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AEV-Trainer Larry Mitchell: Die lebende Datenbank

AEV-Trainer Larry Mitchell

Die lebende Datenbank

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    Larry Mitchell, Trainer der Augsburger Panther.
    Larry Mitchell, Trainer der Augsburger Panther. Foto: Ulrich Wagner

    Augsburg - Larry Mitchell liebt Eishockey und hat ein gutes Gedächtnis. Als Trainer des Erstligisten

    Mitchell ist nicht nur eine wandelnde Datenbank des nordamerikanischen Spielermarkts, sondern auch in der Lage, an der Bande "die Kräfte seiner Profis zu bündeln" (Fedra). Vergangene Saison hat er die Panther auf Rang zehn und in die Play-offs geführt, was ihm den Titel "Trainer des Jahres" eingebracht hat. Denn Augsburg ist in der Geldrangliste traditionell Schlusslicht in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).

    In diesem Jahr haben die Panther mit dem Finanzdienstleister Impuls einen neuen Hauptsponsor. Der Etat wird jedoch nur minimal auf 3,4 Millionen Euro erhöht. Dennoch trauen viele Kontrahenten den Augsburgern wieder eine Überraschung zu, weil sie auf dem Transfermarkt eine glückliche Hand hatten.

    Dabei vertrauen die Panther einem ungewöhnlichen Zahlenschlüssel. Die zehn Ausländerlizenzen verteilen sich auf sieben Stürmer und nur drei Verteidiger. "Ich halte unsere Abwehr dennoch für stärker als vergangenes Jahr", versichert Mitchell mit Blick auf Talente wie Florian Kettemer (neu aus München).

    Von den acht neuen Spielern hat in der Vorbereitung (fünf Siege in acht Partien) keiner enttäuscht. Mit Verteidiger T. J. Kemp und Stürmer Connor James angelten sich die Augsburger sogar besonders talentierte Kräfte aus der American Hockey League (AHL). "Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, können wir die Großen wieder ärgern", glaubt Max Fedra.

    Aber gerade um die Gesundheit einiger Spieler war es in den vergangenen Tagen nicht gut bestellt. Nationalspieler Uli Maurer ist nach seiner Blinddarmoperation erst im Aufbautraining, der Kanadier Matt Ryan musste wegen Rückenbeschwerden pausieren und Torjäger Tyler Beechey (zuvor Iserlohn) bekam den Puck so heftig ins Gesicht, dass er seinen doppelten Nasenbeinbruch operativ behandeln lassen musste. Da ist es wenig überraschend, dass dem Trainer die Situation "Kopfzerbrechen" bereitet, nachdem die Erfahrungen in den Testspielen fast nur positiv gewesen waren. Larry Mitchell war sogar "heilfroh", dass sein Team am Sonntag beim 7:5 in Kaufbeuren einige Treffer in Unterzahl kassierte. Danach fanden die kritischen Anmerkungen des Trainers wieder mehr Gehör bei seinen Spielern.

    Mitchell kennt die Tücken des Geschäfts und verweist auf das schwierige Auftaktprogramm seiner Mannschaft. Am Freitag spielen die Panther in Frankfurt, nächste Woche kommt Mitchells persönlicher Titelfavorit Mannheim nach Augsburg und dann geht es zum erheblich verstärkten ERC Ingolstadt. "Das sind alles Mannschaften, die ich zu den Top Sechs zähle", sagt der Panther-Trainer und erinnert an den Fehlstart der Kölner Haie. "Sie haben vergangene Saison am Anfang einige Male Pech gehabt und dann gab es in einer Art Schneeballeffekt eine Niederlagenserie."

    Nach dem Rückzug der Duisburger Füchse und dem Aufstiegsverzicht von Zweitligameister Bietigheim hat die DEL nur noch 15 Mitglieder. "Das macht 56 Spiele in der Vorrunde", rechnet Mitchell vor. Für die erste Partie am Freitag in Frankfurt gelten die Gastgeber als Favoriten, auch wenn die Panther einen Joker in der Hinterhand haben. Der als Jahrhunderttalent gepriesene 17-jährige Tom Kühnhackl, normalerweise für Landshut in der zweiten Liga tätig, geht per Förderlizenz für Augsburg aufs Eis.

    Ein Grund für diese Entscheidung war wieder Larry Mitchell. Denn der gebürtige Kanadier hat bewiesen, dass er bereit ist, jungen deutschen Spielern eine Chance zu geben.

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