Nach 28 Minuten sahen die Augsburger Panther am Sonntagnachmittag in Krefeld wie der sichere Verlierer aus. 0:3 lag die Mannschaft von Trainer Mike Stewart schier aussichtslos zurück. Doch plötzlich fingen die AEV-Profis an zu laufen, zu checken und zu spielen. Nach den Treffern von Jaroslav Hafenrichter, Matt White und Evan Trupp glichen die Panther bis zur 60 Minute aus. In der Verlängerung erzielte Trupp mit seinem zweiten Treffer das 4:3 (0:1, 2:2, 1:0, 1:0) und sicherte den zweiten Panther-Sieg des Wochenendes.
Am Freitag hatten die Panther mit dem 4:2 gegen Iserlohn ihre Durststrecke von sieben Niederlagen am Stück beendet. Simon Sezemsky wird den 8. Dezember 2017 wohl nicht so schnell vergessen. Denn der aus Füssen stammende Verteidiger erzielte in seinem 32. Einsatz in der Deutschen Eishockey-Liga seinen ersten Treffer. Sezemsky traf sogar doppelt, jeweils im Überzahlspiel. Die weiteren Treffer gegen die Sauserländer steuerten Jaroslav Hafenrichter und Trevor Parkes bei.
In Krefeld lagen die Panther nach einem Treffer von Daniel Pietta in der 15. Minute mit 0:1 hinten. Neuzugang Olivier Roy machte in seinem dritten DEL-Einsatz für Augsburg keine gute Figur, denn der kanadische Torwart ließ sich vom Nationalstürmer von hinten anschießen. Kein gutes Omen für die Augsburger, denn 13 Mal waren sie bereits in dieser Saison mit 0:1 hinten gelegen und verließen in der Folge elfmal als Verlierer das Eisstadion.
Cundari und Miller liefern sich Faustkampf
Doch es kam noch dicker für die Augsburger. Ex-Panther Adrian Grygiel (23. Minute) und Markus Nordlund erhöhten bis zur 28. Minute auf 3:0. „Das haben wir schlecht verteidigt“, kritisierte anschließend AEV-Stürmer Thomas Holzmann auf Telekom-Sport das eigene Auftreten. Gerade als die Panther auseinanderzufallen drohten, rafften sie sich zur Gegenwehr auf. Matt White mit seinem achten Saisontor und Jaroslav Hafenrichter verkürzten bis zur zweiten Pause auf 3:2.
Jetzt war wieder Feuer und Leidenschaft auf beiden Seiten im Spiel, was zu einem kurzen, aber intensiven Faustkampf zwischen Panther-Verteidiger Marc Cundari und Tim Miller führte. Beide Kontrahenten erhielten jeweils 14 Minuten auf der Strafbank Zeit, um ihre Emotionen in den Griff zu bekommen. Die Partie stand nun auf der Kippe. Für die Augsburger zog zweimal Verteidiger Scott Valentine mit seinem harten Schlagschuss ab, doch KEV-Torwart Dimitri Pätzold war zur Stelle. Mit etwas Glück gelang den Gästen der Ausgleich. Nach einem Schmölz-Schuss schlitterte Evan Trupp in Richtung Krefelder Tor und lenkte mit seinem rechten Schlittschuh die Scheibe ins Tor. Die Schiedsrichter studierten eingehend die Wiederholung und entschieden: keine aktive Kickbewegung, also zählte das 3:3.
In der Verlängerung schoss erneut Evan Trupp, der in den vergangenen Wochen wegen schwacher Leistungen in der Kritik stand, das 4:3. Nach einem Schuss von Matt White stocherte Trupp den Puck in der 63. Minute über die Linie. Dieses Mal absolut korrekt.
Augsburg: Roy – Cundari, Rekis; Sezemsky, Guentzel; Lamb, Valentine; Tölzer – Schmölz, Trupp, Holzmann; Parkes, LeBlanc, White; Hafenrichter, Stieler, Trevelyan; Detsch, Kretschmann, Dinger