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Augsburger Panther: Schlaf, Essen, Fitness: So wollen die Panther in den Play-offs fit sein

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Schlaf, Essen, Fitness: So wollen die Panther in den Play-offs fit sein

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    Brady Lamb kniet auf dem Eis und schnappt nach Luft. Der Kanadier ist einer der Verteidiger mit den längsten Eiszeiten bei den Augsburger Panthern. In manchen Spielen kommt der Abwehrspieler auf bis zu 30 Minuten reine Spielzeit.
    Brady Lamb kniet auf dem Eis und schnappt nach Luft. Der Kanadier ist einer der Verteidiger mit den längsten Eiszeiten bei den Augsburger Panthern. In manchen Spielen kommt der Abwehrspieler auf bis zu 30 Minuten reine Spielzeit. Foto: Siegfried Kerpf

    Mittwoch, Freitag, Sonntag, Dienstag – an diesen Tagen finden die ersten vier Spiele des Play-off-Viertelfinales zwischen Augsburg und Nürnberg statt. Für die Spieler bedeutet das alle zwei Tage körperliche Schwerstarbeit. Entscheidend ist aber, was zwischen den Partien passiert. Wer sich schneller von den Strapazen erholt, kann schneller wieder Vollgas geben.

    Sven Herzog ist Athletik-Trainer bei den Augsburger Panthern.
    Sven Herzog ist Athletik-Trainer bei den Augsburger Panthern. Foto: Ulrich Wagner

    Bei den Augsburger Panthern gibt es einen ausgeklügelten Plan dafür. "Das Wichtigste ist, die Regeneration schnell einzuleiten", sagt Athletik-Trainer Sven Herzog. "Als Erstes nach dem Spiel wird gegessen. Dann gehts kurz aufs Rad, was auswärts ein Problem ist. Der Gegner muss uns nur zwei Räder zur Verfügung stellen. Aber wir haben genügend Hartschaumrollen dabei, damit sich die Jungs sofort ausrollen können und kurz dehnen." Das alles passiert noch in der Kabine und dauert 15 bis 20 Minuten.

    Harry Swatosch kümmert sich bei de Augsburgern um die richtige Ernährung.
    Harry Swatosch kümmert sich bei de Augsburgern um die richtige Ernährung. Foto: Ulrich Wagner

    Mit Harry Swatosch beschäftigen die Panther einen eigenen Ernährungsexperten. "Wir überlassen nichts dem Zufall", sagt er. Das gilt speziell für die Auswärtsspiele. Partypizza im Bus oder Abstecher zum Fast Food-Restaurant an der Autobahn? Fehlanzeige. "Das Essen wird von unserem Koch in Augsburg gekocht und nach Nürnberg direkt in die Kabine gebracht", sagt Swatosch. Er hat die Pantherspieler in drei Gruppen unterteilt. "Ein Teil braucht viele Kohlenhydrate, um gut zu regenerieren. Ein anderer Teil kann nicht mehr schlafen, wenn er abends viele Kohlenhydrate isst. Dieser Teil isst eher fett- und eiweißreich. Und dann haben wir eine dritte Gruppe, die verträgt kein Fett, dafür aber viel extrem fettarm zubereitetes Huhn und Gemüse." Jeder Stoffwechseltyp bekommt das für ihn optimale Essen und exakte Verhaltensweisen, um die Regeneration so schnell wie möglich einzuleiten.

    Wichtig ist dabei auch, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust schnell auszugleichen. "Fünf Prozent Flüssigkeitsverlust können 30 Prozent Leistungsfähigkeit beeinflussen"“, sagt Athletik-Trainer Herzog. Extrem sei das bei den Torhütern, die unter ihrer dicken Ausrüstung besonders stark schwitzen.

    Zu Hause angekommen "ist das Schlafmanagement ein Hauptpunkt", sagt Herzog. "Wie kann ich meine Schlafqualität verbessern?" Dunkelheit, Ruhe und Raumtemperatur müssen stimmen. "Das Allerschlimmste ist elektronischer Smog. Ein Handy als Wecker geht gar nicht – auch nicht im Flugmodus."

    Am nächsten Tag nach einem Auswärtsspiel wird geradelt "um den Dreck aus dem Körper zu bekommen. Dazu musst du locker schwitzen“. Der pH-Wert im Körper sinkt durch die hohe Belastung und das greift die Zellen an.

    An dem Tag zwischen den Spielen ist das Training auf dem Eis nur noch freiwillig. "Deine Kondition verlierst du jetzt nicht mehr. Und was du jetzt noch nicht hast, das bekommst du auch nicht mehr", sagt Herzog. "Jetzt geht es nur noch darum, wie man in 48 Stunden die richtigen Entscheidungen trifft."

    Bislang wirken die Panther fit und schnell

    Hinter diesem enormen Aufwand steckt Cheftrainer Mike Stewart. "Sven und Harry haben mein vollstes Vertrauen", sagt er. "Ich habe zur Mannschaft vor der Saison gesagt: Ich glaube daran, also müsst ihr auch daran glauben." Bisher geben ihm und seinen Spezialisten die Ergebnisse recht. Die Panther-Mannschaft wirkte in der Hauptrunde extrem fit und schnell. Längere Durchhänger gab es nicht.

    "Die Bedingungen, die wir hier mit unserem Headcoach haben, sind extrem gut. Er ist sehr offen für Innovationen und auch das komplette Umfeld mit Ärzten, Physiotherapeuten und Betreuern zieht an einem Strang“, sagt Swatosch. Der Trainer merke das auch an sich selbst, "weil er sich auch nach unseren Vorgaben ernährt – zumindest meistens".

    Lesen Sie dazu auch: Die Play-offs in der Übersicht: Modus, Termine und Live-Übertragungen

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