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Augsburger Panther: Duanne Moeser hatte viel Arbeit an seinem Geburtstag

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Duanne Moeser hatte viel Arbeit an seinem Geburtstag

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    „Ach, den werde ich irgendwann mit meiner Frau und meiner Familie nachholen, wenn die Saison vorbei ist.Duanne Moeser (rechts) und Chef-Trainer Mike Stewart sind ein eingespieltes Team.
    „Ach, den werde ich irgendwann mit meiner Frau und meiner Familie nachholen, wenn die Saison vorbei ist.Duanne Moeser (rechts) und Chef-Trainer Mike Stewart sind ein eingespieltes Team. Foto: Siegfried Kerpf

    Duanne Moeser ist das gewöhnt. Sein Geburtstag fällt regelmäßig in die heißeste Eishockey-Zeit des Jahres. Am 3. April gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder war sein Team sportlich nicht erfolgreich, dann ist die Saison beendet. Oder es geht in den Play-offs richtig zur Sache wie in dieser Spielzeit. An seinem 56. Geburtstag hatte der Sportmanager alle Hände voll zu tun, denn die Augsburger bestritten das erste Play-off-Halbfinale auswärts beim EHC Red Bull . Vorneweg: Zum Feiern blieb keine Sekunde lang Zeit, er war den ganzen Tag bis tief in die Nacht beschäftigt.

    Auch an so einem kurzen Reisetag kommt der Kanadier aus Waterloo, Ontario wie fast jeden Morgen um kurz vor sieben Uhr ins Curt-Frenzel-Stadion. Bevor die Profis schwitzen, hält sich der ehemalige AEV-Kapitän selbst fit. Er radelt auf dem Fahrrad im Fitnessraum oder stemmt Gewichte. „Spätestens um halb neun kommen dann die Spieler zum leichten Training“, erzählt Moeser, dessen Trikot unter dem Hallendach hängt und dessen Nummer sieben in Augsburg nach seinem Karriereende nicht mehr vergeben wird.

    Die AEV-Profis gehen ebenfalls in den Fitnessraum und zu einer kurzen Eis-Einheit, „Anschwitzen“ genannt. „Beamer“, wie ihn fast alle in Augsburg rufen, kümmert sich um die Mannschaft. „Da kann man helfende Hände immer gebrauchen“, sagt Duanne Moeser, der neben den Trainern Mike Stewart und Tray Tuomie der wichtigste Ansprechpartner für die Spieler ist. Alle gratulieren persönlich, ansonsten laufen Glückwünsche per WhatsApp oder anderen Kanälen auf dem Mobiltelefon ein.

    Duanne Moeser: Alltag - auch bei den ganz großen Spielen der Panther

    Die Macher bei den Panthern: Duanne Moeser (links) und Trainer Mike Stewart.
    Die Macher bei den Panthern: Duanne Moeser (links) und Trainer Mike Stewart. Foto: Ulrich Wagner

    Während die Mannschaft nach dem Anschwitzen wieder nach Hause fährt, erledigt der Sportmanager Aufgaben im Büro, ein Abstecher ins Haus nach Friedberg lohnt sich nicht. Denn bereits am frühen Nachmittag fährt der Teambus gen München. Vor dem Match unterhält sich der 56-Jährige mit seinem Münchner Kollegen Christian Winkler und dem Serienmanager der Deutschen Eishockey-Liga. Zur Erklärung: Jedem Duell teilt die DEL einen Serienmanager zu, der sich um Probleme zwischen beiden Mannschaften und organisatorische Fragen kümmert sowie den Kontakt zu den Schiedsrichtern hält. Im Viertelfinale mit der DEG fungierte der ehemalige AEV-Stürmer Reemt Pyka als Serienmanager. Aktuell übt der Füssener Uli Egen, der in Augsburg früher als Assistenztrainer und Manager gearbeitet hat, die Aufgabe aus.

    Während des Spiels steht Duanne Moeser hinter der AEV-Wechselbank und führt eine Statistik. Nach dem Match begleitet der Sportmanager den Cheftrainer in die Pressekonferenz und kümmert sich zusätzlich um organisatorische Aufgaben. Beispiel: Daniel Schmölz musste gleich nach dem 1:2 in der sechsten Verlängerung in München zur Dopingkontrolle.

    Moeser hatte bei einem Münchner Caterer die Verpflegung der AEV-Profis mit Hühnerfleisch, Nudeln und Kartoffeln bestellt. Das Essen wird in die Katakomben der Olympia-Eishalle geliefert.

    Duanne Moeser: Pizza für die Panther war gestern

    Der Sportmanager muss für alle Eventualitäten gewappnet sein, doch als erfahrener Ex-Profi hatte er geahnt, dass es im ersten Match nicht über 60, sondern letztendlich über 102 Minuten geht. „Das Spiel hatte von Anfang an den Geschmack gehabt, dass es länger dauert.“

    Das sind die Augsburger Panther

    Die Augsburger Panther sind ein Eishockeyverein aus Augsburg.

    Seit der Gründung der Deutschen Eishockey Liga (DEL) im Jahr 1994 spielen die Panther, die nach ihrem Stammverein Augsburger EV auch AEV genannt werden, ununterbrochen in der höchsten deutschen Spielklasse.

    Der größte sportliche Erfolg war der Gewinn der Vizemeisterschaft im Jahr 2010. Nach Siegen in den Pre-Playoffs gegen die Adler Mannheim und in den Playoffs gegen die Eisbären Berlin und die Grizzly Adams Wolfsburg mussten sich die Panther lediglich den Hannover Scorpions geschlagen geben.

    Geführt wird die Augsburger Panther Eishockey GmbH von den beiden Geschäftsführern Lothar Sigl und Martin Horber.

    Der Sportmanager der Augsburger Panther ist Duanne Moeser.

    Der Deutsch-Kanadier Moeser ist eine sportliche Legende beim AEV. Vom 1994 bis zu seinem Karriereende im Jahr 2005 war er ununterbrochen für die Panther aktiv. Seine Rückennummer 7 wird seit seinem Rücktritt nicht mehr vergeben.

    Teilweise schon während der fünften Drittelpause bedienen sich einige Profis am warmen Büffet. „Es ist wichtig, dass sie schnell wieder ihre Energiespeicher auffüllen, und zwar mit guten Sachen“, sagt Moeser. Pizza zum Mitnehmen im Karton – das gibt es längst nicht mehr. Zu fett und schwer verdaulich.

    Gegen zwei Uhr morgens, Spielende war um 23.52 Uhr gewesen, haben die Spieler gegessen, ihre Dehnübungen absolviert und sind geduscht. Es geht im Bus zurück nach Augsburg. Erfreulicherweise ist die Heimreise ein Klacks im Vergleich zu dem kräftezehrenden Viertelfinale-Duell mit Düsseldorf.

    Der Sportmanager denkt bereits an das zweite Halbfinale am Freitag um 19.30 Uhr im Curt-Frenzel-Stadion. „Zu Hause werden wir die Chancen haben und sie besser ausnützen“, prophezeit der beste Scorer der Panther in der DEL (570 Spiele/145 Tore/178 Assists). Er denkt sofort an die nächsten Aufgaben.

    Und sein Geburtstag? „Ach, den werde ich irgendwann mit meiner Frau und meiner Familie nachholen, wenn die Saison vorbei ist.“ Und Duanne Moeser macht alles dafür, dass das so spät wie möglich ist.

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