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Interview: Chef des ESV Kaufbeuren: "Söder treibt uns in den Ruin"

Spiele vor leeren Rängen – wie in der vergangenen DEL2-Saison – kann Michael Kreitl nicht mehr ertragen. Der Geschäftsführer des ESV Kaufbeuren hofft, dass in der neuen Spielzeit ab Oktober wieder Zuschauer erlaubt sind.
Foto: Harald Langer (Archiv)
Interview

Chef des ESV Kaufbeuren: "Söder treibt uns in den Ruin"

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    Kommende Woche startet der ESV Kaufbeuren die Vorbereitung auf die DEL2-Saison 2021/2022, die am 1. Oktober beginnt. Nach jetzigem Stand droht den Eishockey-Profis eine sehr überschaubare Zuschauer-Kulisse. ESVK-Geschäftsführer Michael Kreitl sieht ein „finanzielles Fiasko“ auf den Klub zukommen.

    Herr Kreitl, kommende Woche startet die Saisonvorbereitung des ESV Kaufbeuren auf die anstehende DEL 2-Spielzeit. Von anderen Standorten in anderen Bundesländern ist zu hören, dass teils mit einer rund 70-prozentigen Auslastung der Zuschauerkapazität geplant wird. Wie schaut es in Kaufbeuren aus?

    Michael Kreitl: Ich denke, dass wir gemäß der aktuellen Infektionsschutzverordnung in Bayern mit etwa 200 Zuschauern rechnen können – und die Zahl 200 ist sogar schon hoch angesetzt. Das ist für mich schlicht nicht nachvollziehbar. In Sachsen wird teils mit 2000 Zuschauern kalkuliert, Baden-Württemberg erlaubt unter Einhaltung der 3G-Regel eine Vollauslastung. Mit exakt 196 Zuschauern in unserem Stadion können wir nie und nimmer eine Saison durchspielen. Markus Söder treibt uns in den Ruin.

    Werden Sie im Vorfeld der Saison Dauerkarten verkaufen?

    Kreitl (lacht): Ich denke, dass die Antwort klar ist. Bei 200 Zuschauerplätzen brauche ich damit nicht anfangen. Das ist somit der Tod für Indoorsportarten in Bayern.

    Manager Michael Kreitl ist der Manager des ESV Kaufbeuren.
    Manager Michael Kreitl ist der Manager des ESV Kaufbeuren. Foto: Benjamin Lahr

    Für Freitag kommender Woche ist ein öffentliches Showtraining geplant. Zuletzt aber hieß es, der Termin wackele, weil Zuschauer nur bei Spielen zugelassen sein könnten. Wie ist der aktuelle Stand?

    Kreitl: Das wissen wir noch nicht. Wir sind diesbezüglich in Rücksprache mit den Behörden, haben unter anderem am Donnerstag auch ein Gespräch.

    Die DEL2 hat im Sommer den Vertrag mit dem Streamingdienst SpradeTV um drei Jahre verlängert. Es gab zahlreiche Angebote, auch von Plattformen, die größeren Medienkonzernen angehören. Wieso fiel die Entscheidung dennoch zugunsten der Firma mit Sitz im Allgäu?

    Kreitl: Wir haben eine tolle Kooperation mit SpradeTV, wie ich finde. Das Produkt der DEL2-Liveübertragungen haben wir gemeinsam aufgebaut und sind entsprechend froh, dass wir den gemeinsam Weg weitergehen. Das ganze Projekt hat sich zuletzt toll weiterentwickelt.

    Am Wochenende kommt die Mannschaft des ESVK wieder zusammen. Schon in früheren Jahren war es ein Thema, ob man sich – damals gegen Grippe – impfen lässt. Wird der Verein bezüglich einer Covid-Impfung eine Empfehlung aussprechen?

    Kreitl: Impfungen waren und sind eine freiwillige Geschichte. Das ist jedem selbst überlassen, wie er sich entscheidet. So war es auch schon bei den Impfungen gegen die Influenza. In diesem Herbst muss man aber bedenken, dass in unserem Kader ohnehin schon einige genesene Spieler stehen.

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