Die Prügelszenen vor dem „Freundschaftsspiel“ der Augsburger Panther am 27. August in Kaufbeuren haben nun Konsequenzen. Der Klub und die Deutsche Eishockey-Liga sprachen auf Grundlage der ersten Ermittlungen der Polizei zehn ligaweite Stadionverbote gegen AEV-Anhänger aus. Gegen die zehn Personen laufen Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch und schwerer Körperletzung. Die Stadionverbote gelten zunächst für ein halbes Jahr.
Im Falle einer Verurteilung droht eine dreijährige Sperre für alle DEL-Standorte. Leonardo Conti, Manager und Fanbeirat-Mitglied der Panther, begründete die Strafen so: „Wir können nicht tolerieren, dass einige Anhänger die Panther und ihre Spiele als Plattform für gewalttätige Auseinandersetzungen nutzen. Und: Wir müssen alle Fans, auch Familien und Kinder, schützen.“
Auseinandersetzung offenbar im Vorfeld verabredet
Gut eine Stunde vor dem Testspiel beim ESVK (4:0 für Augsburg) war es auf den Tribünen des Stadions am Berliner Platz zu Prügel-Szenen gekommen. Insgesamt etwa 50 sogenannter Ultras stürmten aufeinander los. Die Polizei, die mit rund 45 Beamten im Einsatz war, forderte Verstärkung an. Nur durch den massiven Einsatz der Ordnungskräfte und der Polizei wurde die Situation schnell in den Griff gebracht. Ein Polizeibeamter und ein Fan mussten mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden, zudem wurden mehrere Ordner und ein weiterer Polizist leicht verletzt. Nachdem die beiden Fanlager getrennt wurden, blieb es laut Polizei bis nach Spielschluss ruhig.
Offenbar waren die Auseinandersetzungen im Vorfeld verabredet worden, denn die Kaufbeurer hatten wohl „Verstärkung“ durch Fußball-Fans aus Ulm gerufen. Die Augsburger ihrerseits hatten sich offenbar Unterstützung vom befreundeten Fanklub aus Schwenningen geholt. Allerdings sind die Ermittlungen der Polizei in Kaufbeuren noch nicht abgeschlossen. Fanbeirats-Mitglied Conti rechtfertigt das konsequente Durchgreifen: „Wir schützen unsere Fans immer gerne, wenn sie falsch behandelt oder eingeschätzt werden, wie das aus unserer Sicht in Mannheim der Fall gewesen ist. Aber solche Leute gehören nicht zur Panther-Familie.“