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Augsburger Panther: "17 Tage Eishockey pur": Mike Stewart war auf Beobachtungstour

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"17 Tage Eishockey pur": Mike Stewart war auf Beobachtungstour

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    Kontakte pflegen und Spieler beobachten: AEV-Trainer Mike Stewart erzählt von seiner Tour durch Nordamerika.
    Kontakte pflegen und Spieler beobachten: AEV-Trainer Mike Stewart erzählt von seiner Tour durch Nordamerika. Foto: Ulrich Wagner

    Wo waren Sie in Nordamerika unterwegs und wie lange?

    Mike Stewart: Ich will nicht alles verraten. Aber ich bin in Chicago gelandet. Von dort aus habe ich eine Runde durch den Nordosten gedreht und von New Jersey ging es wieder zurück nach Deutschland. Ich habe zehn Partien mit insgesamt 16 Mannschaften gesehen. Es war eine intensive Scoutingtour. Es war anstrengend, ich bin viel gefahren und zwischendurch geflogen. Es war 17 Tage lang Eishockey pur.

    Welche Kollegen haben Sie getroffen?

    Stewart: Die meiste Zeit streift man herum wie ein einsamer Wolf. Man hört: ein Trainer aus Schweden war hier, der Manager aus Mannheim war dort. Ich habe selten einen Kollegen aus Europa gesehen. Aber dann plötzlich habe ich in Rochester eingecheckt, drehe mich um und da stand Mark Mahon, der Manager der Kölner Haie. Während eines Spiels haben dann noch Larry Mitchell (früher sieben Jahre lang Coach in Augsburg, aktuell General Manager in Ingolstadt, Anm. d. Red.) und Greg Poss (Ex-Bundestrainer) von Red Bull Salzburg neben uns Platz genommen. Auf einmal waren wir zu viert. Zum einen ist es schön, Eishockey anzuschauen, weil wir alle Fans sind. Aber wir sind nicht involviert. Jeder hat dann aber so seine Notizen gemacht, dass der Nachbar nicht reinschauen konnte. Das war komisch.

    Welche Kandidaten haben Sie beobachtet?

    Stewart: Bevor ich nach Chicago geflogen bin, habe ich von den Spieleragenten entsprechende Listen mit Profis bekommen, die auf dem Markt sind. Aber es gibt in jedem Spiel und in jeder Mannschaft zwei bis drei Spieler, die nicht auf meinen Listen stehen, aber die mir auffallen. Weil sie sich gut bewegen oder andere überragende Qualitäten haben. Vielleicht ist der Spieler noch zu jung und nicht reif genug. Oder er träumt noch von einem lukrativen Vertrag in der National Hockey League. Aber solche Spieler können in zwei bis drei Jahren interessant werden. Wenn mich ihre Fähigkeiten überzeugen, dann bohre ich weiter nach.

    Von den Panthern waren Sie alleine unterwegs?

    Stewart: Bei den letzten sechs Partien war auch mein Assistent Tray Tuomie mit dabei. Ich schätze seine Meinung sehr hoch ein. Manchmal sieht er, was ich nicht sehe und andersherum.

    Sie waren als General Manager der Augsburger Panther unterwegs. Ist dieser Teil des Jobs lästige Pflicht?

    Stewart: Nein, es macht Spaß. Ich habe drei Jahre an der Universität und acht Jahre in der American Hockey League gespielt. Aus meiner Generation sind aus vielen Ex-Spielern nun Trainer, Assistenten oder General Manager geworden. Und es hilft weiter. Den Abgang von Torjäger Ben Hanowski habe ich während meiner Scoutingtour erfahren. Ich habe sofort noch intensiver nach einem Ersatz für seine Position suchen können.

    Suchen die Panther als Hanowski-Ersatz einen körperlich robusten, schnellen Torjäger?

    Stewart: Klar schaue ich auf diese Kriterien, aber grundsätzlich versuche ich, den bestmöglichen Stürmer zu finden. Doch es ist nicht leicht, einen zweiten Hanowski mit unserem Budget zu finden.

    Welche Trends sehen Sie auf dem nordamerikanischen Spielermarkt?

    Stewart: Die AHL ist aus irgendeinem Grund jünger geworden. Dadurch, dass Las Vegas als neuer Klub in die NHL kommt, gibt es mehr Arbeitsplätze in der

    Wie praktisch, dass die Panther bereits 20 Profis, darunter acht von neun geplanten Ausländern, unter Vertrag haben. Wartet auf Sie ein relativ entspannter Sommer?

    Stewart: Ich bin sehr froh, dass ich nicht wie vor einem Jahr elf neue Spieler suchen muss. Das war in den beiden vergangenen Sommern sehr anstrengend. So plane ich jetzt, zwei Coaching-Lehrgänge zu besuchen, einen in Chicago und einen in Winnipeg. Man sollte nie glauben, dass man als Trainer alles im Griff hat. Ich will in meine Ausbildung weiter investieren.

    Den Krefelder Stürmer Christian Kretschmann hat der Verein jetzt geholt. Wie sieht es mit einer Weiterverpflichtung von Verteidiger Gabe Guentzel aus?

    Stewart: Es sieht gut aus.

    Sie verbringen den Sommer in Calgary. Welche Pläne haben Sie nach Ihrer Rückkehr Ende Juli ?

    Stewart: Zu Hause ausruhen, auf der Ranch meines Onkels mithelfen und wir werden in unserem Haus am See nördlich von Calgary sein. Dort bin ich für die Drecksarbeit verantwortlich, aber das tue ich gerne. Ich arbeite gerne mit meinen Händen. Nach so einer langen Saison im Trainerbüro genieße ich es, im Freien zu sein.

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