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Augsburger Panther: Drei Favoriten und ein Geheimtipp: Die AEV-Konkurrenten zum DEL-Start im Check

Augsburger Panther

Drei Favoriten und ein Geheimtipp: Die AEV-Konkurrenten zum DEL-Start im Check

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    Trainer Pavel Gross ist mit den Adler Mannheim ein heißer Meisterschaftsfavorit.
    Trainer Pavel Gross ist mit den Adler Mannheim ein heißer Meisterschaftsfavorit. Foto: Uwe Anspach, dpa

    Abstiegsangst – das kennen weder Klubs noch Fans im deutschen Eishockey aus den vergangenen Jahren. Doch im Frühjahr 2022 wird mindestens ein Vertreter den Gang in die DEL2 antreten müssen. Darüber hinaus müssen sich die Anhänger des schnellsten Mannschaftssports der Welt auf Neuerungen in der Spielzeit 2021/22 einstellen. Nachdem die Liga in der Corona-Rumpfsaison zunächst in zwei Gruppen Nord und Süd zweigeteilt wurde, um die Fahrten und Hotelaufenthalte möglichst zu minimieren, gibt es nun von allem mehr. 15 statt wie bisher 14

    EHC Red Bull München

    Einschränkungen bei der Vertragsgestaltung kennen die Macher in München offenbar nicht. Erzählen zumindest die Spieler und Experten unter der Hand. Wer in

    Entsprechend hochkarätig fielen die Neuverpflichtungen in einem Kader mit zahlreichen deutschen Nationalspielern aus. Ben Street kam aus der National Hockey

    League (NHL) von den New Jersey Devils. Mit 34 Jahren dürfte der Kanadier von Beginn an zu den Führungsspielern zählen. Aber auch Jonathan Blum von Färjestad Karlstad in Schweden oder Ben Smith aus Mannheim sind echte Verstärkungen. Die Adler hatten finanziell an ihre Schmerzgrenze gehen wollen, um den Torjäger Smith zu halten. Der ehemalige Kapitän der Toronto Marlies verbuchte in seiner ersten DEL-Saison 49 Scorerpunkte in 66 Einsätzen und zählte weiterhin zu den Knipsern in

    Prognose: Der Kader ist bärenstark, aber auf der Torhüterposition benötigen die Münchner anders als in der abgelaufenen Saison eine klare Nummer eins in den Play-offs. Dann ist wieder der Titel drin.

    ERC Ingolstadt

    Vor einem Jahr hatte es sich ausgezahlt, dass der Lieblingsfeind der Panther im Sommer noch viele offene Stellen im Kader hatte. Sportdirektor Larry Mitchell konnte angesichts des üppigen Angebots auf dem Spielermarkt wegen der Corona-Krise in den Ligen weltweit auf Schnäppchen-Jagd gehen. Inzwischen haben sich die Verhältnisse zumindest in diesem Bereich wieder weitgehend eingependelt. Also machte langes Warten wenig Sinn und Mitchell hatte den Kader schon frühzeitig fast komplett. Die wichtigste Personalie ist der Torhüter. Kann der 35-jährige Finne Kari Ramö den starken Keeper Michael Garteig (wechselte zu IFK Helsinki) gleichwertig ersetzen? Der gebürtige Augsburger Jerome Flaake, der in der DEL nie für den AEV stürmte, kommt zudem aus Düsseldorf nach Oberbayern. Mit Doug Shedden blieb ein erfahrener Coach an der Bande.

    Prognose: Die Schanzer haben mit Chefplaner Mitchell wieder alle Zutaten im Topf, um sicher in die Play-offs zu kommen. Und dann ist mit Trainerfuchs Shedden fast alles möglich.

    Straubing Tigers

    Die Niederbayern mögen ein friedlicher und gemütlicher Volksstamm sein. Doch die Eishockey-Profis aus Straubing haben sich zuletzt einen zweifelhaften Ruf erarbeitet. Sie seien eklig zu spielen, sehr hart, ist immer wieder aus den Einschätzungen der Gegner herauszuhören. Im Eishockey ist das durchaus ein Kompliment. Schwiegermutters Lieblinge sind auf dem Eis weniger gefragt. Entsprechend fallen die Verpflichtungen von Manager Jason Dunham aus.

    Verteidiger Brandon Manning kommt mit der Erfahrung von 267 NHL-Einsätzen zum ersten Mal nach Europa. Dunham kündigte an, dass Manning „seinen Gegenspielern unter die Haut geht“. Der 31-Jährige könnte als Ersatz für den nach Iserlohn gewechselten Sena Acolatse gedacht sein. Der gebürtige Kalifornier Acolatse ist einer der härtesten Checker der Liga, gegen den man immer den Kopf oben haben sollte. Abseits des Eises gestalteten die Niederbayern ihr Logo neu, was zu regen Diskussionen unter den treuen Fans führte.

    Prognose: Trainer Tom Pokel wird dafür sorgen, dass Straubing giftig und erfolgreich bleibt. Die Play-offs sollten drin sein.

    Krefeld Pinguine

    Krefeld meldet nicht nur eine Besonderheit in der Liga. Am Sommertraining der KEV-Profis hat auch Sergey Saveljev „aktiv teilgenommen“, wie der gebürtige Russe im Interview mit dem Fachmagazin Eishockey News einräumte. Alles in Butter wollte der Multifunktionär des KEV signalisieren. Während in anderen Klubs mindestens zwei erfahrene Leute die Schlüssel-Positionen ausfüllen, reicht für die Posten des sportlichen Leiters und des Geschäftsführers die geballte Ladung an Erfahrung eines 25-Jährigen. Nun ja, vielleicht führt der jugendliche Elan

    Prognose: Trotz vier (!) Neuzugängen aus der starken schwedischen Liga ist Krefeld erster Abstiegskandidat. Grund: Im Klub herrscht Unruhe, die Torwartposition ist wacklig besetzt.

    Iserlohn Roosters

    Er sei sehr glücklich mit seiner Entscheidung, nach Iserlohn zu wechseln, ließ Simon Sezemsky verlauten. Für eine junge Familie sei das Sauerland ein idealer Standort. Letztendlich war wohl das deutlich bessere Angebot der Roosters für den Abschied von den Augsburger Panthern verantwortlich. Tatsächlich kommt für den gebürtigen Füssener nach einer verkorksten Saison in

    Ansonsten gingen die Kampfhähne offenbar mit prall gefülltem Konto auf Einkaufstour. Aus Straubing holten sie Gifthaferl-Verteidiger Sena Acolatse (den die sowieso schon gut zahlenden Straubinger nicht halten konnten), aus Berlin wechselte Kris Faucault und aus Nürnberg kamen der torgefährliche Luke Adam sowie Eric Cornel. Der erste Test gegen die Düsseldorfer EG ging mit 2:4 verloren. Trainer Brad Tapper muss aus seiner namhaft besetzten Truppe noch eine Einheit formen.

    Prognose: Sicherer Play-off-Kandidat. Mit dem Abstieg dürfte Iserlohn nichts zu tun haben.

    Düsseldorfer EG

    Eine ungewohnt große Fluktuation herrschte bei der DEG im Sommer auf dem Spielersektor – ein Dutzend raus, ein Dutzend rein. Während sich die meisten Abgänge wohl finanziell verbessert haben und zu den zahlungskräftigen Konkurrenten gingen, wie beispielsweise Jerome Flaake nach Ingolstadt, Ken André Olimb und Alexander Karachun nach Schwenningen oder Nicholas Jensen nach Berlin, kommen alleine vier Neuzugänge aus der DEL2. Positiv formuliert kann man sagen, dass Düsseldorf der Jugend eine Chance gibt. Zumindest mit Harold Kreis steht einer der besten und erfahrensten DEL-Trainer hinter der Bande. Auf den ehemaligen Nationalverteidiger wartet eine Menge Arbeit, wenn er die hohen Ansprüche des verwöhnten

    Prognose: Die DEG wird hart um den Einzug in die Play-offs kämpfen müssen.

    Grizzlys Wolfsburg

    Den wichtigsten Fang machte Sportmanager Karl-Heinz Fliegauf auf der Trainerposition. Der ehemalige AEV-Verteidiger und Panther-Geschäftsführer sicherte sich die Dienste von Mike Stewart. Mit Augsburg hatte der bekennende Freizeit-Cowboy aus Calgary mit der Halbfinal-Serie im Frühjahr 2019 gegen München in Eishockey-Deutschland für Furore gesorgt. Fast alle drückten dem Außenseiter aus Schwaben die Daumen. Danach scheiterte Stewart krachend in Köln. Offenbar wuchsen Trainer und Team nie zu einer Einheit zusammen. Sicheres Indiz dafür: In Spiel eins nach der epischen Niederlagen-Serie von 17 Pleiten am Stück schwammen die Haie wieder hungrig durch die DEL. In Wolfsburg findet Stewart nun alle Zutaten vor, um an die Erfolge in Augsburg anknüpfen zu können: eine bärenstarke Mannschaft, ein erfahrenes Umfeld und ein professionelles Management. Nur das Salz in der Suppe wird fehlen: in der Zuschauerstatistik belegt

    Prognose: Mindestens das Halbfinale ist drin. Wenn die Top-Favoriten in der Schlussphase schwächeln und Stewart bis dahin sein System fest verankert hat, ist der Meistertitel nicht ausgeschlossen.

    Eisbären Berlin

    Beide Teams, Augsburg und Berlin, spielten beim 15. Dolomitencup Mitte August in Neumarkt. Jedoch kam es nicht zum Duell mit dem deutschen Meister. Zuerst scheiterten die Eisbären-Meister mit 0:2 am Schweizer Spitzenklub EHC Biel/Bienne. Im Finale bissen sich die AEV-Profis mit dem gleichen Ergebnis die Zähne an Biel aus. Obwohl das Resultat knapp ausfiel – nur selten konnte der DEL-Klub seinen einstigen CHL-Rivalen ernsthaft in Bedrängnis bringen. Der Umbruch fiel in Berlin verständlicherweise moderat aus. Neben starken Ausländern wie dem ehemaligen AEV-Torjäger Matt White, Kevin Clarke (Rapperswil/Schweiz) oder Sean Backman bilden die deutschen Nationalspieler wie Torwart Mathias Niederberger, Jonas Müller, Frank Hördler, Marcel Noebels (zum zweiten Mal in Folge DEL-Spieler des Jahres) oder Leonhard Pföderl das starke Gerüst.

    Prognose: Nicht nur weil sie Titelverteidiger sind, zählt die Mannschaft von Trainer Serge Aubin wieder zum engsten Favoritenkreis.

    Fischtown Pinguins Bremerhaven

    In der Bremerhavener Ausländerbehörde müssen hundertprozentige Pinguine-Fans arbeiten. Kaum hat ein hockeybegabter Ausländer die Stadt betreten, hält er einen deutschen Pass in der Hand. Den Neuzugang Christian Wejse Mathiasen von Esbjerg Energy, dem Ex-Klub des neuen Panther-Trainers Mark Pederson, meldete die Eishockey News zunächst als Ausländer in der Kader-Auflistung. Schließlich ist der 22-jährige Stürmer dänischer Nationalspieler. Wenig später musste sich das Fachblatt korrigieren. Mathiasen fällt nicht unter das Ausländerkontingent. Er hat einen deutschen Pass, weil seine Urgroßeltern aus Schleswig kommen. Aber auch sonst leisten die Manager an der Nordseeküste glänzende Arbeit, die mit der Teilnahme an der Champions Hockey League in dieser Saison belohnt worden ist. Der Kader blieb auf den wichtigsten Positionen unverändert. Chefcoach Thomas Popiesch, der zeitweilig für den am Coronavirus erkrankten Nationaltrainer Toni Söderholm eingesprungen war, zählt zu den erfahrensten Bandenchefs der Liga. Eine Erfolg versprechende Mischung.

    Prognose: Trotz Doppelbelastung mit der CHL dürfte ein Platz unter den ersten acht Teams sicher sein.

    Kölner Haie

    Eine der wenigen Konstanten in der jüngsten Haie-Vergangenheit war der Frust der Fans nach fast jeder Saison, in der der Klub nicht annähernd die Erwartungen seiner Anhänger erfüllen konnte. Die Show von Maskottchen Sharky vor dem Eröffnungsbully hatte meist größeren Unterhaltungswert als der Auftritt der KEC-Truppe. In den vergangenen beiden Jahren verpasste Köln die Play-offs. Angesichts des investierten Kapitals ein Unding. Aber: Der Rheinländer nimmt es gelassen hin und hofft auf Besserung. Tatsächlich war die schwach bestückte Torwartposition einer der Hauptgründe für die Pleiten zuletzt. Justin Pogge besetzt eine Ausländerposition, doch die Fangquoten des 35-jährigen Kanadiers blieben enttäuschend. Pogge hat einen Vertrag bis 2022 und durfte/musste deshalb bleiben. Mit Schlussmann Tomas Pöpperle aus Bremerhaven hofft Trainer Uwe Krupp endlich auf einen starken Rückhalt.

    Prognose: Wenn der Kölner Karneval nicht schon wieder im September beginnt, sollten die Play-offs mal wieder drin sein.

    Schwenninger Wild Wings

    Nach sechs Jahren in Düsseldorf wechselte Spielmacher Ken André Olimb im Sommer ein wenig überraschend in den Schwarzwald. Das „Konzept“ von Sportmanager Oliver Kreutzer habe ihn überzeugt, gab Olimb als Hauptgrund für seine Unterschrift beim SERC an. Ohne Frage erledigt der ehemalige Nationalstürmer Kreutzer einen Riesenjob in Schwenningen. Doch potente Gesellschafter im Hintergrund erleichtern dem Sportdirektor die Arbeit. Letztendlich dürfte Olimb ein besser dotierter Vertrag den Abschied von der geliebten DEG versüßt haben. Perle im Kader der Wild Wings ist der schwedische Schlussmann Joacim Eriksson, der Garant für den jüngsten Höhenflug gewesen ist. Auch in der Abwehr und im Angriff genügt die Mannschaft des schwedischen Trainerduos Niklas Sundblad und Gunnar Leidborg gehobenen Ansprüchen.

    Prognose: Die Play-offs finden sicher mit den Schwenninger Wild Wings statt.

    Nürnberg Ice Tigers

    Patrick Reimer (38) will es noch einmal wissen. Mit einer Corona-Saison ohne Zuschauer wollte sich der gebürtige Mindelheimer nicht verabschieden. Der Silbermedaillengewinner von Pyeongchang 2018 hängt eine weitere Spielzeit in Nürnberg dran. An der Bande gibt weiterhin das deutsche Duo Frank Fischöder/Manuel Kofler die Kommandos, was nach der vergangenen Saison keine Selbstverständlichkeit ist. Die Franken verpassten als Siebter und Letzter der Südgruppe klar die Play-offs. Hätte Schmuckdesigner Thomas Sabo noch das Sagen, hätte Fischöder spätestens in diesem Frühjahr die Koffer packen müssen. Doch Sabo war vor einem Jahr als Hauptsponsor ausgestiegen. Sportdirektor Stefan Ustorf hat den Kader für die neue Saison gut ergänzt. Ryan Stoa, der von Djurgaden Stockholm gekommen ist, gilt als Königstransfer. Der 34-jährige Kanadier spielte immerhin fünf Jahre in der KHL. Die Abwehr verstärken Blake Parlett (Tappara Tampere) und Nicholas Weld, der von den Rochester Americans aus der American Hockey League kommt. Beim Gäuboden-Cup in Straubing unterlagen die Icetigers dem Gastgeber zunächst mit 1:3 und besiegten Wolfsburg 4:1.

    Prognose: Die Franken werden hart um den Einzug in die Playoffs kämpfen müssen.

    Adler Mannheim

    Qualität, wohin man blickt in Mannheim. Es fängt auf der Torhüterposition mit dem unverwüstlichen Dennis Endras sowie Nationaltorhüter Felix Brückmann an und hört bei U23-Spieler Moritz Elias nicht auf. Das Beste ist für die Adler gerade gut genug. Nationalverteidiger Tim Wohlgemuth kam vom ERC Ingolstadt. Stürmer Lean Bergmann von den San Jose Sharks aus der National Hockey League. Dazu Importspieler aus Schweden, Finnland oder der KHL. Sportmanager Jan-Axel Alavaara hat dem besten und ehrgeizigsten DEL-Trainer Pavel Gross einen Premium-Kader zusammengestellt. Und: Mannheim wird schon frühzeitig in Form sein, da man Ende August in die Champions Hockey League gestartet ist.

    Prognose: Der Deutsche-Meister-Titel führt über die Adler.

    Bietigheim Steelers

    Ein Sprichwort besagt, dass man sich im Leben immer zweimal begegnet, was immer das auch bedeuten mag. In der Welt, in der eine schwarze Hartgummischeibe den Lauf bestimmt, kann es leicht passieren, dass man sich auch öfter über den Weg läuft. Daniel Naud ist ein Beispiel dafür.

    Der Kanadier hinterließ tiefe Spuren im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion. Nun kommt der eher ruhige als laute Kanadier mindestens wieder zweimal als Gast an seine alte Wirkungsstätte. Naud ist Trainer der Bietigheim Steelers. Die Mannschaft aus dem Südwesten der Republik ist das 15. Team der Deutschen Eishockey Liga. Zugleich sind sie der erste echte Aufsteiger ins Oberhaus seit 2006. Für viele Fans war die Meldung Anfang Juli 2021, dass der ehemalige Zweitligist die Lizenz erhält, eine gute Nachricht. Denn damit ist die über viele Jahre andauernde Diskussion über Sinn und Unsinn von Auf- und Abstieg beendet. Zumindest vorerst.

    Aber wer ist dieser Emporkömmling? Den Trainer kennen die älteren AEV-Fans bestens. Zwischen 1991 und 1995 spielte der heute 59-Jährige als Verteidiger für den Augsburger EV zuerst in der zweiten Bundesliga und zählte zu den Stützen der Aufstiegsmannschaft 1994.

    Auch im ersten DEL-Jahr der Augsburger 1994/95 zählte der Frankokanadier aus Trois-Rivières zu den erfahrenen Stützen im Team. In der französischen Liga ließ der Abwehrmann seine Karriere beim HC Rouen ausklingen (1999), um sofort hinter die Bande zu wechseln.

    Als Trainer der Panther löste Daniel Naud im Dezember 2000 den Chefcoach Bob Manno nach einem 0:10 in München ab und musste im November 2002 seinen Platz für Rich Chernomaz räumen.

    Auf einen neuen Job musste der Trainer nicht lange warten. Schon im Januar 2003 löste Naud Markus Berwanger ab – und zwar in Bietigheim-Bissingen, wo er bis November 2004 blieb. Es folgte wieder eine Reise quer durch Europa und auch Nordamerika sowohl als hauptverantwortlicher Coach wie auch als Assistent.

    Die Geschichte des Klubs beginnt in den 80er Jahren mit dem SC Bietigheim-Bissingen/Kornwestheim in der Landesliga Baden-Württemberg. Gleich im ersten Jahr schafft das Team den Aufstieg in die

    Ab dem Jahr 1991 etabliert sich der Zusatz Steelers, der vom damaligen Hauptsponsor Ekatit-Edelstahl abgeleitet ist. Über die zweite und erste Liga Süd arbeitete sich der Klub Schritt für Schritt nach oben. 2007 war ein entscheidendes Jahr in der Entwicklung des Eishockey-Standortes. Die Profi-Mannschaft wurde aus dem Klub ausgelagert und in die neu gegründete Steelers GmbH überführt. Der sportliche Leiter war Michael Komma.

    Zwei Jahre später feierte man die erste von inzwischen fünf Meisterschaften in der zweiten Liga. Den Steelers gelang unter anderem eine 25 Spiele andauernde Siegesserie. Die lebende Klub-Legende ist René Schoofs, der alle fünf Meistertitel mit Bietigheim feierte und inzwischen mehr als 1000 Profi-Einsätze für seinen Heimatklub absolvierte. Nun sind die Schwaben ganz oben angekommen.

    Allerdings drohte in der jüngsten Vergangenheit gar der Lizenzverlust, der in letzter Sekunde abgewendet werden konnte. Mit Naud und C-Trainer Fabian Dahlem folgte der sportliche Aufschwung. Ohne große Erwartungen und personelle Veränderungen war Bietigheim in die vergangene Corona-Saison gestartet. Nach einer insgesamt turbulenten Saison triumphierten die Steelers im Finale gegen die favorisierten Kassel Huskies. Längst liefen im Hintergrund die Planungen zweigleisig – für die DEL2 und das Oberhaus.

    Als einer der wenigen Klubs aus dem Unterbau erfüllen die Schwaben auch die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Deutsche Eishockey Liga. Dort benötigt der Coach nun neues Personal. In diesem Bereich vertrauen die Verantwortlichen auf den großen Erfahrungsschatz von Daniel Naud, der bei seiner Rückkehr nach Bietigheim zum Aufstiegshelden wurde. Wie bei den Panthern gilt für Naud auch bei den Steelers: Man sieht sich immer zweimal im Leben. Mindestens.

    Prognose: Für die Play-offs dürfte es noch nicht reichen. Aber die Mannschaft des ehemaligen AEV-Verteidigers Naud hat die Qualität, die Klasse zu halten.

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