Torsten Fendt kennt sich im Eishockey aus. Der Profi aus dem AEV-Nachwuchs steht in kurzer Hose und T-Shirt in der Haunstetter Eishalle, wo die Panther über das Eis hetzen. Zum Überzahltraining von Larry Mitchell meint der Verteidiger: „Da ist schon ordentlich Tempo drin. Wir gehen erst nächste Woche aufs Eis.“ Mit „wir“ ist der Zweitligist Heilbronner Falken gemeint, für den der 35-Jährige seit 2009 verteidigt. Torsten Fendt, der in Augsburg zwischenzeitlich Kapitän war, spielte von 2002 bis 2008 für seinen Heimatklub und besucht an diesem Tag seine Freunde Michael Bakos und Leonardo Conti. Nach der anstrengenden Einheit bleibt Zeit für ein Fachgespräch unter Profis.
In dieser Woche stand für die Panther vor allem Überzahltraining auf dem Programm. Zwar erzielten die Augsburger drei ihrer insgesamt fünf Tore (3:0 gegen Klagenfurt, 2:3 n. P. gegen Straubing) beim Turnier in Straubing in numerischer Überlegenheit. Aber die meist spielentscheidende Situation kann nicht oft genug geübt werden und wird auch die ganze Saison über so lange trainiert, bis die Spieler im Schlaf ihre Lauf- und Passwege kennen. Die Varianten können in den nächsten beiden Testspielen ausprobiert werden. Es warten zwei leichtere Gegner auf die Mannschaft von Larry Mitchell. Der EC Dornbirn (heute, 19.30 Uhr) spielt zwar in der Ersten Bank Eishockey-Liga, doch sind die Österreicher neu in der höchsten Klasse.
Österreichischer Erstligist mit D’Aversa und DesRochers
„Sie sind ein Erstligist und haben mit den Ex-Augsburgern Jonathan D’Aversa und Torwart Patrick DesRochers starke Spieler im Kader“, will Mitchell nichts von einem „leichten“ Gegner wissen. Der Coach räumt allerdings ein, dass sich der vom ECD-Trainer Dave MacQueen, der erstmals in Europa arbeitet, komplett neu zusammengestellte Kader erst finden muss. Nur Niederlagen gab es für die Bulldogs zuletzt gegen die deutschen Zweitligisten Ravensburg (1:2) und Schwenningen (1:5). Fitnesstest bei den Panthern
Am Sonntag um 18 Uhr steigt eine Neuauflage des ewig jungen Klassikers zwischen Füssen und Augsburg. Der EVF ist zwar immer noch eine der besten Eishockey-Talentschmieden in Deutschland, doch mangels wirtschaftlicher Potenz spielt der 16-fache deutsche Meister inzwischen in der Oberliga. „Aber auch diese Mannschaft kann Eishockey spielen und wird gegen uns zeigen, dass sie kämpfen kann“, sagt Mitchell und fügt an: „Wenn meine Spieler glauben, dass sie nur spielerisch zum Erfolg kommen können, dann werden sie sich schwertun.“ Kaufbeuren-Neuzugang Maximilian Schäffler soll heute in Dornbirn seine Premiere im Panther-Dress feiern, am Sonntag in Füssen plant Mitchell den Einsatz von Ersatztorwart Leonardo Conti.