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Augsburger Panther: Steffen Tölzer: "Eishockey ist mein Leben"

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Steffen Tölzer: "Eishockey ist mein Leben"

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    Gesellschafter Martin Horber überreicht Steffen Tölzer ein besonderes Trikot mit der Nummer 500.
    Gesellschafter Martin Horber überreicht Steffen Tölzer ein besonderes Trikot mit der Nummer 500. Foto: Siegfried Kerpf

    Sie spielen seit 2003 in der Profimannschaft der Augsburger Panther und haben mit dem 5:4 in Schwenningen und dem 4:3 gegen Köln ihr 500. und 501. Match für den AEV absolviert. Welches war das emotionalste Spiel?

    Steffen Tölzer: Der absolute Wahnsinn war der Sieg im Play-off-Halbfinale gegen Wolfsburg im April 2010. Es hat uns niemand den Einzug in die Endspiele gegen Hannover zugetraut. Und irgendwie hatten wir das Gefühl, dass sehr viele Menschen in der Stadt mit uns mitfiebern.

    Was war der Tiefpunkt?

    Steffen Tölzer: Das schrecklichste Spiel war im September 2008 bei den Eisbären Berlin zur Eröffnung der neuen O2World. Das war damals der DEL-Erste gegen den Zweiten und wir haben 0:11 verloren. Bis heute ist es die höchste Auswärtspleite für Augsburg seit der Einführung der DEL im Jahr 1994. Das war bitter, nach dem zweiten Drittel wären wir am liebsten alle in der Kabine geblieben.

    Sie haben Ihren Vertrag in Augsburg gerade vorzeitig bis 2017 verlängert. Dachten Sie in den vergangenen Jahren über einen Wechsel nach?

    Steffen Tölzer: Man muss schauen, wo man bleibt, als Profi spielt man schließlich nicht ewig Eishockey. Augsburg war jedoch immer mein erster Ansprechpartner, und letztendlich sind wir uns recht schnell einig geworden. Eine schönere Umgebung kann man sich zum Eishockeyspielen nicht wünschen: Die Fans sind klasse, das Stadion ist wunderschön, wir haben in der Nähe ein Haus gebaut. Besser geht es doch nicht.

    Welche Erklärung haben Sie für den aktuellen Höhenflug der Panther, die fünf der vergangenen sechs Spiele gewannen und nun auf Platz vier liegen?

    Steffen Tölzer: Wir haben uns personell gegenüber dem Vorjahr verbessert. Das Coaching ist gut, das Feingefühl des Trainers ist da und die Spielsysteme funktionieren. Und wenn wir hinten liegen, dann wird nicht geschimpft wie bei anderen Mannschaften, sondern es packen alle an.

    Der Trainer ist eine Schlüsselfigur in jedem Team. Wie erleben die Spieler Mike Stewart in der täglichen Arbeit?

    Steffen Tölzer: An sich ist Mike ein entspannter Trainer, sehr menschlich, man kann mit ihm über alle Probleme reden. Was er gar nicht leiden kann, ist, wenn man nicht hart arbeitet. Er hat die Spielsysteme vorgegeben, die wir in der Vorbereitung perfekt lernen mussten. Er holt mal einen Spieler an die Tafel, der erklären muss, was in der Spielsituation zu tun ist. Das ist wie eine Schulausbildung: Man steht vorne wie vor der Klasse und muss antworten. Bei so viel Taktik geht es nicht anders. Es herrscht absolute Disziplin, wenn wir aufs Eis gehen, auch davor und danach. Ansonsten sind wir frei und haben Riesenspaß zusammen.

    Als nächster Rekordspieler steht Duanne Moeser mit 568 AEV-Einsätzen vor Ihnen. Den Sportmanager können sie bald überholen.

    Steffen Tölzer: Schon als ich ein Kind war, war Duanne Moeser ein großes Idol für mich. Ich wollte wie er auch in die Situation kommen, so viele Spiele zu machen. Was er für Augsburg getan hat und wie er heute hier als Sportmanager arbeitet, ist großartig. Er war schon immer ein großes Idol und bleibt es, egal wie viele Spiele ich erreiche.

    Wie spannen sie am trainingsfreien Montag aus?

    Steffen Tölzer: Ich bringe meinen älteren Sohn Ben in den Kindergraten, ich gehe einkaufen. Kurz: Ich genieße den Alltag mit meiner Frau und den Söhnen Ben und Leon.

    Ein Verteidiger wirft sich in die Schüsse, bekommt mehr als nur blaue Flecken ab. Vor zwei Jahren wurden zwei Nackenwirbel bei Ihnen versteift. Ist Eishockey-Profi noch ihr Traumberuf?

    Steffen Tölzer: Was heißt Traumberuf? Eishockey ist mein Leben, ich habe nichts anderes gemacht von klein auf.

    Das Interview führte .

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