Die Nürnberg Ice Tigers zählen in dieser Saison eigentlich zu den Lieblingsgegnern der Augsburger Panther, denn in den ersten drei Duellen hatte der AEV sieben von neun möglichen Punkten geholt. Nach dem vierten und letzten Hauptrunden-Spiel zwischen den bayerischen DEL-Rivalen am Dienstagabend in Nürnberg verbesserten die Franken mit dem 5:2 (1:0, 1:1, 3:1) gegen Augsburg die Statistik. Der Sieg fiel zu hoch aus, denn bis zwei Minuten vor Schluss war die Partie beim Stand von 2:2 offen.
Augsburg erwischte den besseren Start und bereits nach 18 Sekunden vergab Verteidiger Patrick McNeill die erste Chance. Doch etwa ab Mitte des Auftaktdrittels gaben die Hausherren den Takt an. Das 1:0 in der 18. Minute durch Daniel Fischbusch war verdient. Auch nach der ersten Pause schossen die Franken aus allen Positionen, doch Augsburgs Torwart Olivier Roy zeigte, warum er zu den drei besten Torhütern der Deutschen Eishockey-Liga neben dem Düsseldorfer Mathias Niederberger und Nationaltorhüter Danny aus den Birken (EHC Red Bull München) zählt. Der Kanadier war nur schwer zu bezwingen, obwohl die Nürnberger mindestens einen Mann vor dem Gehäuse postierten, um Roy die Sicht zu nehmen.
Augsburger Panther in Nürnberg: Im Powerplay wieder sehr effektiv
Es zeigte sich wieder einmal, dass die Augsburger, die im Powerplay höchst effektiv agieren, im Spiel fünf gegen fünf wenig zwingende Chancen erspielen. Einen der wenigen Entlastungsangriffe nutzten die Panther dann doch zum 1:1. Scott Kosmachuk zeigte sich einmal mehr gegen Nürnberg hoch motiviert. Die November-Verpflichtung der Augsburger hatte in seiner DEL-Premiere gegen die Franken gleich sein erstes Tor in Europa erzielt.
Auch in seinem zweiten Match gegen die Ice Tigers traf der Außen und am Dienstag tunnelte der Kanadier den Schlussmann Niklas Treutle zum 1:1 in der 35. Minute und freute sich über seinen zehnten Saisontreffer im 26. DEL-Spiel. In der 40. Minute gingen die Nürnberger durch Chad Bassen wieder 2:1 in Führung.
In der Schlussphase nahm AEV-Trainer Tray Tuomie seinen Topscorer und Spielmacher Drew LeBlanc nur noch kurz zum Durchschnaufen vom Eis. Außerdem eröffneten sich nach Undiszipliniertheiten der Gastgeber einige Powerplay-Chancen. Ab der 53. Minute spielte der AEV sogar in doppelter Überzahl, und da traf der beste deutsche Verteidiger für diese Situation. Der Füssener Simon Sezemsky glich mit seinem 13. Überzahltreffer zum 2:2 (54.) aus.
AEV: Reimer bestraft Abwehrfehler der Panther
Genau zwei Minuten vor dem Ende sorgte Olympia-Silbermedaillengewinner Patrick Reimer mit seinem 354. DEL-Tor für den Siegtreffer zum 3:2. Einen AEV-Abwehrfehler bestrafte der gebürtige Mindelheimer eiskalt. Brandon Buck und Andreas Eder ins jeweils leere Augsburger Tor erhöhten auf 5:2. „Ärgerlich, wir hatten genügend Situationen, um das Spiel für uns zu entscheiden, haben sie aber nicht genutzt“, sagte Simon Sezemsky.
Am Donnerstag kommen die Eisbären Berlin um 19.30 Uhr ins Curt-Frenzel-Stadion und am Sonntag um 16.30 Uhr empfängt der AEV den Meister Mannheim.
Augsburg Roy McNeill, Haase; Sezemsky, Valentine; Rogl, Lamb; Tölzer – Hafenrichter, LeBlanc, Kosmachuk; Schmölz, Stieler, Payerl; Trevelyan, Gill, Fraser; Holzmann, Mayenschein, Sternheimer
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