Hinter Drew LeBlanc und Sahir Gill liegen turbulente Tage. Die beiden Panther-Stürmer haben Nachwuchs bekommen. Abenteuerlich verlief vor allem die Geburt der kleinen Sylvie LeBlanc. Sie erblickte am vergangenen Sonntagmittag das Licht der Welt – und glücklicherweise auch ihren Vater.
Bis zuletzt hatte es an zweiterem berechtigte Zweifel gegeben, denn der weilte am frühen Sonntagmorgen noch am anderen Ende von Deutschland. In Bremerhaven erreichte LeBlanc der Anruf seiner Frau Chelsea, er möge doch bitte zügigst zurück kommen.
Zwölf Minuten vor der Geburt war Drew LeBlanc im Krankenhaus
"So früh am Sonntag konnte ich kein Auto mieten, ein Zug fuhr auch nicht", erzählt LeBlanc. Mit dem Taxi fuhr er also nach Bremen zum Flughafen und wartete auf den nächstbesten Flug nach München. Dort angekommen stieg er wieder ins Taxi und ließ sich direkt weiter nach Augsburg ins Krankenhaus fahren. Dort traf er um 11.27 Uhr ein, um 11.39 wurde Sylvie geboren. Le Blanc: "Ich bin rein gegangen, habe meine Jacke ausgezogen und hatte ein Baby im Arm. Ich bin unglaublich glücklich, dass ich es noch rechtzeitig geschafft habe. Wir hatten vergangenes Jahr einen tragischen Todesfall in der Familie und wir haben definitiv gespürt, dass Chelseas Bruder über uns gewacht hat."
Inzwischen hat sich die Aufregung gelegt. Sylvie und ihrer älteren Schwester Sofina, 2, gehe es gut, genauso deren Mutter, sagt der Stürmer. Er selbst habe keine Probleme, sich jetzt wieder auf Eishockey zu konzentrieren. "Das ist unser Job. Das gibt mir auch eine gewisse Routine zurück, denn in den vergangenen Tagen ging es schon ein bisschen chaotisch zu."
Sahir Gill hatte nur wenig Zeit für seine kleine Familie
Das Timing im Hause Gill war etwas stressfreier. Yakira brachte Jhett am Mittwoch zur Welt. Dessen Vater Sahir strahlte am Donnerstag nach dem Vormittagstraining über das ganze Gesicht. "Es ist unglaublich. Es war ein langer Weg und jetzt ist der Kleine endlich da. Allen geht es gut, wir sind überglücklich", schwärmte er.
Viel gemeinsame Zeit blieb der jungen Familie aber nicht, denn unmittelbar nach dem Duschen stieg die Mannschaft am Donnerstag in den Bus, der um 11 Uhr in Richtung Köln aufbrach. Gill: "Es ist hart, dass wir jetzt wieder unterwegs sind. Aber das gehört zum Job dazu. Ich freue mich dafür umso mehr, nach Hause zu kommen." Noch aber ist der Babyboom bei den Panthern nicht vorbei. In Kürze erwartet Lizz Lamb Nachwuchs. Die Frau von Verteidiger Brady Lamb ist hochschwanger. Gut möglich, dass auch ihn in Kürze ein dringender Anruf aus Augsburg erreicht.
Panther-Trainer Tray Tuomie nimmt die ganze Aufregung gelassen hin, immerhin ist auch er dreifacher Familienvater. "Ich freue mich riesig mit den Jungs weil ich genau weiß, wie schön das ist." Der 51-Jährige lenkt aber alle Konzentration auf die sportlichen Aufgaben seines Teams. Die nächste heißt Köln und steht am Freitag (19.30 Uhr) an. Personell deutet sich eine Entspannung der zuletzt prekären Personalsituation an. Nur Steffen Tölzer und Alex Lambacher werden sicher fehlen. Letztgenannter zog sich im Training einen Fußbruch zu, muss operiert werden und fällt zwischen acht und zehn Wochen aus. Pausieren mussten zuletzt auch Matt Fraser, Thomas J. Trevelyan und Thomas Holzmann. Bei ihnen entscheidet sich kurzfristig, ob sie in Köln wieder auflaufen können.
Verletzte könnten in die Mannschaft zurück kehren
Für Tuomie könnten sich also wieder ein paar mehr Optionen auftun, endlich auch auswärts wieder zu punkten. Auf eigenem Eis gehören die Panther zu den erfolgreichsten Teams der Liga. Nur in der Fremde wollte zuletzt wenig gelingen. Alle drei Auswärtsspiele im Januar gingen verloren. Am Freitag in Köln und am Sonntag in Mannheim (14 Uhr) folgen die Versuche vier und fünf, diese Bilanz aufzuhübschen. Tuomie: "Wir haben zwar nicht schlecht gespielt, aber letztendlich nutzt das nichts. Wir müssen punkten. Stattdessen haben wir die Spiele zu leicht aus der Hand gegeben." Mit der Mannschaft habe er nach dem Spiel in Bremerhaven "ein ernstes Wort gesprochen. Es ist momentan einfach nicht gut genug."
In Köln treffen die Panther auf eine Mannschaft, die ebenfalls den eigenen Ansprüchen hinterher läuft. Sechs Niederlagen in Serie haben Augsburgs Ex–Trainer Mike Stewart in die Bredouille gebracht, zumal er auch die ersten beiden Duelle gegen die Panther verloren hat. "Ich bin ehrgeizig genug, jede Partie gewinnen zu wollen, vor allem gegen meine ehemaligen Vereine. Deshalb ärgern mich diese beiden Niederlagen persönlich schon." Käme am Freitag eine dritte hinzu, würde das Stewarts Ärger weiter wachsen, in der Tabelle aber den Abstand auf Augsburg schrumpfen lassen. Er betrüge dann nur noch drei Punkte.
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