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AEV: Der Erfolg der Augsburger Panther hat einen Namen

AEV

Der Erfolg der Augsburger Panther hat einen Namen

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    Die Augsburger Panther von links: Brady Lamb, Scott Valentine, Matt White und Trevor Parkes hatten zuletzt reichlich Grund zum Jubeln. Drei Siege in Folge haben gutgetan.
    Die Augsburger Panther von links: Brady Lamb, Scott Valentine, Matt White und Trevor Parkes hatten zuletzt reichlich Grund zum Jubeln. Drei Siege in Folge haben gutgetan. Foto: Siegfried Kerpf

    Die Augsburger Panther waren stark in die Saison gestartet. Am fünften Spieltag eroberte die Mannschaft von Trainer Mike Stewart die Tabellenspitze der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Alles deutete darauf hin, dass die erfolgreiche Vorsaison eine Fortsetzung finden würde.

    Die Panther im Sinkflug - dann kam ein neuer Torwart

    Es folgte ein Sinkflug, der den AEV am 19. Spieltag aus den Play-off-Rängen spülte und dann bis auf den vorletzten Platz abstürzen ließ. Der Tiefpunkt: Im November kassierten die Panther sieben Niederlagen in Folge. Der Glaube an die Play-offs schmolz dahin wie Butter in der Sahara. Dann reagierte der Verein. Anders allerdings, als es Anhänger und Experten erwartet hatten.

    Stewart und Hauptgesellschafter Lothar Sigl, die die sportlichen Geschicke des AEV lenken, holten mit Olivier Roy einen neuen Torwart. Das kam deshalb überraschend, da mit Jonathan Boutin und Ben Meisner schon zwei DEL-erfahrene Goalies unter Vertrag stehen. Zudem mussten die Panther für den Kanadier Roy ihre zehnte Ausländerlizenz vergeben. Elf stehen jedem DEL-Klub zur Verfügung, allerdings dürfen nur neun Ausländer spielen. Bedeutet: Sobald Roy im Tor steht, sitzt ein anderer aus der kanadisch-amerikanischen Fraktion auf der Tribüne. Zuletzt traf es Thomas J. Trevelyan.

    Als die Neuverpflichtung Ende November bekannt gegeben wurde, zündete Stewart eine Nebelkerze. Roy sei nur eine Absicherung auf der sensiblen Position des Torwarts, da Boutin und Meisner wegen Krankheit und Verletzung immer wieder gefehlt hätten. Ähnlich hatte er schon gegen Ende der vergangenen Saison gehandelt, als er kurz vor den Play-offs den Österreicher Fabian Weinhandl holte. Der allerdings war tatsächlich nur eine Absicherung und spielte keine Sekunde.

    Überraschende Personalie: Wie Roy sich beim AEV durchsetzt

    Ganz anders Roy. Der 26-Jährige kam von den Eispiraten Crimmitschau, die in der DEL2 spielen, und schaffte sofort die Umstellung auf das Niveau der DEL. In Rekordzeit verdrängte er mit starken Auftritten Boutin als Nummer eins. Mit Roy kehrte der Erfolg zurück nach Augsburg. Aus den zwischenzeitlich zehn Punkten Rückstand auf Platz zehn, der zur Teilnahme an den Pre-Play-offs berechtigt, sind vier geworden. Drei Siege in Folge haben zuletzt die Hoffnung aufleben lassen, dass die Panther nach einer überragenden Vorsaison auch in diesem Jahr an den Play-offs teilnehmen.

    Die Konkurrenz in der unteren Hälfte des Tableaus ist allerdings eng zusammengerückt. Der Abstand zwischen dem Vorletzten Krefeld (46) und dem achtplatzierten ERC Ingolstadt (55) beträgt gerade einmal neun Punkte.

    Zwölf Spiele sind noch zu absolvieren und vieles deutet darauf hin, dass die Entscheidung über die Zusammensetzung der Play-offs erst ganz am Ende der Hauptrunde fällt. Der Trend spricht dabei für Augsburg, denn die Krise ist beendet.

    Augsburger Panther: Starkes Powerplay und schlechtes Unterzahl-Spiel

    Immer deutlicher wird, dass die Verpflichtung Roys der entscheidende Impuls dafür war. Denn die Mannschaft hatte auch zuvor nur selten wirklich schlecht gespielt, viele Partien aber mit nur einem Tor Unterschied verloren – vorzugsweise gegen Konkurrenten aus dem Tabellenkeller.

    Der jüngste 3:2-Sieg nach Verlängerung in Düsseldorf ist ein Beleg für die Trendwende. Seit langem habe er seine Mannschaft nicht mehr so schlecht gesehen, wie im zweiten Drittel, nörgelte Stewart. Trotzdem fand sie einen Weg, das Spiel zu gewinnen. Neben der Neubesetzung im Tor ist das Powerplay der wichtigste Baustein. Kein anderes Team in der DEL ist effektiver, wenn es in Überzahl spielt. 37 der 118 Panther-Tore fielen bei numerischer Überlegenheit.

    Aber auch diese Medaille hat eine Kehrseite: In Unterzahl ist nur Schwenningen schlechter als Augsburg. An dieser Statistik hat selbst Roy nichts ändern können. Noch nicht.

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