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AEV: Pederson ist bei den Augsburger Panthern auch als Sportdirektor gefragt

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Pederson ist bei den Augsburger Panthern auch als Sportdirektor gefragt

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    Mark Pederson arbeitet zuletzt viele Jahre lang erfolgreich in Dänemark und startete mit Esbjerg Energy in der Champions League.
    Mark Pederson arbeitet zuletzt viele Jahre lang erfolgreich in Dänemark und startete mit Esbjerg Energy in der Champions League. Foto: Imago Images

    Der Neue ist herumgekommen in der Eishockey-Welt, kennt zahlreiche Klubs wie auch Eishallen. Erfahrung kann der neue Panther-Trainer Mark Pederson ausreichend vorweisen. Als Profi stürmte der Kanadier aus Sasketchewan in der National Hockey League für die Philadelphia Flyers, San Jose Sharks und Detroit Red Wings. Aber er machte auch Station in der Deutschen Eishockey Liga (Hannover. Krefeld, Mannheim), in der Schweiz (Zürcher SC), Schweden (Färjestad BK) oder in Österreich beim Villacher VSV.

    Der Meistertitel mit den Mannheimer Adlern im Jahr 2001 zählt zu den Höhepunkten der Europa-Laufbahn. 2005 wechselte Pederson bei dem US-Klub Bakersfield Condors in der East Coast Hockey League (ECHL) als Chef hinter die Bande. Es folgten die Tilburg Trappers in den Niederlanden, ein Ausflug nach Japan zu den Nikko Icebucks und schließlich Esbjerg Energy. Vor seiner Pandemie-bedingten Auszeit in der gerade auslaufenden Saison arbeitet der Kanadier sieben Jahre lang in Dänemark. Was sich die Panther von ihrem neuen Bandenchef erhoffen:

    Pederson ist mehr als nur Cheftrainer beim AEV

    Viele Panther-Konkurrenten besitzen in ihrer Führungsmannschaft einen Sportdirektor, in der Branche „General Manager“ oder GM genannt, der allein für die Kaderzusammenstellung verantwortlich ist. Karl-Heinz Fliegauf in Wolfsburg, Christof Kreutzer (Schwenningen) oder der jüngst von Nürnberg verpflichtete Stefan Ustorf sind alleine für das Personal zuständig. Augsburg geht seit jeher einen anderen Weg. „Die GM-Aufgaben sind bei uns verteilt, allen voran übernimmt Duanne Moeser viele organisatorische Dinge“, sagt Lothar Sigl.

    Mark Pederson ist neuer Chefcoach der Augsburger Panther.
    Mark Pederson ist neuer Chefcoach der Augsburger Panther. Foto: Imago

    Mark Pederson ist beim AEV auch als Sportdirektor gefordert. Hauptgesellschafter Sigl bestätigt: „Ja, das ist ein Teil des Anforderungsprofils, das wir seit vielen Jahren an unsere Trainer stellen. Viele aus seiner Generation sind jetzt in verantwortungsvoller Position als Trainer, Manager, Scouts oder Agenten. Wir erwarten schon, dass er sich verstärkt einbringt.“ Das habe bei den Panthern Tradition. „Das war bei Larry Mitchell, Mike Stewart oder Tray Tuomie der Fall. Wir haben ein Team, aber wir treffen keine Entscheidung ohne eine finale Absprache mit dem Headcoach.“

    AEV-Coach: Spricht Pederson überhaupt Deutsch?

    Nein, dafür liegt der Aufenthalt in Deutschland zu lange zurück. „Das wäre der Idealfall und hat in den vergangenen Jahren immer funktioniert. Aber ich bin mir sicher, dass sich Mark Pederson bemühen wird, wieder den Anschluss zu finden“ sagt Sigl. Die Arbeitssprache in wohl allen Umkleiden der DEL-Klubs dürfte Englisch sein. Viele Profis kommen aus Nordamerika, auch Spieler aus Osteuropa oder Skandinavien beherrschen die Arbeitssprache. Doch zumindest der neue Assistent Pierre Beaulieu kann die Analysen in deutscher Sprache vortragen. Der 38-jährige Frankokanadier arbeitete zuletzt in Krefeld (2018-20) und Linz (2020/21).

    Pederson bringt Beaulieu mit. Klubchef Sigl erläutert: „Hier gibt es keine Klubregie. Den fachlichen Austausch und die Selektion der Kandidaten muss der Headcoach vornehmen. Die beiden Trainer müssen fast 24 Stunden am Tag miteinander leben.“

    Wie die Wahl der Augsburger Panther auf den Kanadier fiel

    Lothar Sigl ist bekannt dafür, unkonventionelle Wege zu gehen. Als Larry Mitchell im Dezember 2007 den glücklosen Cheftrainer Paulin Bordelau ersetzte, kannte kaum einer den Coach des Zweitligisten EV Landberg. Mitchell arbeitete anschließend acht Jahre lang sehr erfolgreich im Curt-Frenzel-Stadion, mit der Vizemeisterschaft 2010 als Höhepunkt in der Klubgeschichte. „Wenn man sich auch mit anderen Ländern beschäftigt, dann kommt man immer wieder auf die gleichen Namen.

    Pederson und ich kennen uns schon länger. Wir haben schon stundenlang über Eishockey diskutiert“, sagt Sigl, der mit einer Entscheidung vor einigen Jahren allerdings falsch gelegen ist. Im Sommer 2005 verpflichteten der Hauptgesellschafter und der damalige Manager Max Fedra den Kanadier Randy Edmonds. Nach einer Niederlagenserie mussten Edmonds und sein Assistent Steve McCharles bereits Anfang November die Koffer packen. Fedra hatte zuvor „Halligalli-Hockey“ diagnostiziert. Sportmanager Duanne Moeser übernahm kurzfristig mit den AEV-Legenden Sigi Holzheu und Erwin Halusa die Mannschaft.

    Maurer-Meister oder Hurra-Hockey – für welche Taktik steht der neue AEV-Trainer?

    Der Weg zum Ziel ist für eingefleischte Eishockey-Kenner, und dazu zählen erstaunlich viele Fans unter den AEV-Besuchern, wichtig. Dazu Sigl: „Das Thema haben wir lange diskutiert. Wir werden als Klub nicht so weit eingreifen, die Spielsysteme vorzugeben. Am Ende wollen wir erfolgreiches Hockey sehen. Das ist die Basis für alles.“

    Noch weiß Panther-Mannschaftskapitän Brady Lamb nicht, ober auch in der kommenden Saison für den AEV im Curt-Frenzel-Stadion verteidigt.
    Noch weiß Panther-Mannschaftskapitän Brady Lamb nicht, ober auch in der kommenden Saison für den AEV im Curt-Frenzel-Stadion verteidigt. Foto: Ulrich Wagner

    „Wir werden jetzt erst einmal finale Entscheidungen treffen über die Spieler, die hier nicht mehr eingeplant sind. Diesen Spielern gegenüber muss man offen und ehrlich sein, damit die Profis keine Zeit verlieren“, sagt Pantherchef Sigl. Parallel laufen jedoch auch Gespräche mit Spielern, die man in jedem Fall halten will.

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