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AEV: Lothar Sigl: Wie ein Gastwirt das Augsburger Profi-Eishockey am Leben erhält

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Lothar Sigl: Wie ein Gastwirt das Augsburger Profi-Eishockey am Leben erhält

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    Er steht für Profi-Eishockey in Augsburg: Lothar Sigl.
    Er steht für Profi-Eishockey in Augsburg: Lothar Sigl. Foto: Ulrich Wagner

    Lothar Sigl ist Gastronom. Im eigenen Landhaus in Friedberg-Rederzhausen bietet der Diplom-Betriebswirt laut Speisekarte Herzhaft-Bayerisches mit einem Schuss Exotik. Im Biergarten kann es passieren, dass die „Scharfen Karpfen“ im Sommer für Begleitmusik sorgen, eine Show auf großer Bühne organisiert der 57-Jährige jede Woche im Winter. Als Hauptgesellschafter der Panther GmbH ist der kräftige Wirt der starke Mann im erstklassigen Augsburger Eishockey.

    Fast 140 000 Zuschauer kamen vergangene Saison zu den 26 Heimspielen der Panther, die mit ihrem Budget von kaum mehr als vier Millionen Euro zu den kleinen Mitgliedern im Kreis der 14 Mannschaften in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zwischen Hamburg und München gehören. „Aber wir werden in der Branche als professioneller Klub anerkannt“, freut sich der Familienvater (Frau und zwei Kinder) mit dem langen Atem auf Glatteis.

    Er stieg im März 1987 beim damaligen Konkursverein AEV als Nothelfer ein und konnte sich seitdem der großen Sogwirkung des Spiels mit dem kleinen Puck nicht mehr entziehen. „Es gab immer wieder Situationen, in denen Herzblut gefragt war“, begründet Sigl, warum er mittlerweile über 25 Jahre einen sportlichen Nebenjob hat.

    Sigl hat die Profiliga von Anfang an begleitet

    Die DEL als eigenständige Profiliga ist 20 Jahre alt, Sigl war von Anfang an dabei. Kein anderer in ähnlicher Position hat so lange durchgehalten. Dabei empfindet er eine Art von Hassliebe für den heißen Sport auf Kufen. „Der Spaßfaktor ist gering“, sagt Sigl.

    Profi-Eishockey mit seinen hohen Kosten ist fast überall ein Kampf ums Überleben. In Augsburg hat gerade der Umbau des städtischen Curt-Frenzel-Stadions den Panther-Boss Energie gekostet. Die für über 30 Millionen Euro zur Halle aufgehübschte Arena soll die Zukunft der Panther sichern, ist aber auch nach fünf Jahren Bauzeit nicht komplett umgestaltet. Steckdosen, Fliesen, Terrassenplatten? „Ich bin blöderweise so gestrickt, dass mich das alles in irgendeiner Form beschäftigt“, gibt Sigl zu.

    Seltene Glücksgefühle

    Glücksgefühle kommen da nur selten auf. „2010 nach der deutschen Vizemeisterschaft gab es so was. Da schwebt man auf einer Wolke. Aber das ist nicht von langer Dauer.“ Das Tagesgeschäft bietet keinen Stoff für Romantik.

    Am Freitag beginnt die neue Saison mit einer Partie gegen die Berliner Eisbären, die von dem US-Konzern Anschutz gesteuert werden. Ein Sieg gegen den siebenfachen DEL-Meister wäre „eine schöne Momentaufnahme“. Mehr nicht – für einen Wirt mit Bierruhe.

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