In der Eishalle Haunstetten ist es angenehm kühl. Die Panther bekommen die Hitze erst nach Dienstende zu spüren. Die Profis legen die Ausrüstung auf den Grünstreifen neben der Halle zum Trocknen und suchen die erfrischende Wirkung von Wasser. „Wahrscheinlich fahre ich wieder an den Eiskanal“, kündigt Verteidiger Tobias Draxinger nach dem Vormittagstraining an.
Kollege Patrick Seifert hat noch bis Donnerstag hitzefrei – allerdings aus gesundheitlichen Gründen. „Er hat beim Turnier in Straubing einen Check gegen den Kopf bekommen“, klärt Trainer Larry Mitchell auf. Seifert soll sich schonen, die anderen Spieler gehen in der Regel zweimal am Tag aufs Eis, dazu kommen Gymnastik- und Trimmrad-Einheiten mit den Trainern des TVA. „Ich bin bisher mit der Vorbereitung sehr zufrieden“, betont Mitchell. „Die Ergebnisse sollte man nicht überbewerten“, meint er nach der Finalniederlage im Penaltyschießen beim Turnier gegen Gastgeber
Der Deutschkanadier muss sieben neue Spieler integrieren. Torwart Patrick Ehelechner und Verteidiger Michael Bakos kennen die Liga, die Nordamerikaner müssen sich noch eingewöhnen. Mitchell experimentiert vor allem in den Angriffsreihen. Mario Valery-Trabucco bekam neue Partner und Peter Flache durfte in einer der drei Top-reihen stürmen. „Er war in der Pause sehr fleißig und hat unglaubliche Fitnesswerte“, verrät Mitchell. „In Straubing war er unser bester Spieler im Finale, obwohl das Spiel hohes Tempo hatte und dies nicht zu seinen Stärken gehört.“ Flache – fast immer in Reihe vier – freut sich über die Bewährungschance. „Aber die Saison ist jung.“
Es kann viel passieren bis zum ersten DEL-Spiel am 16. September in Iserlohn. Im Spiel gegen Straubing fühlten sich Anhänger an die vergangene Saison erinnert, als die Panther häufig sehr hohen Aufwand betreiben mussten, um zu Toren zu kommen. „Wir haben viele Chancen für zwei Tore benötigt“, bestätigt Mitchell. „Aber ich weiß nicht, ob das an uns lag oder am besten Straubinger, Torwart Jason Bacashihua.“
Am Freitag beim österreichischen Erstliga-Aufsteiger EC Dornbirn bekommt Maximilian Schäffler (20) seine erste Bewährungsmöglichkeit. Der vom Zweitligisten ESV Kaufbeuren verpflichtete Junioren-Nationalspieler war laut Mitchell anfangs sehr nervös im Training. „In dieser Woche tut er sich schon leichter.“ Zusätzliche Spielpraxis könnte er beim Oberligisten EHC Klostersee bekommen, mit dem die Panther zusammenarbeiten werden. Neben Schäffler soll auch Andreas Farny (19) eine Förderlizenz bekommen. Der bisherige AEV-Juniorentorhüter Dennis Berger wechselt zu Klostersee und ist als Pantherschlussmann Nummer drei eingeplant. Junioren-Nationalspieler Manuel Kindl (19) möchte wie in der vergangenen Saison für die Erding Gladiators (Oberliga) verteidigen.
Nur einen Probevertrag hat Florian Schnitzer bei den Panthern. Nach den schweren Gesichtsverletzungen im Winter spielt der 31-Jährige mit Vollvisier. Bis Mitte September wollen Verein und Spieler testen, wie der Stürmer das Pech der vergangenen Saison verkraftet hat. Die Sehkraft ist auf einem Auge immer noch eingeschränkt.