Die Panther-Fans feierten gestern Abend ihr Team: „Die Nummer eins der Stadt sind wir.“ Die Mannschaft von Larry Mitchell hatte zuvor einen 1:2-Rückstand gegen die Eisbären Berlin noch in ein 3:2 (1:0, 0:2, 2:0) umgebogen. Nach dem 3:1 am Freitag in Straubing freuten sich die Profis über ein fast perfektes Sechs-Punkte-Wochenende.
Dem DEL-Team bleibt allerdings auch das Verletzungs-Pech auf unheimliche Weise treu. Den in der vergangenen Woche verpflichteten Neuzugang Derek Whitmore traf in der 53. Minute nach einem Befreiungsschlag der Eisbären die Scheibe im Gesicht. „Er hat vier bis fünf Zähne eingedrückt und musste mit Verdacht auf einen Kieferbruch ins Krankenhaus“, berichtete Mitchell. In den vergangenen Wochen fielen bereits J. D. Forrest und Stephen Werner mit Kieferbrüchen aus. T. J. Trevelyan und Chad Bassen fehlen wegen Beinverletzungen.
Bis zu seinem Ausscheiden präsentierte sich Whitmore als die erhoffte Verstärkung im Sturm. Zwar nicht wie von Larry Mitchell erwartet als Torjäger, sondern vielmehr als kluger Spielgestalter. Wie schon in Straubing bereitete der Amerikaner auch gegen Berlin zwei Treffer vor. Beim 1:0 von Verteidiger Rob Brown in der elften Minute erkämpfte Whitmore den Puck und legte ihn für seinen Teamkollegen auf. „Er ist ein Top-Einkauf und zeigt sich schon nach drei Tagen als Führungsspieler“, lobte auch Panther-Torwart Patrick Ehelechner den Neuen.
Das erste Drittel eines ausgeglichenen Spiels ging an die Mannschaft in Gelb. Nach der ersten Pause zeigte der amtierende Deutsche Meister seine Qualitäten. Daniel Briere (26.) und Julian Talbot (37.) in Überzahl drehten mit ihren Treffern die Partie. AEV-Ersatz-Torwart Leonardo Conti bemängelte: „Wir hatten zwar viele Chancen, aber vorne müssen wir konsequenter sein.“
Partystimmung auf den Rängen
Sergio Somma traf nur das Gestänge (28.) und der von der Strafbank herein stürmende Peter Flache versiebte seinen Alleingang (32.) gegen Torwart Sebastian Elwing, der Nummer zwei der Berliner. Der Rückstand hemmte jedoch keineswegs die AEV-Profis. Zumal Mitchell offenbar die richtigen Worte vor dem Schlussabschnitt fand. „Der Trainer hat uns gesagt, dass die Berliner auch am Freitag in Ingolstadt mit 2:1 vorne lagen und anschließend 2:4 verloren haben“, erzählte Ehelechner.
Ryan Thang mit dem Ausgleich (43.) und Sergio Somma mit dem 3:2 (46.) sorgten für Partystimmung bei den meisten der 4103 Zuschauer im Curt-Frenzel-Stadion. „Das 2:2 war der Knackpunkt in diesem Spiel, nach dem 3:2 haben wir den Sieg gut verwaltet“, analysierte Ehelechner den starken Panther-Endspurt.Mit dem sechsten Heimsieg der Saison zogen die Augsburger nach Punkten mit dem Meister gleich und kletterten auf Rang sechs.
Statistik und Stimmen zum Spiel
Augsburger Panther Ehelechner – Bakos, Tölzer; Boyle, Ross; Brown, Seifert; Draxinger – Whitmore, Roloff, Somma; Valery-Trabucco, Zeiler, MacArthur; Thang, Helms, Flache; Schnitzer, Schäffler, Farny
Tore 1:0 (11.) Brown (Whitmore, Helms), 1:1 (26.) Briere (Rankel), 1:2 (37.) Talbot (Briere, Braun), 2:2 (43.) Thang (Flache), 3:2 (46.) Somma (Whitmore, Bakos)
Zuschauer 4103
Strafminuten 10 – 12
Larry Mitchell (Augsburg) Wir waren heute sehr hungrig. Berlin war immer brandgefährlich, aber meine Mannschaft hat gut dagegen gehalten. Ich freue mich über ein fast perfektes Wochenende, wenn nur die Verletzung von Derek Whitmore nicht wäre.“
Don Jackson (Berlin) Wir haben gerade eine schwere Zeit, denn wir habe zwei Mal hintereinander eine Führung im letzten Drittel noch hergegeben.“