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AEV: Vertrag läuft aus: Bleibt Tray Tuomie Trainer der Panther?

AEV

Vertrag läuft aus: Bleibt Tray Tuomie Trainer der Panther?

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    Der Vertrag von Tray Tuomie als Trainer der Augsburger Panther läuft Ende April aus.
    Der Vertrag von Tray Tuomie als Trainer der Augsburger Panther läuft Ende April aus. Foto: Siegfried Kerpf

    Ende April, also am Donnerstag, läuft der Vertrag von Tray Tuomie als Trainer der Augsburger Panther aus. Ob er auch in der kommenden Saison die sportliche Verantwortung tragen wird, ist noch nicht entschieden, sagte Panther-Hautgesellschafter Lothar Sigl auf Nachfrage. Mit dem zehnten Tabellenplatz nach der Hauptrunde hatte Tuomie das Minimalziel erreicht. In der ersten Play-off-Runde wären die Panther auf Ingolstadt getroffen. Aufgrund der Corona-Krise war die Saison aber vorher abgebrochen worden. Deswegen bleibt es fraglich, wie die Panther mit der Personalie Tuomie umgehen.

    Besonders viel Eile herrscht in Personalfragen aber bei keinem Club. Inzwischen sei es in der gesamten Deutschen Eishockey-Liga (DEL) extrem ruhig, was Personalien angehe, sagt Sigl. "Auch wir sind, in Absprache mit Tray, relativ entspannt. Wir wollen beide das gleiche, nämlich die richtige Entscheidung treffen. Daher haben wir vereinbart, dass wir noch uns ein bisschen Zeit lassen."

    Trotz der Corona-Krise ist Sigl optimistisch, was die Zukunft der Panther angeht

    Er glaube ohnehin, "dass unsere Branche momentan am allerwenigsten an Personalien hängt. Bei uns geht es erst im Sommer irgendwann weiter. Wir sind weder beim Trainer noch bei Spielern unter Druck." Die Liga arbeite momentan an Lösungen, wie es nach der Sommerpause mit dem Spiel- und Trainingsbetrieb losgehen könne. "Aber das sind Dinge, die wir als Klubs nicht beeinflussen können. Das ist ein politisches Thema, an dem wir einfach dranhängen."

    Trotz der Ungewissheit, ob die Saison wie geplant Mitte September beginnen kann, ist Sigl optimistisch, was die finanzielle Zukunft des Klubs angeht. Und die hängt stark von den Sponsoren ab. Da die Panther keinen zahlungskräftigen Hauptsponsor haben, speist sich deren Sponsorenpool aus zahlreichen Firmen, die vergleichsweise kleine Beiträge leisten. München als Gegenentwurf bekommt wohl einen Großteil seines knapp 16 Millionen Euro umfassenden Etats von Red Bull aus Österreich überwiesen.

    Das Panther-Quiz: Testen Sie Ihr Wissen über den AEV!

    1. André Faust spielte von 1996 bis 2000 für die Panther in der DEL. In seiner Zeit beim AEV entwickelte er sich zu einem der Publikumslieblinge. Zudem gelang ihm ein Rekord, der bis heute Bestand hat. Welcher?

    a) Der Kanadier hat die meisten Panther-Tore in den Play-offs erzielt.

    b) Mit 59 Strafminuten in einem Spiel führt der als Raubein bekannte Faust diese Statistik an.

    c) Ihm gelang das schnellste Tor der DEL-Geschichte. Gerade einmal fünf Sekunden benötigte er dafür.

    Lösung: 1c

    2. Die Augsburger Panther halten seit 2015 eine DEL-Bestmarke, wenn auch keine ruhmreiche. Den Auftritt am 18. November 2005 in Iserlohn würde man wohl am liebsten aus den Vereinsannalen streichen. Warum?

    a) Innerhalb von nur 91 Sekunden schluckte man bei den Roosters vier Gegentore. Kein anderes Team kassierte eine solche Trefferflut je schneller.

    b) Die Panther-Reise an den Seilersee stieß auf wenig Interesse. Mit nur 400 Zuschauern ist es das schlechtestbesuchte DEL-Spiel aller Zeiten.

    c) Der AEV zeigte sich alles andere als treffsicher. In jener denkwürdigen Partie scheiterten die Augsburger mit sage und schreibe vier Penalties an Roosters-Keeper Dimitrij Kotschnew – und das in der regulären Spielzeit.

    Lösung: 2a

    3. Noch ein Spiel, dass die Panther am liebsten aus ihrem Gedächtnis streichen würden. Vor allem der damalige Keeper Dennis Endras wird nur allzu ungern an den 14. September 2008 zurückdenken. Was war passiert?

    a) Die Panther erleben ein 0:10 Debakel in München. Endras muss das ganze Spiel über im Kasten bleiben. Denn ein Ersatz-Torwart hat die Reise in die Landeshauptstadt nicht mitgemacht.

    b) Die Augsburger mit Endras im Tor erweisen sich bei der Eröffnung der O2-World in Berlin als formidable Gäste – und gehen mit 0:11 baden.

    c) Der gebürtige Immenstädter Endras macht sein erstes DEL-Spiel für die Panther. Zum Einstand muss er in den ersten fünf Minuten gegen seinen heutigen Klub Mannheim gleich dreimal hinter sich greifen und wird daraufhin von Trainer Larry Mitchell ausgewechselt. Der Effekt: gleich Null! Am Ende verlieren die Panther zu Hause vor ausverkauftem Haus mit 0:9.

    Lösung: 3b

    4. Besser läuft es für Dennis Endras zwei Jahre später. 2010 wird er mit den Panthern Vizemeister. Kurze Zeit später gibt es für ihn erneut Grund zur Freude. Warum?

    a) Der Keeper wechselt direkt in Finnlands höchste Liga zu Helsingfors IFK und erfüllt sich damit einen Kindheitstraum.

    b) Bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land wird er 2010 als erster Deutscher überhaupt zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt.

    c) Endras wechselt in die NHL und bildet bei den New York Rangers gemeinsam mit dem Schweden Henrik Lundqvist ein starkes Torhüter-Duo.

    Lösung: 4b

    5. Apropos Torhüter: Im Jahr 1978 gelingt dem AEV ein ganz besonderer Coup. Welcher?

    a) Mit Vladimír Dzurilla verplichtet der damalige Bundesligist einen absoluten Weltstar für das Tor. Der damalige National-Keeper der CSSR zieht dem Augsburger Angebot sogar einer Offerte der Chicago Blackhawks aus der NHL vor.

    b) Der AEV schwächt das damalige Spitzenteam vom SC Riessersee ganz entscheidend. Denn die Verantwortlichen schaffen es, mit Peter Wasl und Max Fink gleich beide Keeper aus Garmisch an den Lech zu holen.

    c) Vom damaligen Stanley-Cup-Sieger aus Montreal wechselt Torhüter Ken Dryden in die Fuggerstadt. Er avanciert zum Publikumsliebling, muss aber aufgrund familiärer Probleme nach nur sieben Einsätzen wieder zurück nach Kanada. Dort ist er heute Mitglied des nationalen Parlamentes.

    Lösung: 5a

    6. Glenn Anderson absolvierte über 1300 Spiele in der NHL und traf dabei 591 mal. Während eines Spielerstreiks in der stärksten Eishockey-Liga der Welt lief der sechsmalige Stanley-Cup-Sieger für die Panther auf und glänzte mit sechs Toren in fünf Spielen. Offensichtlich gefiel es dem NHL-Star so gut in der Fuggerstadt, dass er ein Jahr darauf gleich nochmal für neun Partien beim AEV anheuerte. Vielleicht lag es ja an seiner Unterkunft. Wo hatte Anderson Quartier bezogen?

    a) Der Kanadier liebte die Aussicht auf seinem Balkon. Kein Wunder, vom 30. Stock des Hotelturms hat man ja auch einen wunderbaren Blick.

    b) Wohnen in Augsburg? Weit gefehlt. Der NHL-Legende war die Hauptstadt Schwabens schlicht zu klein. Deswegen mietete er sich im Bayerischen Hof in München ein. Gut, dass davon nur wenige Panther-Anhänger Wind bekamen.

    c) Wenn Augsburg, dann richtig. Anderson wollte direkt ins Herz der Stadt – und bekam seinen Willen. Um den Star zufrieden zu stellen, brachte man ihn in der Maximilianstraße unter. Das Hotel Drei Mohren war zu Augsburger Zeiten seine Heimat.

    Lösung: 6a

    7. Am 16. August 1988 empfing der Augsburger EV ganz besondere Gäste zu einem Testspiel. Wer lief damals im Curt-Frenzel-Stadion auf?

    a) Der amtierende Stanley-Cup Sieger Edmonton Oilers zeigte mit Weltstar Wayne Gretzky sein Können im Schleifgraben. Endstand der Party: ein 2:12 aus AEV-Sicht.

    b) ZSKA Moskau mit Stars wie Igor Larionow, Wladimir Krutow oder Wjatscheslaw Fetissow gastierten in Augsburg. Die russischen Puck-Zauberer machten mit dem AEV kurzen Prozess. Auf der Anzeigetafel stand am Schluss ein 12:1 für die Sowjets.

    c) Der FC Barcelona ist im Fußball eine große Nummer. Aber ein katalanisches Eishockey-Team? Gibt’s nicht. Gibt’s doch! Der FC Barcelona Hoquei Gel, die Eishockey-Abteilung des Klubs, existiert seit 1972. Zuletzt holte man 2009 die spanische Meisterschaft. 1988 machte sich das Team auf Europa-Reise und gastierte auch beim AEV. Im Duell war der Kufen-FCB ziemlich chancenlos. Augsburg siegte am Ende mit 14:3.

    Lösung: 7b

    8. Mit sagenhaften 195 Punkten in 198 DEL-Einsätzen für die Panther ist Sergei Wostrikow eine Klublegende. 1999 kam der Russe an den Lech. Von welchem Klub?

    a) Der damals schon 35-Jährige möchte nach unzähligen erfolgreichen Jahren in seiner Heimat bei ZSKA Moskau noch einmal etwas anderes sehen und kommt aus der russischen Hauptstadt ins beschauliche Augsburg.

    b) Nach zwei Jahren in der Japanischen Ice Hockey League und dem turbulenten Leben in der Hauptstadt Tokio sehnt sich der eher schüchterne Wostrikow nach mehr Ruhe. Deswegen zieht er das Panther-Dress dem von Kokudo Tokio vor – obwohl er dort zweimal in Serie Meister geworden war.

    c) Wostrikow tauscht Berge und Rotwein gegen Flüsse und Zwetschgendatschi ein. Soll heißen: Er verlässt Südtirol und heuert in Augsburg an. Statt HC Bozen heißt es fortan Augsburger Panther.

    Lösung: 8c

    Zudem soll im Olympiapark der Landeshauptstadt kommendes Jahr eine neue Halle fertig gestellt sein, in die 12.000 Zuschauer passen. Dazu kommen drei Spielflächen nur für Training und Publikumslauf. Die geschätzten Kosten von 100 Millionen Euro trägt ebenfalls Red Bull.

    Angesichts dieser Unterstützung ist auch eine Neuverpflichtung inmitten der Corona-Krise kein Problem. Am Wochenende nahm der Klub den US-amerikanischen Verteidiger Zach Redmond unter Vertrag. Die Klubs in den Nachbarstädten befänden sich, so Sigl, eben in Situationen, "die ein bisschen entspannter sind".

    Bei den Augsburger Panthern herrscht ein Transferstopp

    Die Augsburger Panther dagegen haben einen internen Neuverpflichtungsstopp verhängt. Sie müssen sich jeden Euro Sponsorengeld hart erarbeiten. "Wir haben über die vielen Jahre ein vertrauensvolles Verhältnis zu unseren Sponsoren, zu unseren Fans, zu unserem ganzen Umfeld aufgebaut", sagt Sigl. Er verspüre einen großen Rückhalt und Zuspruch. "Uns wird gesagt, dass man nicht nur in guten, sondern auch in schlechten Zeiten zusammen stehen muss. Das war in Augsburg schon immer so, wenn es mal eng war. Und es kann auch jetzt, je nachdem wie lange es dauert, schon eng werden."

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    Noch sei es aber zu früh, eine Prognose abzugeben. "Viele Partner und Sponsoren müssen auch erst die Entwicklung abwarten. Der Zuspruch ist allerdings groß und ich könnte nicht sagen, dass wir zu diesem Zeitpunkt schon Ausfälle haben."

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