit drei Assists die teaminterne Punktewertung an. Allzu schwarz will er aber nach nur drei Partien nicht malen. Gegen München und Schwenningen (jeweils 2:3) seien die Niederlagen knapp gewesen. "Das war ärgerlich, da hätten wir auch punkten können." Gegen Ingolstadt sei es zwar klarer gewesen, von Anfang an aber auch gegen die Panther gelaufen. "Wenn du 0:3 hinten liegst, wird es schwer. Wir haben dann zwar schnell den Anschlusstreffer geschafft, aber direkt wieder ein Tor kassiert. Bis jetzt läuft es unglücklich, der ein oder andere Punkt hätte schon herausspringen können."
Panther-Stürmer bemängelt fehlende Automatismen
Holzmann sieht vor allem in den fehlenden Automatismen den Hauptgrund dafür, dass die Panther noch mit leeren Händen dastehen. "Im Endeffekt reich es noch nicht. Wir müssen einen Weg finden, Tore zu schießen, damit wir die knappen Dinger auch gewinnen." Es gehe jetzt darum, mehr Pucks vor das gegnerische Tor zu bringen und dort effektiver zu arbeiten. "Unser Umschaltspiel muss wieder besser werden. Wir müssen schneller von der Defensive in die Offensive kommen. Das ist unser Spiel, das macht uns gefährlich. Aber momentan hapert es daran noch."
Holzmann ist jedoch optimistisch, dass diese Mechanismen bald wieder greifen. "Das hängt natürlich damit zusammen, wie gut man eingespielt ist. Wir hatten eine sehr kurze Vorbereitung und das ist dann genau das Thema, dass die Automatismen noch fehlen. Da passt das Timing noch nicht hundertprozentig. Aber das kommt, da bin ich mir ganz sicher. Je mehr Spiele wir spielen, desto besser wird das."
Bald schon wird Holzmann mit Abbott einen neuen Kollegen in der Kabine sitzen haben. Nun steht dessen Name auch offiziell im Panther-Kader.
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