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Eishockey-WM: Gut ist nicht gut genug

Eishockey-WM

Gut ist nicht gut genug

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    Die deutsche Mannschaft, hier Kai Hospelt, leistete großen Widerstand gegen den großen Favoriten Schweden, doch Punkte gab es am Ende keine.	Foto:
    Die deutsche Mannschaft, hier Kai Hospelt, leistete großen Widerstand gegen den großen Favoriten Schweden, doch Punkte gab es am Ende keine. Foto: Foto: Jonathan Nackstrand (afp)

    Immer positiv bleiben, immer nach vorne schauen: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat weiterhin das Viertelfinale bei der Weltmeisterschaft in Prag im Blick. Die Ergebnisse sprechen eine andere Sprache, denn dem 2:1 gegen Frankreich folgten ein 0:10 gegen Kanada, ein 0:1 gegen die Schweiz und gestern Abend ein 3:4 (0:1, 2:1, 1:2) gegen die Schweden.

    Gegen den Weltranglistenersten und Weltmeister von 2013 verkaufte sich die Mannschaft von Bundestrainer Pat Cortina teuer und lieferte ihr bisher bestes WM-Match ab, das Überlänge hatte. Wegen einer Reparatur am Bandenglas dauerte das erste Drittel fast eine Stunde. Nach der 2:0-Führung der Skandinavier brachte Marcus Kink die deutsche Mannschaft in der 16. Minute mit einem Überzahltor auf 1:2 heran.

    Doch anschließend schwächte Verteidiger Stephan Daschner (20.) sein Team. Der Düsseldorfer kassierte wegen eines Fouls mit Verletzungsfolge fünf Strafminuten plus eine Spieldauerstrafe. Die DEB-Auswahl überstand die Phase unbeschadet und der Hamburger Nicolas Krämmer glich mit einem unwiderstehlichen Solo über die halbe Eisfläche zum 2:2 (30.) aus. Klingberg und Möller stellten auf 4:2, doch das deutsche Team steckte nicht auf. Matthias Plachta verkürzte noch auf 3:4 (55.). Der letzte Sieg gegen die Skandinavier gelang vor 23 Jahren bei der WM 1992 – damals ebenfalls in Prag. Gestern war es knapp.

    Die DEB-Auswahl verlor zwar ihr drittes WM-Match, die Spieler rechnen schon weiter. Der 22 Jahre junge Tobias Rieder sagt fast schon trotzig: „Alle reden nur vom Kampf gegen den Abstieg. Aber hinter den großen drei Teams Kanada, Schweden und Tschechien ist auch noch ein Viertelfinal-Platz frei. Und den können wir mit Siegen gegen Lettland und Österreich durchaus noch holen.“ Nun könnte man annehmen, dass der gebürtige Landshuter in seiner kurzen Zeit in der Profiliga NHL die nordamerikanische Denkweise verinnerlicht hat und für ihn das Glas stets halb voll ist. Immerhin setzte sich der robuste Stürmer in 72 Partien für die Arizona Coyotes durch. 13 Tore und acht Vorlagen stehen in seiner Bilanz. Aber auch Rieders Mannschaftskollegen kennen nur den Blick nach oben. Torhüter Timo Pielmeier spricht ebenfalls vom Einzug unter die letzten Acht, der zuletzt 2011 bei den Titelkämpfen in Bratislava unter Uwe Krupp gelang. „Wer jetzt nach hinten schaut, der ist am falschen Platz. Man hat 2010 gesehen, dass wir sogar gegen die USA gewinnen können. Deshalb: Man muss in jedes Spiel gehen, um zu gewinnen“, sagte der Ingolstädter nach seiner WM-Premiere gegen die Schweiz – wofür der Torhüter ein dickes Lob von Bundestrainer Pat Cortina einheimste. Gestern Abend bot der deutsche Meister von 2014 wieder eine Klasse-Vorstellung gegen die mit 13 NHL-Profis stark besetzten Schweden.

    Deutschland liegt in der Gruppe A noch immer auf dem fünften Platz und zeigt eine erstaunliche Effizienz. Trotz lediglich fünf Treffern in den ersten vier Partien sind die Chancen auf die Play-off-Spiele mit drei Punkten noch vorhanden. Als nächster Gegner wartet heute Abend (20.15 Uhr/Sport1) Lettland.  Der Weltranglistenneunte (Deutschland liegt aktuell auf Platz 13) verbucht nach dem 2:1 n. P. gegen die Schweiz erst zwei Punkte, einen Zähler weniger als die DEB-Auswahl. Allerdings haben die Letten die Duelle mit den Eishockey-Großmächten Kanada (1:6), Tschechien (2:4) und Schweden (1:8) hinter sich.

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