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Augsburger Panther: Hobbykoch Brady Lamb sucht das Erfolgsrezept

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Hobbykoch Brady Lamb sucht das Erfolgsrezept

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    Auf dem November-Bild des Kalenders für 2015 ist Verteidiger Brady Lamb im Einsatz zu sehen.
    Auf dem November-Bild des Kalenders für 2015 ist Verteidiger Brady Lamb im Einsatz zu sehen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Brady Lamb hat es sich in seiner Dachwohnung in der Nähe des Curt-Frenzel-Stadions gemütlich gemacht. Eine Lichterkette um die Holzbalken sorgt für vorweihnachtliches Flair, Blickfang im Wohnzimmer ist allerdings ein Banner mit dem Baseballer Joe Maurer von den Minnesota Twins. "Meine Collegebekannte Lizz hat es mir geschenkt, sie arbeitet im Management des Vereins und ist mit einer Freundin gerade bei mir zu Besuch in Augsburg", erzählt Pantherverteidiger

    Der 26-jährige Kanadier aus Calgary findet sich in seinem neuen Umfeld bestens zurecht. Nach vier Monaten in Deutschland hat sich der Abwehrspieler mit dem Abschluss in Finanzwesen daran gewöhnt, dass er in seiner Dienstwohnung nur einen kleinen Kühlschrank hat. Kein Vergleich zu den Gefrier-Ungetümen in Übersee. "Es ist kein Problem für mich, häufiger zum Einkaufen zu gehen." Auch das tägliche Treppensteigen fällt nicht schwer – ein Eishockeyprofi muss fit sein. "Gar nicht so einfach war dagegen die Umstellung auf die größeren Eisflächen in Europa", findet er, obwohl er mit 15 Scorerpunkten (2 Tore, 13 Vorlagen) punktbester Augsburger Verteidiger in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist.

    Lamb mag Mitchells Eishockey-Philosophie

    Als Abwehrspieler, der den Zweikampf liebt, musste sich der Mann mit der schwarzen Haarpracht an die größeren Abstände zwischen Angreifer und Bande ebenso gewöhnen wie das andere Agieren der Schiedsrichter. "Im Gegensatz zu Nordamerika ist es hier möglich, mehr mit dem Stock zu arbeiten." Kreativen Freiraum bekommen die Profis von Panther-Trainer Larry Mitchell. Lamb gefällt diese Art von Eishockey, in dem der Spieler Eigenverantwortung bekommt.

    In der American Hockey League bei den Abbotsford Heat, dem damaligen Farmteam der Calgary Flames, war er dagegen mit seiner Rolle unzufrieden gewesen. "Ich habe deshalb meinem Berater gesagt, dass ich bereit für etwas ganz Neues bin." Wie Europa.

    Nach den ersten Kontakten zu Larry Mitchell erkundigte sich Lamb bei Panther-Stürmer Mike Connolly, mit dem er in Minnesota-Duluth auf dem College war, über Augsburg. "Ich wollte alles wissen – über das Eishockey, die Stadt, die Atmosphäre im Stadion."

    Er hörte nur Gutes, unterschrieb den Vertrag und fühlt sich sehr wohl. Als Hobbykoch liebt er die internationale Küche und hat sich sogar zwei Bücher mit deutschen Rezepten zugelegt. "Demnächst versuche ich mich an einer Schweinshaxe."

    Nur der sportliche Misserfolg passt nicht ins positive Bild. "Jetzt haben wir häufig genug verloren", hofft Lamb auf die Wende am heutigen Freitag im Heimspiel gegen die Düsseldorfer EG (19.30 Uhr). "Aber in der DEL hängt viel von der Tagesform ab. Jeder kann gegen jeden gewinnen", hat der Kanadier festgestellt. Er bestritt bereits im Alter von vier Jahren sein erstes organisiertes Eishockeyspiel und entschied sich früh für die Verteidigerposition. "Da habe ich das ganze Spiel vor mir", meint das Jüngste von drei sportlichen Lamb-Geschwistern.

    Seine beiden Schwestern haben es zur nationalen Spitzenklasse im Ringette gebracht. So heißt in Kanada die Eishockeyvariante mit Stock und einem Gummiring als Puckersatz. "Eine meiner Schwestern besucht mich im nächsten März." Lamb will alles dafür tun, dass die Panther dann noch nicht in Urlaub sind, sondern für Höchstspannung in den Play-offs sorgen.

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