Bereits Anfang Februar musste Michael Bakos die Eishockey-Saison wegen eines Bandscheibenvorfalls beenden. Im April wurde der Verteidiger der Augsburger Panther an der Wirbelsäule operiert. Seitdem trainiert der 100-fache Nationalspieler fast täglich und kämpft für eine Rückkehr auf das Eis.
Wie geht es Ihnen, wie weit sind Sie im Sommertraining?
Bakos: Ich mache Fortschritte, insbesondere in den vergangenen zwei Wochen. Allerdings bin ich noch nicht bei 100 Prozent Leistungsfähigkeit. Die Koordination ist noch nicht optimal, das hängt mit dem Nerv zusammen. Ich kann beispielsweise nicht längere Zeit joggen, weil meine linke Körperseite schneller ermüdet als die rechte. Ausdauertraining macht noch wenig Sinn.
Neurologen machen Bakos Hoffnung
In rund einem Monat beginnt das Eis-Training. Mit oder ohne Michael Bakos?
Bakos: Das Ziel der Ärzte und von mir ist es, so schnell wie möglich aufs Eis zu kommen. Ob ich von Anfang an alle Übungen mitmachen kann, wird man dann sehen. Aber die Neurologen sagen, dass ich sehr gute Chancen habe, wieder vollständig zu genesen. Und das macht mir Hoffnung.
Sie hatten bereits vor Jahren einen Bandscheiben-Vorfall, mussten in der jüngsten Vergangenheit mehrmals das Pfeiffersche Drüsenfieber besiegen. Kommen nicht auch mal Gedanken ans Karriereende auf?
Bakos: Während einer Profi-Laufbahn gibt es immer wieder Höhen und Tiefen. Es ist im Augenblick keine leichte Phase für mich und ich bin immerhin 34 Jahre alt. Aber andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass ich so von der Bühne abtreten soll. Ich habe noch richtig Bock auf Eishockey, so will ich mich nicht verabschieden.
Die Panthermannschaft für die Saison 2013/14 steht zum größten Teil, es fehlen nur noch zwei ausländische Stürmer. Wie schätzen Sie das neue Team ein?
Bakos: Prinzipiell ist es gut, dass etwa achtzig Prozent der letztjährigen Mannschaft geblieben sind. Wir haben gute Typen drin, die sich für den Klub und für die Stadt reinhauen. Mit Ausnahme der Play-offs, in denen wir zu leicht gegen Straubing ausgeschieden sind, haben wir doch eine gute Saison gespielt. Der Trainer weiß, was er von den Spielern erwarten kann oder wo jeder Einzelne noch mehr Potenzial besitzt. Und je länger ein Team zusammen ist, desto größer ist die Chance, den nächsten Entwicklungsschritt zu machen. Das erste Ziel der Panther-Mannschaft muss sein, wieder die Play-offs zu erreichen. Und dann wollen wir es besser machen als in der vergangenen Saison.
Schwenningen hat das mit dem Stadion besser hinbekommen
Während andere DEL-Teams in der Abwehr drei bis vier Ausländerlizenzen vergeben, reicht Trainer Larry Mitchell mit J. D. Forrest lediglich ein Import-Profi. Eine riskante Variante?
Bakos: Überhaupt nicht. Erstens haben wir gute deutsche Verteidiger. Und zweitens besitzen Daryl Boyle und Justin Brown deutsche Pässe, aber sie haben in Nordamerika ihre Grundausbildung genossen.
In der DEL gibt es ein neues Team. Was sagen Sie zum Tausch: Hannover Scorpions raus, Zweitligist Schwenningen rein?
Bakos: Ich denke, dass Schwenningen als traditionsreicher Eishockey-Standort der Liga gut tut. Sie hatten ein ähnlich veraltetes Stadion wie wir, nur haben sie den Umbau besser hinbekommen als wir in Augsburg.
Die Fragen stellte Milan Sako.