Es muss schon alles passen, wenn die Augsburger Panther eine Spitzenmannschaft der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) wie Mannheim bezwingen wollen. Am Freitag war die Chancenauswertung mangelhaft und das Torhüterduell entschied Adler-Schlussmann Dennis Endras gegen Patrick Ehelechner für sich. Deshalb siegten die Nordbadener mit 4:2 (2:0, 1:1, 1:1).
Für die Augsburger, die am Sonntag (17.45 Uhr/live in ServusTV) in Straubing antreten, ging vor 4962 Zuschauern eine Serie von vier Heimsiegen in Folge zu Ende.
Das Curt-Frenzel-Stadion zählt nicht zu den Lieblingsorten des Vizemeisters. „In Augsburg ist es immer schwierig zu spielen“, sagte MERC-Trainer Harold Kreis. Weil die Panther kämpfen und checken und das Publikum seine Mannschaft nach vorne peitscht.
Die Adler setzten sich jedoch zu Beginn besser als die Gastgeber in Szene – mit freundlicher Unterstützung der AEV-Profis. Gegen das 0:1 (14. Minute) von Marc El-Sayed, einem abgefälschten Schuss, war Patrick Ehelechner noch machtlos. Beim 2:0 in der 20. Minute durch Dennis Reul sah er dagegen schlecht aus. Der AEV-Torwart ließ den Puck nach einem eigentlich harmlosen Weitschuss unter seinem Schoner ins Tor rutschen.
Während die Adler ihre halben Möglichkeiten verwerteten, vergaben die Panther ihre klaren Chancen durch Stephen Werner oder T. J. Trevelyan. Erst in der 32. Minute schlossen die Augsburger einen 3:2-Angriff mit dem 1:2 durch Trevelyan ab.
Tölzer verliert einen Zahn
Danach hatten sie Pech, wie Ersatztorwart Leonardo Conti bemerkte: „Wir haben uns bei ihnen im Drittel festgesetzt und die Mannheimer laufen einen Konter und schießen das 1:3.“ Nationalstürmer Christoph Ullmann traf in der 40. Minute. Zwischendurch musste Steffen Tölzer ab der 21. Minute wegen eines ausgeschlagenen Zahns in der Umkleide behandelt werden, doch der AEV-Verteidiger konnte ab der 30. Minute weiterspielen. Larry Mitchell: "Wichtigster Faktor war unser Etat"
Trainer Mitchell stellt die Sturmreihen um
Im letzten Drittel versuchte Trainer Mitchell mit neu zusammengestellten Sturmreihen die Wende zu erzwingen. Seine Mannschaft erspielte sich durchaus Chancen. Doch Nationaltorwart Dennis Endras zeigte an dem Ort, an dem er im Frühjahr 2010 mit den Panthern die Vizemeisterschaft gefeiert hatte, seine Klasse.
Der Sonthofener brillierte mit starkem Stellungsspiel und schnellen Reflexen. Sergio Somma verkürzte zwar auf 2:3 in der 56. Minute und die Gastgeber legten einen mächtigen Endspurt hin. Doch Ken Magoan beendete in der 60. Minute mit dem 4:2 ins leere Tor den Sturmlauf. Torwart Ehelechner war zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis gegangen.
Statistik und Stimmen zum Spiel
Augsburger Panther Ehelechner – Draxinger, Tölzer; Boyle, Forrest; Brown, Seifert – Thang, Zeiler, Flache; MacArthur, Werner, Trevelyan; Whitmore, Valery-Trabucco, Somma; Bassen, Helms, Schäffler
Tore 0:1 (14.) El-Sayed (Belle), 0:2 (20.) Reul (MacDonald, Glumac), 1:2 (32.) Trevelyan (Werner, MacArthur), 1:3 (40.) Ullmann (Seidenberg, Glumac), 2:3 (56.) Somma (Tölzer, Seifert), 2:4 (60.) Magowan
Zuschauer 4962
Strafminuten 4 – 6
Larry Mitchell (Augsburg) Mannheim war am Anfang besser. Im letzten Drittel haben wir stark gespielt und 20 Schüsse auf das gegnerische Tor abgegeben. Aber Torwart Dennis Endras hat seine Klasse gezeigt und er hat heute den Unterschied ausgemacht.
Harold Kreis (Mannheim) Meine Mannschaft hat gut begonnen, denn wir wussten, dass wir hier dagegenhalten müssen. Unser erstes Drittel war sehr gut. Am Ende war es ein enges Spiel und beide Mannschaften hätten gewinnen können. Wir haben uns aber durchgesetzt, weil wir unsere Chancen besser verwertet haben.