Die Augsburger Panther sind in der Sommerpause, Hauptgesellschafter Lothar Sigl und Trainer Mike Stewart basteln an der künftigen Mannschaft. Wie in einem Puzzle fügen sie Stück für Stück aneinander – in der Hoffnung, ein ansehnliches Endprodukt zustande zu bringen. Wie weit sie wirklich damit sind, lassen sie die Öffentlichkeit nicht wissen. Ganz offiziell haben sie erst 19 Spieler – davon vier neue – für die Eiszeit ab August bestätigt. Noch fehlen mindestens zwei Stürmer, zwei oder drei Verteidiger und ein Torhüter auf der Besetzungsliste.
Dabei gilt es als offenes Geheimnis, dass Jonathan Boutin der Nachfolger von Jeff Deslauriers im Panther-Tor wird. Auf den enttäuschenden NHL-Goalie soll ein überragender Zweitligatorwart (Freiburg, früher Weißwasser) folgen, der neben seinem Können einen weiteren Vorteil hat. Der Kanadier ist mit einer deutschen Frau verheiratet und kann deshalb auf einen Pass der Bundesrepublik hoffen. Das eröffnet neue Chancen im Personalpoker.
Jonathan Boutin: Geschenk Gottes oder Risikoverpflichtung
Das Pferd des Ehepaars Boutin steht bereits in einem Adelsrieder Stall, aber die Panther-Führung hüllt sich in Schweigen. Warten die Eishockeymanager einfach nur ab, bis Boutin aus der kanadischen Staatsbürgerschaft entlassen wird? Dieser Behörden-Vorgang hatte sich in einem ähnlichen Fall über Monate hingezogen. Oder hat es strategische Gründe, den Torhüter zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt zu präsentieren?
Egal wann Boutin als Panther-Schlussmann präsentiert wird – auf Vorschusslorbeeren wie seine Vorgänger kann er nicht hoffen. Bei vielen gilt Jonathan (hebräisch: Geschenk Gottes) auf dieser so wichtigen Position eher als Risikoverpflichtung. Die Panther sehen es anders. Nach Pleiten mit einem Ex-Weltmeister (Mason) und einem NHL-Mann (Deslauriers) setzen sie auf einen ehrgeizigen Emporkömmling.