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AEV: Panther-Trainer will nach Pleite andere Einstellung sehen

AEV

Panther-Trainer will nach Pleite andere Einstellung sehen

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    Es lief nicht rund: Die drei Führungsspieler (von links) Matt White, Verteidiger Brady Lamb und Spielmacher Drew LeBlanc besprechen sich während des Spiels gegen die Adler Mannheim.
    Es lief nicht rund: Die drei Führungsspieler (von links) Matt White, Verteidiger Brady Lamb und Spielmacher Drew LeBlanc besprechen sich während des Spiels gegen die Adler Mannheim. Foto: Siegfried Kerpf

    Es gibt mindestens zwei Arten von Niederlagen. Auf der einen Seite steht die Pleite, nach der die Profis und der Trainer das fehlende Scheibenglück beklagen. Hinzu kommen Pech oder auch fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen, und schon steht man mit leeren Händen da. Andererseits gibt es Pleiten, die leicht zu erklären sind, weil die eigene Leistung nicht ausreichend und der Gegner zu stark ist. Das 1:5 der Augsburger Panther am Sonntagabend gegen die Adler Mannheim fällt in die zweite Kategorie. Außer der schnellen 1:0-Führung in der 6. Minute durch Drew LeBlanc brachten die Gastgeber zur Heim-Premiere in der Deutschen Eishockey-Liga wenig Brauchbares zustande.

    Christoph Ullmanns Fazit: Defensiv zu schwach, offensiv zu ungefährlich

    AEV-Stürmer Christoph Ullmann fasst den schwachen Auftritt zusammen: „Wir haben zu wenig Tore geschossen. Und wir haben Mannheim zu viele Chancen gegeben. Da sind sie clever.“ Der 155-fache Ex-Nationalstürmer muss es wissen, mit 162 Toren in 647 Partien ist er bis heute der DEL-Rekordspieler der Mannheimer. Nach der vergangenen Saison machten die Adler einen Schnitt. Ullmann musste gehen und entschied sich für Augsburg. Seinen ersten DEL-Auftritt vor 5115 Zuschauern genoss der 35-Jährige zumindest zu Beginn: „Es hat Spaß gemacht, die Fans waren sofort da.“

    Doch nach dem 1:0 leisteten sich die Panther zu viele Fehler und ließen unter anderem eine 5:3-Überzahl für volle zwei Minuten ungenutzt verstreichen. „Das war mit spielentscheidend, dass wir diese Unterzahl schadlos überstanden haben. Danach sind wir ins Rollen gekommen“, kommentiert der überragende Adler-Schlussmann Dennis Endras das Match. Mit „Ulle“ Ullmann ist der Nationaltorhüter noch immer in Kontakt. „Christoph hatte auch heute einige gute Szenen, wie in einer 2:1-Situation. Man kann ihn in jeder Mannschaft gut gebrauchen“, sagt Endras. Der 33-jährige Sonthofener gibt auch zu bedenken, dass seine hochkarätig verstärkte Mannschaft nach der 1:2-Auftakt-Pleite nach Verlängerung gegen Düsseldorf unter enormen Erfolgsdruck gestanden hatte.

    AEV-Trainer Mike Stewart kritisierte offen seine Spieler

    Mannheim besitzt gewiss die besseren Einzelspieler als Augsburg. Dieses Manko müssen die Panther mit mannschaftlicher Geschlossenheit und Kampf aufwiegen, wenn sie gegen die Topteams bestehen wollen. Doch Mike Stewart vermisste den letzten Biss und kritisierte ungewöhnlich offen: „Die Art und Weise, wie wir uns präsentieren, ist das A und O. Es gibt einige bei uns, die waren nicht bereit, alles zu opfern.“ Nur die Hälfte der Mannschaft habe gekämpft. Mehrmals überraschten die Adler die AEV-Abwehr mit Sololäufen. Arvids Rekis war der agilste und beste Abwehrspieler an diesem Abend – und das mit bald 40 Jahren. Nach Stewarts Laune am späten Sonntagabend zu urteilen dürfte die Panther-Profis eine eher unangenehme Woche erwarten. Positiv vom ersten DEL-Wochenende bleiben die zwei Auswärtszähler vom 5:4-Erfolg nach Verlängerung am Freitag in Köln hängen.

    Die nächsten Aufgaben werden nicht einfacher. „Uns erwartet wieder ein hartes Wochenende“, sagt Mittelstürmer Ullmann. Am Freitag treten die Augsburger beim dreifachen deutschen Meister Red Bull München an. Am Sonntag um 19 Uhr kommen die im letztjährigen Play-off-Finale mit 3:4 nur knapp unterlegenen Eisbären Berlin ins Curt-Frenzel-Stadion. Mike Stewart versucht dem knüppelharten Saisonauftakt positive Seiten abzugewinnen: „Das ist ein super Test für uns. Das ist massiv.“

    Im Panther-Angriff funktionierte gegen Mannheim keine der vier AEV-Sturmreihen richtig. Auf die Frage, ob er seine Angriffsformationen gefunden habe, antwortete Mike Stewart kurz angebunden mit „Nein“ und stapfte angefressen in Richtung Umkleide.

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