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Nach der WM: Eishockey-Nationalmannschaft: Weiter mit Krupp?

Nach der WM

Eishockey-Nationalmannschaft: Weiter mit Krupp?

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    Uwe Krupp bleibt möglicherweise Trainer der deutschen Nationalmannschaft.
    Uwe Krupp bleibt möglicherweise Trainer der deutschen Nationalmannschaft. Foto: dpa

    Kehrtwende im Deutschen Eishockey Bund. Beim Medien-Treffen zum Abschluss der Weltmeisterschaft im sechsten Stock des Austria Hotels von Bratislava schließt Verbands-Präsident Uwe Harnos eine Zukunft von Uwe Krupp als Bundestrainer nicht mehr aus. „Wir werden mit ihm und Co-Trainer Harold Kreis sprechen“, sagt der Rechtsanwalt aus Kaufbeuren am Morgen nach dem 2:5 der deutschen Auswahl im Viertelfinale gegen Schweden.

    Das bisherige Trainerteam ist plötzlich wieder die erste Option. Vor der WM hatte Harnos eine Doppelfunktion von Krupp noch kategorisch abgelehnt, weil nur ein alleiniger Bundestrainer den Erfolg garantiere. Damals standen Ralph Krüger (Assistenzcoach des NHL-Klubs Edmonton Oilers), Harold Kreis (Adler Mannheim und Co-Trainer von Krupp) sowie Pavel Gross (Wolfsburg) auf den Plätzen eins bis drei der DEB-Wunschliste.

    Doch Krügers NHL-Vertrag läuft noch ein Jahr und der Deutsch-Kanadier will sich nicht festlegen. Die anderen beiden Kandidaten erhalten keine Freigabe ihres DEL-Klubs. „Und dann gab es noch eine zweite Kategorie“, erläutert Harnos.

    Zu der zählten Anton Krinner von den Hannover Scorpions, Larry Mitchell von den Augsburger Panthern und Axel Kammerer vom Zweitligisten Schwenninger Wild Wings. Jetzt sieht es danach aus, dass der neue Bundestrainer so heißt wie der alte. Auch weil die Resultate stimmen.

    Uwe Krupp ist bereit. „Ich kann mir unter bestimmten Bedingungen vorstellen, dass es weiter gehen kann“, sagt der künftige Coach des DEL-Klubs Kölner Haie. Der 45-Jährige will allerdings nur mit dem bisherigen Trainerstab weiter arbeiten und mit Franz Reindl als Sportdirektor. Diese Funktion sollte der erfahrene Eishockey-Funktionär im Sommer jedoch abgeben.

    Schwierige Verhandlungen stehen bevor, zumal der DEB die T-Frage mit der Profiliga abstimmen muss. Laut Harnos „hat die DEL die Doppelrolle kategorisch abgelehnt“.

    Wer soll sich in diesem Gewirr von Positionen und Prioritäten noch auskennen? „Die Gespräche sind schwierig“, räumt Harnos ein. Zumal die Auseinandersetzung um einen neuen Kooperationsvertrag zwischen Profiliga und Verband an Schärfe zunimmt (wir berichteten) und nun auch auf die schwierige Trainersuche durchschlagen könnte. In Bratislava giftet der Verbandschef gegen die Eliteliga, die weiterhin keinen Auf- und Abstieg im neu auszuhandelnden Kooperationsvertrag zwischen DEB und DEL zulassen will: „Ich habe das Gefühl, dass die DEL die Bodenhaftung verloren hat. Sie ist weit weg von ihrem Produkt und von ihren Fans.“ Die Anhänger werden sich noch eine Weile gedulden müssen, bis sich die Eishockey-Gewaltigen auf einen neuen Bundestrainer einigen.

    Krupp bereit für Doppelaufgabe

    Der Streit kommt zu einer Zeit, in der das Nationalteam anhaltend Erfolge feiert. „Wir sind stolz darauf, wie die Mannschaft das Turnier gespielt hat“, zog Krupp sein WM-Fazit nach dem 2:5 im Viertelfinale gegen Schweden. Der achtfache Weltmeister war noch eine Nummer zu groß für den letztjährigen WM-Vierten. In der Weltrangliste wird sich die Nummer neun nach vorne arbeiten. „Aber für die Weltspitze fehlt uns die Anzahl der Topspieler“, analysiert der Bundestrainer.

    Der Stanley-Cup-Gewinner ist bereit, neben den Kölner Haien auch Bundestrainer zu bleiben. „In den letzten zwei Jahren müsste jedem klar geworden sein, dass das Nationalteam die wichtigste deutsche Mannschaft ist“, spricht Krupp und sieht auf die Uhr. Er muss weg, in die WM-Halle von Bratislava. „Ich muss mich in der Kabine von meinen Jungs verabschieden.“ Vielleicht mit einem: Bis bald.

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