Die Pause war viel zu lang für Larry Mitchell. Bereits im März hatten der Trainer und seine Augsburger Panther ausgespielt. Rang elf von 14 Mannschaften in der DEL – enttäuschend. Eishockey ohne Play-offs ist wie ein Film ohne abschließenden Höhepunkt. Mit neuen Hauptdarstellern in der neuen Saison, die am Freitag mit dem Heimspiel gegen die Berliner Eisbären beginnt, soll alles besser werden.
Um der anfälligen Defensive Halt zu geben, hat sich Mitchell nach einem Torwart umgesehen. Chris Mason bringt Weltklasseflair ins Pantherland. Der 38-Jährige war mit Kanada Weltmeister, bestritt über 300 NHL-Spiele in Nordamerika und gewann nebenbei noch die Meisterschaften in Norwegen und Italien.
In Augsburg wären sie schon zufrieden, wenn der Freund von Heavy-Metal-Musik die Panther in die Endrunde der besten Zehn führen würde. „Wenn uns keine wichtigen Spieler lange verletzt ausfallen, können wir um die Plätze acht bis 12 mitspielen“, ist Hauptgesellschafter Lothar Sigl zuversichtlich.
Neun neue Profis
Insgesamt neun neue Profis haben die Panther nach Augsburg gelotst, erst vergangene Woche kam der Verteidiger Arvids Rekis von Dinamo Riga hinzu, der schon einmal fünf Jahre ein Augsburger war. Der 35-jährige Lette mit deutschem Pass ist Teil einer erfahrenen Ü-31-Führungsriege, die den Panthern Leistungsschwankungen in entscheidenden Phasen ersparen soll.
Torhüter Chris Mason, Verteidiger Jeff Woywitka sowie die Angreifer Ivan Ciernik und Ryan Bayda haben viele Jahre NHL gespielt oder waren wie Arvids Rekis ein Dauergast bei Weltmeisterschaften und Olympia.
Regeländerungen bringen Herausforderungen
Trainer Mitchell muss aus acht Kanadiern, einem Slowaken und 13 Deutschen eine funktionierende Formation machen. Er selbst kennt die Verhältnisse im Curt-Frenzel-Stadion bestens. Der frühere Stürmer steht bereits seit Dezember 2007 in Augsburg an der Bande und führte das Team 2010 zur Vizemeisterschaft.
Der Kader der Augsburger Panther
Chris Mason (38), Torwart, Trikotnummer 31, im Verein seit 2014
Markus Keller (25), Torwart, Trikotnummer 35, im Verein seit 2013
Brady Lamb (26), Verteidiger, Trikotnummer 2, im Verein seit 2014
Jeff Woywitka (31), Verteidiger, Trikotnummer 6, im Verein seit 2013
Patrick Kurz (18), Verteidiger, Trikotnummer 9, im Verein seit 2014
Steffen Tölzer (29), Kapitän, Verteidiger, Trikotnummer 13, im Verein seit 1999
James Bettauer (23), Verteidiger, Trikotnummer 15, im Verein seit 2014
Patrick Seifert (24), Verteidiger, Trikotnummer 20, im Verein seit 2008
Arvids Rekis (35), Verteidiger, Trikotnummer 37, im Verein seit 2014
Andy Reiss (28), Verteidiger, Trikotnummer 96, im Verein seit 2013
Fabio Carciola (29), Stürmer, Trikotnummer 8, im Verein seit 2014
Ryan Bayda (34), Stürmer, Trikotnummer 18, im Verein seit 2013
Dan DaSilva (29), Stürmer, Trikotnummer 22, im Verein seit 2014
Louie Caporusso (25), Stürmer, Trikotnummer 23, im Verein seit 2014
Thomas Jordan Trevelyan (30), Stürmer, Trikotnummer 24, im Verein seit 2011
Ivan Ciernik (37), Stürmer, Trikotnummer 27, im Verein seit 2013
Brett Breitkreuz (25), Stürmer, Trikotnummer 29, im Verein seit 2013
Mike Connolly (25), Stürmer, Trikotnummer 48, im Verein seit 2013
Daniel Weiß (24), Stürmer, Trikotnummer 57, im Verein seit 2014
Adrian Grygiel (31), Stürmer, Trikotnummer 83, im Verein seit 2013
Hans Detsch (30), Stürmer, Trikotnummer 89, im Verein seit 2014
Maximilian Schäffler (22), Stürmer, Trikotnummer 92, im Verein seit 2012
Sebastian Uvira (21), Stürmer, Triktonummer 93, im Verein seit 2013
In diesem Jahr hat der Weltverband die Abschnitte auf dem Spielfeld neu aufgeteilt und den Trainern damit zusätzliche Aufgaben in der Saisonvorbereitung beschert. Mitchell reagierte auf die größeren Angriffszonen mit einem taktischen System nach dem Vorbild der US-Nationalmannschaft und sah, wie sich sein Team in der Testphase hervorragend schlug.
Sechs Siege in sieben Spielen
Die Ergebnisse mit zwei Turniersiegen sowie sechs Erfolgen in insgesamt sieben Spielen waren derart positiv, dass dem neuen Kapitän Steffen Tölzer das 0:2 gegen die Österreicher aus Dornbirn sogar willkommen war. „Vielleicht war das ein Dämpfer zur rechten Zeit“, meinte der Mann mit der Nummer 13, der nach einer schweren Bandscheibenoperation monatelang um seine weitere Karriere bangen musste.
Davon war in der Vorbereitung nichts mehr zu sehen. Der zwölffache Nationalspieler war gewohnt zweikampfstark. Das wird wichtig sein, vor allem wenn es gegen die Größen der Branche geht. Die Partie gegen die Berliner Eisbären (siebenfacher DEL-Meister) wird zeigen, was die Sommer-Ergebnisse wert waren. „Die Berliner werden beweisen wollen, dass ihre schwächere vergangene Saison ein einmaliger Ausrutscher war“, hat sich Trainer Mitchell auf ein hartes Auftaktmatch eingestellt.